Klettern am Stoss - 09.-11.06.2006

Erst mal präzise Ortsangabe, es weiß ja eh wieder keiner (außer Lampi) wo das ist.

Man fahre die Rheintalautobahn bis Grabs und dann hinauf bis Wildhaus. Das ganze liegt im Kanton St. Gallen und das Gebiet nennt sich Toggenburg. Man hat nen super Blick auf den Säntis und die 7 Churfirsten.

Da müssen wir hin!

http://www.myswitzerland.com/de/infra.cfm/rkey/478
http://www.wildhaus.ch/de/portrait/portraitmain

Es liegt überall zu viel Schnee. Aber ich habe keine Lust mehr auf Skitouren. Das bedeutet überall nix als Wühlerei. Hab ich auch keine Lust zu.

Aber der versierte Bergsteiger weiß sich in jeder Jahreszeit zu helfen. Er nimmt den Plaisir zur Hand und hat eine Lösung für jedes Freizeitproblem.

Nah, soll es natürlich sein und auf gar keinen Fall zu schwer, denn über einen 5er komme ich in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr hinaus.

Es gibt auch nen Campingplatz in Wildhaus, der sich aber als gräßlich enges Ding mit lauter Dauercampern herausstellt. Wir beschließen, trotz der gesalzenen Preise in der Schweiz, uns eine Pension zu genehmigen. Wir sind schließlich Wellnessbergsteiger und haben diesen Ruf zu verteidigen.

Der von uns anvisierte Hügel: Wildhauser Schafberg erweist sich vorerst mal nicht so gut besteigbar, weil es zu viel Schnee hat und sich der Abstieg ohne Pickel und Steigeisen als wenig ratsam erweisen wird. Aber der neu erstandene SAC Kletterführer (doch etwas ausführlicher als Plaisir Ost) zeigt eine wunderbare Routenvielfalt. Wir entschließen uns, zum Stoss zu gehen. Der Zustieg über die Alp Laui (übrigens ein toller Picknickplatz) hält sich in Grenzen. Auf dem Weg noch einige Schneefelder, die sich mühelos überwinden lassen.

Wir steigen in eine prima Route (Via Gandor) ein, die uns für den Rest des Tages beschäftigt. Im Sommer dürfte es am Stoss recht heiß sein, aber jetzt geht es noch.

Der Fels ist griffig und es gibt genügend Risse und Bierhenkel. Genußkletterei vom Feinsten ohne Herzinfarktgefahr. Hier ein paar Impressionen:

Feinste griffige Wasserrinnen im festen Schrattenkalk. Das hält, kein Brösel. Hat allerdings den Nachteil, dass einem am Stand recht schnell die Füße weh tun, weil das Zeugs mörderisch spitz und scharfkantig ist und durch die Schuhe piekt.

Freikörperkultur empfiehlt sich nur für den sicheren Kletterer, weil sonst garantiert die Tapete ab ist.

Aber man kann nicht alles haben.

Wir sind uns einig: Der Ausflug hat sich gelohnt und die Gegend uns nicht zum letzten Mal gesehen.

Lisanne

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