oder Der Öffentlichkeitsreferent auf der Suche nach dem Schnee

Welche Märchen?
Wo?

Puschlav oder Poschiavo, wie die Italiener sagen.

Nie gehört, weil genau in dieser Unterrichtstunde eben mal Kreide geholt?
Oder wie die meisten Bergsteiger schlicht ignoriert, weil im Osten der Ortler und seine Trabanten locken und im Westen ist am Berninapass Schluss?

Also fahrt mal von der Passhöhe so acht Kilometer nach Süden, dort findet sich beim Restaurant Sfazu ein Parkplatz.
Von dem kann man in gut einer Stunde zur Saoseo-Hütte tigern.
Das soll ein wunderbares und ruhiges Tourengebiet sein, steht in manch Märchenbüchern.

Letzte Woche soll es dort sogar noch geschneit haben 
Sieht aber gar nicht so aus.... 

Da schickt man doch mal den Vogel zur Erkundung vor und siehe da...

Am Samstag wollen wir gleich mal zuschlagen und nehmen uns den höchsten Berg der Umgebung vor - den Piz Paradisino.
Klingt gut, gell 
Durchs Val Mera geht es zentralalpentypisch abwechselnd flach und über steilere Stufen auf den Pass da Val Mera und weiter auf das Vadret da Camp.
Als wir näher kommen und da sehen, ändert sich der Plan recht schnell.
Der grosse Hang in der Bildmitte sieht nach etlichen Lawinenabgängen wirklich nicht einladend aus und der Grat aussen rum braucht wohl mehr als viel Zeit.
Es gibt ja gleich nebenan noch einen Berg...

Nach der Einfahrtsrine gehts in zischendem Firn bei beachtlicher Steilheit abwärts.
Weiter unten legt sich der Hang zurück - Genuss pur. 
Der Schnee ist doch mal zu Ende und es ist wieder ein Stück Skitragen fällig.
Der flache Weg zurück zur Hütte ist grossteils fahrbar.

Der Sonntag soll auf den Piz Cunfin führen.
Wieder zum Lagh da Val Viola und in nördlicher Richtung über ideal geneigte Hänge dem Ziel entgegen.
Die sind weil noch im Schatten der Jahres- und Uhrzeit entsprechend harschig.
So nach der halben Tour verkante ich bei einer Spitzkehre einen Ski , rutsche etwas ab und dann... wackelt die Bindung wie ein Hundeschwanz  :-@%$ #
Was ist das denn 
Prima, vorn sind zwei Schrauben ausgerissen :-@%$ # :-@%$ #

Schöner Berg, was, nun?

Es findet sich ein abgetauter Fleck, erst mal Kriegsrat halten.
Gut, die Ski hier deponieren, vielleicht gehts ja auf dem Rücken rechter Hand zu Fuss.
Sieht erst mal ganz gut aus, der Harschdeckel trägt auch Schwergewichte meiner Ordnung.
Dann wirds doch fraglich...
Der logische Weiterweg wäre eine Rinne, so 30 Meter hoch und wohl an die 40 ° steil.
Wenn es da auch so gut zu gehn ist, könnte ich das schaffen, aber weiter Beratung ergibt, dass es ohne Eisenkrallen nicht vogeltauglich ist.
So lassen wir es denn für heute sein und erwählen uns einen Brotzeitplatz.
Bei der Suche finden sich erfreuliche tierische Hinterlassenschaften. 

Dafür gibts eine tolle Aussicht

An der Hütte werden noch die restlichen Osterhasen vertilgt, der Abschied fällt schwer.
Wie alle anderen Bergsteiger nehmen wir gern das Angebot wahr, das Gepäck ins Tal fahren zu lassen.
Der Abstieg auf der etwas öden Fahrstrasse wird durch üppig blühende Krokuswiesen ein erfreuliches Erlebnis.

zum Abschluss noch ein Rätsel für alle Blumenfreunde... 

amtsübergabe war offenbar erfolgreich  , bin ganz stolz auf meinen nachfolger    
schöner bericht!

ist das die livigno-gegend?
auf die macht lisanne mir schon lang den mund wässrig...

servus
G