Zu Ostern statt Monte-Rosa-Hütte auf die Kürsinger Hütte bzw. Postalm


Da uns die Verhältnisse im Wallis (10 Wochen kein Schneefall, daher Blankeis und offene Spalten und dafür ab 2 Tage vor unserer Ankunft Schneefall, daher Neuschnee auf Blankeis und Spalten) zwangen die Tour abzusagen, habe ich kurzfristig auf einer anderen Hütte Platz für 23 Personen gebraucht. Haseis Osterskitourenreisen werden zukünftig wohl einen eigenen Bus brauchen.

Auf der Kürsinger Hütte fand ich dann noch ausreichend Plätze und Skitouren. Also noch schnell unseren Franken Bescheid gesagt, da die ja schon am SA, den 19.03. in die Silvretta abreisten. Dass der Aufstieg zu der Zeit noch nur vom Steinbruch hinter Sulzau möglich ist und ich daher mit einer BGL-Aufstiegszeit von 6 Stunden gerechnet habe, konnte in der Kürze leider nicht mehr mitgeteilt werden.

Also traf man sich planmäßig am 24.03. so zwischen 9 und 9:30. Nordlichtangel war schon da. Praktisch, sie hatte noch den letzten Parkplatz ganz am Ende. Der wurde dann gleich requiriert und für unsere Zwecke genutzt und ihr Auto wurde ein paar hundert Meter tiefer verbannt.

Kurz vor dem Abmarsch:
© Hasei 2005

Als dann das ganze Umpacken, Skischuhtausch usw. beendet war, war ich gerade auf der Suche nach den Autokennzeichen unserer Franken. Sind die noch nicht da? Als auch gerade der Camorrakonvoi anrollte. Also noch schnelle Begrüßung und Übergabe von Angel an die Camorra (wollte ja Angel nicht unser Schneckentempo aufzwingen).

Als neuer Treffpunkt wurde die Postalm auf ca. halbem Wege (also 3 Stunden) ausgemacht.

Auf dem Weg zur Postalm ist der Geiger gut zu sehen:
© Hasei 2005

Nach 3 Stunden waren wir dann auf der Postalm und ließen es uns gutgehen:
© Hasei 2005

Nach 1 ¾ Stunden Warten und noch immer kein Franke in Sicht beschlossen wir die Wirtin zu bitten ihnen zu erklären wie das mit der Materialseilbahn abgeht und schöne Grüße auszurichten.

Nach 2:40 Stunden Aufstieg im T-Shirt waren wir dann auf der Hütte. Hier erfuhr ich, dass nur noch 3 Personen der Camorra noch am selben Tag hochkommen. Der Rest übernachtet auf der Postalm. 3 ???? ich hatte eigentlich 4 Leuten zugetraut den Zustieg in einem Tag zu schaffen. Wer schwächelt da? Wie sich herausstellte keiner. Alex blieb freiwillig bei dem Rest. Ein Führer mit Vorbildfunktion.

Am Freitag war dann der Geiger bei etwas widrigen Witterungsverhältnissen angesagt:

© Hasei 2005

Zum Glück war noch ein guter Bekannter (Luggi) auf der Kürsi der die Touren um die Hütte im Schlaf (und mit Hilfe von GPS) findet. Der hat die erste Seilschaft geführt.

Als wir dann unter der Geigerscharte standen kam schon das große Wehklagen: „Da muß ich bzw. kann ich nicht rauf“:

© Hasei 2005

Also wollten von 10 Leuten 5 rauf und 5 zurück. Passt genau, nur runter durch die Spaltenzonen bei Null Sicht konnte/wollte auch keiner außer Luggi und mir. Also hieß es für mich umdrehen und das 4. Mal den Geiger planen, aber nicht raufkommen.

Abends kam dann auch noch fast der ganze Rest unserer Expedition auf die Hütte nach. Fast deshalb, weil Kale mit seinen beiden Begleitern im Verkehr zu lange aufgehalten wurde und deshalb ebenfalls auf der Postalm übernachten musste.

Für SA morgen war der Großvenediger als Vollmondtour geplant und die Wolken rissen tatsächlich am Abend auf. Also fanden sich 6 Wackere, die den Sonnenaufgang zwischen Venedigerscharte und Großvenediger erleben wollten. Also wurde beschlossen um 2 Uhr loszugehen. Also 1:15 Uhr aufstehen. Einziges Problem: die letzten unserer Gruppe gingen um die Zeit erst ins Bett. Egal, wer braucht schon Schlaf für den Venediger?

Wie geplant ging es um 2 Uhr morgens bei Vollmond und sternenklarem Himmel los. Leider waren die Bilder alle unterbelichtet. Aber ich kann euch sagen, es war fantastisch und absolut beeindruckend. Erst am Ende der Tour ist uns aufgefallen, dass eigentlich kaum einer was gesprochen hat beim Aufstieg. Es war einfach jeder zu beeindruckt. Bei einer solchen Stimmung einsam seine Spur zwischen den Gletscherspalten hindurchzuziehen. Mich selbst hat es immer wieder gerissen als ich hin und wieder zum Mond zurückblickte und dabei feststellte dass da ja noch welche hinter mir am Seil her gingen. War ich doch nicht allein mit der Natur?

Als wir dann die Venedigerscharte erreichten hatte sich der Himmel im Osten schon erhellt:

© Hasei 2005

Und in den nächsten Minuten verfärbte sich der Himmel hinter dem Glockner immer mehr.

© Hasei 2005

© Hasei 2005

Unglaublich wie gut man die Kees des Glockners sehen konnte, auf denen 4 von uns 6 doch erst vor einer Woche rumgelaufen waren. (Sollte eigentlich eine Höhenanpassungstour fürs Wallis werden, damit auch das Hasei die 4.000er Marke am 2. Tag überschreiten kann.)

Kurz unter dem Gipfel geht die Sonne über dem Glocknergebiet auf:

© Hasei 2005

Nach dem ganzen kitschigen Sonnenaufgang mit dem punktuellen Anleuchten der umliegenden Bergspitzen und dem Monduntergang beneidete keiner von uns die daheimgebliebenen, die jetzt noch in ihren Betten lagen.

Abfahrt durch frischen Pulver in einem unverspurten Hang. Da haben wir leider wenig Fotos, da man einfach so schlecht stehen bleiben konnte wenn man gerade so in Fahrt war.

© Hasei 2005

Hier noch mal unsere 6 Spuren von einer unserer am Tag aufsteigenden Seilschaften aufgenommen.

© Hasei 2005

Als wir zurück kamen trafen wir kurz vor der Hütte gerade die aufsteigende Camorra, die anderen waren noch beim frühstücken.

Mittags kam dann auch noch Kale mit seinen beiden. SA abends war dann Abschiedsparty für einen Teil von uns angesagt, die schon wieder heim mussten. Die Party endete natürlich nicht um 22:00, sondern zog sich doch noch erheblich in unserem Schlaflager (vorsorglich ein Schlaflager nur für uns gebucht) in die Länge. Was verständlicherweise nicht bei allen anklang fand. Schließlich war ein Teil ja erst aufgestiegen und wollte am nächsten Tag die Königsetappe angehen.

Fazit und Knoten ins Taschentuch: Das nächste Mal müssen wieder ein Partyraum und separate Schlafräume gebucht werden.

Sonntag war für eine Seilschaft noch der Krimmler Törlkopf (ein wenig links vom Bildrand, die Abfahrt geht über den ganzen Hang zum rechts unteren Bildrand) angesagt:

© Hasei 2005

Und der Kale ging mit den beiden anderen Nachzüglern auf den Venediger. Der Rest fuhr oder ging ab. Wobei sich, wie auch schon bei der Venedigertour, wieder ganz erheblich der Vorteil von Skiern gegenüber Schneeschuhen herausstellte. Sogar Nordlichtangel war am MO dann nur noch begeistert wie schön man doch den langen Aufstieg mit den Skiern runterfahren konnte.

So, ich hoffe alle Beteiligten hatten ein schönes Osterwochende und den werten Lesern wurde mit den Bildern Lust aufs Skitouren geweckt (war nur ein kleiner Auszug aus 216 Bildern).

Euer hasei

 

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