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Beitrag begonnen von Lampi[tm] am 22.02.2007 um 21:59:56

Titel: Sägeberg II: Übernommen
Beitrag von Lampi[tm] am 22.02.2007 um 21:59:56
Gemütlich machen wir am nächsten Morgen Frühstück. Es ist noch wärmer, noch klarer als gestern, gegen halb zehn gehen wir auf den Weg Richtung Paret de l'Aeri. Eine der einfachsten Routen ist dort geplant, der Einstieg ist auch umwegarm gefunden, durch ein Bachbett geht es, klettersteigmäßig gesichert, bis an die Wand. Sind ja nicht mal 300 Meter, 7 SL bis V, das putzt man doch an einem Nachmittag weg - mehr Zeit ist auch nicht.
Beschissen geplant war das, wir können unmöglich alles durch die Wand schleifen, ein großer Rucksack bleibt zurück am Einstieg, den man vom Gipfel aus nur entweder durch siebenmaliges Abseilen oder zu Fuß über die Hütte (!) und erneuten Wiederaufstieg durch das Bachbett erreicht. Aber egal, ich steige mal ein, ich weiß nicht, ob ich mehr Angst um mich wegen des Bruchs oder um Dennis wegen des von mir unvermeidbar ausgelösten Steinschlags habe. Ein Standplatz in 10 Meter Höhe, an dem gehts vorbei, das Gestein wird besser, ein Keil (naja), ein guter Friend, ein ordentlich klingender Normalhaken, und dann geht der Bruch weiter. der nächste Haken steckt im Humus, dann kommt eine Sanduhr, ideal zum Fädeln, beim Festziehen der Schlinge löst sie sich in viele kleine Steinchen auf. Der nächste Haken lässt den Kopf hängen. Ich nähere mich zu schnell der doppelten Höhe des Friends, und wer vertraut schon gern einem Friend einen Faktor-1-Sturz an? Von dem abgesehen kann man am Stand nicht vorbeifliegen, weil er sich am Boden befindet. Also zurück zum halbwegs guten Normalhaken, dort ein Kettenglied rein, anders eingebunden, Seil ins Kettenglied, Batbrake ins Seil, wieder ausgebunden, und jetzt kommt der Moment - der Haken hält. Wenn nicht, wäre es auch keine Katastrophe, 3 m unter mir liegt ein Friend sehr gut, der hält mich sicher, aber wer lässt schon gern einen Friend zurück? Ohne Rucken abgeseilt, Friend, Keil und Expressschlinge  mitgenommen, alles gut gegangen, außer einem Kettenglied nichts zurück gelassen.
Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, am Kettenglied zu topropen.....
Eine zweite Route kommt nicht in Frage, aber den Einstieg zur Alternativroute kann man ja mal suchen. Wir denken auch, sie gefunden zu haben, aber der weitere Routenverlauf ist alles andere als rückzugstauglich, ein Antesten der ersten Längen unterbleibt damit, es ist mittlerweile 13 Uhr und im Dunkeln möchte selbst ich hier nicht rumlaufen.
Wir stopfen alles in die Rucksäcke, gehen  nicht direkt zurück, sondern erst noch über Sant Cecilia durch einen abenteuerlichen Kanal zum Miranda de Sant Jeroni. Für mich ist das alles neu, ich habe nichts gegen einen Wandertag, auch Dennis kennt hier relativ wenig. Im Abendsonnenschein noch einen Blick auf die Agulles, da müssen wir auch mal hin, eine Stunde zurück zur Hütte, lassen unser Zeuchs dort und fahren mit leichtem Gepäck nach Barcelona.
Wir finden eine Kneipe, die vorzügliches Essen hat, eine tellergroße Dorade für 11 Oiro, insgesamt hat jeder ein 3-Gänge -Menü gehabt, einen Liter Wein gibt es auch noch, und alles kostet 29 Oiro - und das in der teuersten Stadt Spaniens und -nach London- vermutlich der zweitteuersten Stadt Europas.


Mumie und Mumietta - Panorama aus der Hüttentür


Rifugio ..

.. und Dennis ..

..im Morgenlicht


Einstieg zum Abstieg unter die Nordwände:


Übersicht, links das Caval Bernat




Bigwalls


entschärfter Zustieg über einen ..

.. Plastik- (!) ..


.. Klettersteig


Wenn man richtig ist, sollte man diese Aussicht haben


In der Rinne zum Miranda de Sant Jeromi












Aussicht vom Miranda de Sant Jeromi


Auf Abwegen


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