bei Wilhelm Busch heißt es: "dieses war der zweite Streich, doch der dritte folgt sogleich" - also geht es weiter:
Freitag 05. August bis Sonntag, 07. AugustDer Visoki Kanin (ital. Monte Canin) ist der höchste Berg der Kette an der Grenze zwischen Slowenien und Italien - also vielleicht ein lohnendes Ziel ? Oder angesichts der drückenden Schwüle vielleicht doch nicht ? Also erst mal mit dem Auto bis zur Mittelstation der Bergbahn auf ungefähr 1.000 m Höhe fahren und loslaufen. Trotz schattigem Buchenwald - der Schweiß läuft in Strömen. Ich treffe ein paar Kletterer die unter den Felswänden campieren - und den heißen Teil des Tages gemütlich angehen lassen. Dann ziehen Wolken auf und hüllen den Kamm in Nebel - da fällt die Entscheidung: für heute lasse ich es bei der Hütte "Dom Petra Skalarja" als Ziel bewenden. Um dorthin und weiter zur Seilbahn zu gelangen ist eine größere Karsthochfläche zu queren - dank üppiger Markierungen und Stahlseilen aber auch bei Nebel kein Orientierungsproblem
https://sd2.1und1.de/guest?path=05-08%20von%20116635503&token=628C55A23CC16DF3&l...Am Samstag kommt mal wieder das Rad zu seinem Recht - es geht auf die italienische Seite. Zunächst noch etwas die Soca abwärts, dann abzweigend ins Uccea-Tal. Dieses bildet zusammen mit dem angrenzenden Val Resia eine Sprachinsel: aus dem Slowenischen entwickelte sich dort eine eigene Sprache mit so nett klingenden Ortsbezeichnungen wie "ta-na Puluzih" oder "Casera Nischiuarch". Na zum Glück muß ich nur die Schilder lesen, nicht die Namen aussprechen.
Hinweg auf Asphalt bis zum Sattel Sella Carnizza, dann Ausflug in den Forststraßen- und Wiesenbereich und wieder zurück über Asphalt. Zu Mittag kehre ich an der Einmündung des Uccea-Tals ins Soca-Tal in die Pizzeria "Pri Mostu" mit äußerst üppigen Portionen und moderaten Preisen ein (werde ich zwei Tage später nochmal nutzen) - und dann steht die Frage: schon am frühen Nachmittag zurück zum Campingplatz oder noch was dranhängen ? Der MTB-Führer hat da ab der Festung Kluze oberhalb von Bovec noch einen Tipp parat - also ab ins Hochtal von Bacsica.
Mit diesem Extra-Ausflug stehen am Ende des Tages 80 km und 1765 Höhenmeter auf dem Tacho...
https://sd2.1und1.de/guest?path=06-08%20von%20116635503&token=44C6E94F13EABFCE&l...Am Sonntag der nächste Ortswechsel - nach Kobarid (deutsch Karfreit). Hier haben im ersten Weltkrieg einige der heftigsten Schlachten der Isonzo-Front (ital. Name der Soca) stattgefunden und ihre Spuren hinterlassen. Heute sind diese für mich gut nutzbar: als MTB-Wege. Und so steht das Rad die nächsten Tage im Mittelpunkt - heute geht es erst mal wieder auf die italienische Seite.
Zunächst ist lockeres Einradeln bei sonnigem Wetter angesagt - der Fluss entwässert Richtung Italien, also geht es leicht bergab. Nach der Grenze ist vor dem Anstieg Stärkung angesagt - Pasta mit Forelle - hmmm, lecker
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Dann aber geht es los: von 194 m Seehöhe geht es in mehreren Wellen mit Auf und Ab hinauf auf 1133m. Der MTB-Führer verspricht von dort aus einen Blick zur Adria - nur bin ich mittlerweile wieder in dicke Wolken geraten und ich sehe kaum 20 m weit, geschweige denn bis zum Meer.
Der Rückweg führt über einen winzigen Zipfel Italiens der nach Slowenien hineinreicht. Und er zeigt was die Slowenen Radlern so zutrauen: ein ausgeschilderter "Radweg" den ich nehme um dem Asphalt zu entfliehen entpuppt sich als ausgewachsener Trail - mit einem Hollandrad würde ich den nicht fahren wollen
Am Schluß gibt es noch einen ordentlichen Guß - na gut, dann ist das Duschen nicht mehr so dringend...
https://sd2.1und1.de/guest?path=07-08%20von%20116635503&token=21BB6A1E5A34E5B5&l...