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Tourenbericht Ostertouren (Gelesen: 5799 mal)
Renntier Karsten
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Tourenbericht Ostertouren
19.04.2009 um 20:28:45
 
Ostertouren 2009 auf der Marteller-Hütte

Sonnenskilauf – die meisten verstehen darunter Spaß auf der Piste mit anschließender Aprés-Ski-Einkehr in der Schirmbar. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu verlauten ist, soll es auch in der SAN einige Anhänger letztgenannter Einrichtung geben Zwinkernd

Bei den diesjährigen Osterskitouren war auch Sonnenskilauf geboten – aber auf Piste und Schirmbar musste verzichtet werden. Als Stützpunkt hatte Hasei die Marteller-Hütte ausgewählt – ideal gelegen im Ortlergebiet unterhalb des Massivs von Zufallspitze und Cevedale. Trotz der Beschränkung auf das hüttenübliche Getränkeangebot lockte das immerhin 25 SAN'ler an.

Gründonnerstag, 09.04.

Aufstieg ist angesagt. Dieser Herausforderung nähern sich die Teilnehmer mit ganz unterschiedlichem Elan. „Los, fahren wir um 6:00 Uhr ab München-Süd – dann können wir noch eine Tour machen“ steht einem „Ach nee, ich will lieber ausschlafen“ entgegen. Dementsprechend trudeln die Teilnehmer so nach und nach auf der Hütte ein – die Vorhut ist bereits auf Tour unterwegs als die zweite Gruppe eintrifft. Und manch einer hat auch einen etwas längeren Anfahrtsweg zu bewältigen und trifft erst im Laufe des Nachmittags ein. Ich selbst habe mich für die moderate Version entschieden und steige zusammen mit Axel Schwab gegen 13:00 Uhr ab Parkplatz auf. Axel erweist sich als ortskundig – er kennt sowohl den Hüttenparkplatz wie auch die Materialseilbahn zur Hütte – was uns einen gut gelegenen Parkplatz und Marscherleichterung verschafft. Aber egal ob mit oder ohne Tour, ob mit oder ohne Materialseilbahn: im Laufe des Nachmittags treffen sich alle auf der Terrasse der Hütte – mit Blick auf die Ziele der nächsten Tage.

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Karfreitag, 10.04.

Eingehtour nennt man so was wohl – Hasei schickt alle gemeinsam los in Richtung Madritschspitze. Er will herausfinden, wie sich die drei Gruppen für die folgenden Tage wohl am besten zusammensetzen sollten. Dabei hat er aber wohl die Rechnung ohne den Wirt (bzw. die SAN'ler) gemacht: kaum von der Leine gelassen, marschieren acht Leute vor ihm.
Zuvor hatten aber sowohl Schneeschuhgeher wie auch Skifahrer eine erste Prüfung zu bestehen: ab der Hütte ging es zunächst knapp 200 Höhenmeter steil bergab – bei -9 °C und fest gefrorenem Harschdeckel durchaus eine Herausforderung.
Später trennt sich die Vorhut: die Skitourengeher wollen etwas für die Form ihres Allerwertesten tun und nehmen vor der Madritschspitze erst mal die Madritschscharte (und damit ein paar Höhenmeter extra) in Angriff. Die Schneeschuhgeher können dem nichts abgewinnen und steuern den Gipfel diretissima an. Den Teilnehmern etwas weiter hinten ist das ohnehin egal – Hauptsache oben ankommen.
Auf dem Rückweg wird klar, warum Hasei auf frühen Aufbruch gedrängt und eine zeitige Rückkehr angemahnt hat: der Schnee wird zu butterweichem Sulz, und beim Wiederaufstieg zur Hütte wurde wohl so mancher Fluch ausgestoßen (was dank großer Abstände weitgehend ungehört verhallt).

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Karsamstag, 11.04.

Schon wieder zeitig aufstehen – um 6:30 startet die erste, um 07:00 Uhr die zweite Gruppe. Gipfelsturm ist angesagt – dies soll der Höhepunkt des Wochenendes werden, mit Zufallspitze und Cevedale.
Irgendwie scheint Hasei eine magische Anziehungskraft auszuüben: obwohl er deutlich verkündet hat dass er an der Spitze, Marie-Luise in der Mitte und Luiggi am Ende geht (und sich dazwischen jeder entsprechend seiner Leistungsfähigkeit aufhalten kann) hängt gleich eine ganze Traube schnaufend kurz hinter Hasei. Das nennt man wohl Herdentrieb - auch bekannt von den Lemmingen. Zum Glück ist das Ergebnis bei uns weniger tragisch als bei diesen und resultiert nur in einigen total geschafften Gestalten.
Bei Sonnenschein erreichen wir die Zufallspitze – die heranziehenden Nebelschwaden sind jedoch bereits unübersehbar.
Zusammen mit Hasei geht es über eine Gletscherspalte hinweg hinüber zum Cevedale. Während der Rast dort zieht es zu. Der Abstieg wird zur Herausforderung: weißer Nebel und weißer Untergrund – weniger Kontrast und Sicht sind kaum möglich.
So kommt die moderne Technik zum Einsatz: das GPS zeigt zuverlässig den Verlauf der Aufstiegsroute an. Und später lichtet sich der Nebel auch wieder – bei der Rückkehr zur Hütte scheint erneut die Sonne.

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Ostersonntag, 12.04.

Beim Frühstück wartet eine liebevolle Überraschung: ein Schokoladenosterhäschen lächelt jeden von uns nett an. Wenn dieses wohl wüsste welches Schicksal ihm bevorsteht...
Für uns soll es nach den Anstrengungen des Vortages etwas entspannender werden: „nur“ bis auf den Suldenspitz soll es gehen. Dennoch: auch das sind gut 800 Höhenmeter Anstieg.
Nach den Erfahrungen der vorherigen Tourtage hat Hasei drei klar definierte Gruppen gebildet. Nach dem Gipfel trudeln alle nach und nach im Refugio G. Casati (teuer und ungemütlich – aber mit herrlichem Sonnenschein auf der Terrasse) ein. Manche sind offenbar unausgelastet, und so macht die Frage die Runde ob nicht jemand mit auf die Cevedale steigen würde - nur so vielleicht natürlich, wollte ja nur mal fragen...
Nein, das bleibt ein einsamer Wunsch – und so machen sich alle gemeinsam auf den Weg zurück über den Zufallferner. Die Skitourengeher nehmen noch ein paar Höhenmeter extra mit – zur Steigerung des Abfahrtsgenusses.

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Ostermontag, 13.04.

„Machen wir doch vor dem Abstieg noch eine kleine Tour“ - die Köllkuppe ist quasi der Hausberg der Marteller-Hütte. Rund 800 Höhenmeter Anstieg sind aber trotzdem nicht zu verachten.
Doch das ist nur der Anfang. Nach einem kurzen, steilen Abstieg geht es südöstlich des Kammes der Venezia-Spitzen entlang – und zur Dritten Veneziaspitze wieder steil hinauf. Da hat so mancher im Steilhang zu kämpfen – die Skitourengeher ebenso wie die Schneeschuhler.
Der anschließende Abstieg beginnt mit Pulverschnee – Genuß pur. Doch dann folgen zwei verharschte Steilrinnen – und bringen einige Teilnehmer zum Fluchen. Mancher ist wohl zu einem „Nie wieder“ geneigt – wobei: glauben würde ich das keinem.

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Fazit:

Es waren mal wieder tolle Tourentage – Hasei, wir freuen uns auf nächstes Jahr !

„Renntier“ Karsten
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« Zuletzt geändert: 21.07.2009 um 22:45:15 von Renntier Karsten »  

"Wer Meinungen äußert muss auch bereit sein, Diskussionen auszuhalten - und vielleicht sogar seine Ansicht zu ändern" (John Stuart Mill)
 
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nordlichtangel
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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #1 - 19.04.2009 um 21:57:48
 
ein toller Bericht, Karsten, hat mir super gefallen und hab hier und da schmunzeln müssen....

NLA
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hasei
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Der Weg ist das Ziel

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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #2 - 20.04.2009 um 16:30:02
 
Vielen Dank für den Bericht Karsten.
Und falls sich noch jemand berufen fühlt gerne. Liest sich immer wieder gut so danach  Augenrollen
Muß ja nicht gleich ein Bericht über alle Tage sein. Einzelne reichen ja auch Zwinkernd

Südtirolbericht ist meines Wissens auch schon in Arbeit und für die Große Reibn konnten wir auch einen Provischreiber gewinnen Cool

hasei
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DAV-Trainerin C Bergwandern

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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #3 - 13.05.2009 um 17:45:26
 
meine fotos kann, wer will, sich hier ansehen:
fotos.web.de/tannheimerberge/09_ostertours
kennwort: osterhasei  Zwinkernd

wenn man die maus über einem thumbnail schweben lässt, wird der dateiname angezeigt, der infos enthält, was auf dem foto zu sehen ist.

servus
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hasei
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Der Weg ist das Ziel

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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #4 - 21.07.2009 um 20:14:45
 
Ach ja, da ich eh derzeit mit Grippe daheim liege hatte ich Zeit noch mal den Mailverkehr für die nächste Ostgertourenplanung durchzugehen:
Vorgebucht sind 25 Plätze und im laufe Oktober 2009 müssen wir dann definitiv buchen. Daher werdet Ihr wieder wie inzswischen üblich spätestens im September die Ausschreibung bekommen.

Es geht zum Glieshof im Matschertal http://www.glieshof.it/
wo ein Teil von uns ja schon Ostern 2006 war.

Termin ist wie immer Gründonnerstag bis Ostermontag. Das ist diesmal 1.-4. April, also früher wie damals.

Schon mal im voraus:
Ich bitte auch diejenigen die selbstständig auf Tour gehen wollen, aber trotzdem die gleiche Unterkunft wählen wollen bitte das ganze über mich zu buchen. Den Wirtsleuten ist das einfach lieber so.
Aber das ganze kommt dann mit der Ausschreibung Cool

hasei
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Axel Schwab
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DAV Wanderleiter und Schneeschuhtourenfüh
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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #5 - 24.07.2009 um 14:44:14
 
Hallo Hasei,

ich hoffe du willst uns nicht wirklich den Ostermontag, den 05. April unterschlagen Smiley), sonst wäre es ja nur 4 Tage.

Und vor allem gute Besserung.
Bis zur Wallistour.

Gruß
Axel
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Bergfan62
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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #6 - 24.07.2009 um 19:29:55
 
Da ich demnächst erstmal für 3 Wochen in den Urlaub verschwinde und damit weitestgehend offline sein werde - falls es dir (Hasei) einfällt, die Ausschreibung schon vor September zu bringen, dann nimm meine Anmeldung mal nach wie vor als gegeben hin (2x). Auch wenn ich mich frage, weshalb du so eine "luxuriöse" (und damit recht teure) Herberge gewählt hast, aber du wirst schon einen Grund haben. Ich komme grad zwei Wochen vorher von meiner Finnland-Durchquerung zurück und werde richtig pleite sein, aber für die SAN-Ostertouren leg ich gern meinen letzten Euro hin  Zwinkernd

Bis bald!
Birgit
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hasei
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Der Weg ist das Ziel

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Re: Tourenbericht Ostertouren
Antwort #7 - 25.07.2009 um 10:03:13
 
Axel Schwab schrieb am 24.07.2009 um 14:44:14:
Hallo Hasei,

ich hoffe du willst uns nicht wirklich den Ostermontag, den 05. April unterschlagen Smiley), sonst wäre es ja nur 4 Tage.

Gruß
Axel

O, anscheinend Fehler unterlaufen. Natürlich ist der Ostermontag wieder dabei.
@Birgit, luxeriös ja, teuer kann man drüber streiten. Natürlich kostet es mehr wie eine AV-Hütte, aber Preis-Leistungsverhältnis sehr OK finde ich und man kann da man direkt hin fahren kann viel selbst mitnehmen und dadurch sparen.

hasei
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