Da war sie nun, die im Forum so unendlich lang diskutierte Tour:

Ende Mai ins Eis


Interessant ist, dass neben den großen Sprüchen im Forum ein Emailverkehr lief, der mit seiner Auflistung von Wehwehchen ohne Probleme das Wartezimmer einer größeren Gemeinschaftspraxis füllt.
Doch der Katastrophen folgten mehr: Nicht nur, dass der vielgelobte Orientierungspapst der Sektion den McWürg in Schönberg nicht fand, viel schlimmer: Wo war der BigTasty, was ist mit der Megaportion Pommes, wieso gibt es keine SuperMenüs mit 0,75 l Cola mehr, alles bisher Standard im ÖsiMc. Da hat wohl McKinsey wieder zugeschlagen und festgestellt, dass solche Angebote zur besten Eiswandzeit aufgrund des Angriffs der SAN in den wirtschaftlichen Untergang der Fast-Food-Kette führen. Ein weiteres Rätsel: Wie kommt ein Salat auf das Tablett von Yak?
Die weitere Fahrt ins Pfitscher Tal verlief problemlos an mindestens 4 Fahrverbotsschildern vorbei bis zur letzten Kehre. Da dort keine leeren Autos waren, gingen wir von freien Plätzen auf der Biwakschachtel aus und wir verwandelten die Straße zu einem Eisausrüstungscatwalk. Schnell im finstern am Bergsteigerfriedhof vorbei zur Günther-Messner-Biwakschachtel tigern, die bisher nur mit 2 Leuten besetzt war. Der Name bürgt für Qualität, die Unterkunft war angenehm ausgestattet und wir sicherten unsere Mineralienversorgung mit ein paar Burzeltagsweißbier.
Da es nicht mehr zu einer Weckzeitdiskussion kam, durfte der Druck auf der Blase entscheiden, dass wir gegen 5:15 Uhr in Richtung der Griesscharte starteten. Drüben wieder hinunter und dann die lange Querung unter den Nordwänden und ein Gletscher, der leider nicht ausreichend gefroren war.

Das ständige Einbrechen in den Schnee war natürlich sehr anstrengend und führte zu Schimpftiraden auf hasei, der diese Dreckstour aussuchte und jetzt looste, begleitet von lauten „Nie mehr BigTasty“- Bekenntnissen. Nachdem uns nun alle Skitourenfuzzis wegen geringerem Einbrechen überholt haben (dafür dürfen sie jetzt die Ski die Wand hochschleppen) erreichen wir zur besten Eiswandeinstiegszeit um 10:15 Uhr den Wandfuß.

Gegen das bisherige Einbrechgelatsche war die Wand dann ein Kindergeburtstag, auch wenn so Skifahrer wie der hasei auch einer ist, bei der Abfahrt durch die Wand ganz schön was an Schnee herunterfallen ließen. So arbeiteten wir uns die Wand hinauf bis wir am letzten Stück auf Blankeis zu sichern begannen:

Da war es wieder, das Tschock! Mit einem gezielten Schlag rauscht die Haue des Pickels in das spröde Eis, es splittert, ein zweiter Schlag und das Eisgerät sitzt. Mit den G 14 an den Füßen nachklettern, 60°, einfach geil! Schon klar, es kommt natürlich nicht an das Erlebnis eines Ausdruckstanzes oder das wahnsinnige Gefühl, ein Häkeldeckchen fertig zu haben, heran, aber ein bisschen geil ist so eine Eiswand schon.


Noch mal kurz anstrengen und der Ausstieg über die kleine Wächte ist geschafft. Jetzt erst mal in die Sonne legen und den hasei-looser und auch sonstige Sektionsmitglieder mit SMS zuscheißen, dass wir doch einfach die Tollsten sind. Der weitere Aufstieg zum Gipfel war anspruchsvoller als erwartet, aber für uns natürlich kein Problem!
Nach dem Wegsaufen der letzten Weißbierreste begann der ewig lange Abstieg, an dem wir diesem Looser aus BGL wünschten, er müsse seine Ski da hinuntertragen, schließlich hat er diese Tour ausgewählt! Beim Hinunterfahren belagerten wir natürlich sofort das erste Ristaurante um die Flüssigkeits- und Fettspeicher (lecker große Pizza) wieder aufzufüllen. Da wir ja die Härtesten der Sektion sind, wählten wir noch einen Gasthof mit Dusche und Frühstücksbuffet zur Übernachtung. Natürlich nur, um Bunnys erste Nordwand gebührend zu feiern. ;-)

-Climby-

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