Und es begab sich zu der Zeit, als das Studium den ewig rastlosen Steffen nach Barcelona verschlug, dass auch ich dieser schönen Stadt und dem noch schöneren durch dieses regierte Land mal wieder einen Besuch abstattete. Es war der 22.September 2013
Insgesamt waren wir mehrmals in Barcelona, um kurzfristig angekündigte Regentage auszusitzen, die Stadt- Erzählungen, die etwa 1/4 des ganzen Berichts ausmachen, sind aber im ersten Beitrag zusammengefasst, damit die, die das nicht interessiert, gleich beim zweiten Teil anfangen können.
Der goße blecherne Vogel mit der Harfe bringt mich dieses Mal von Memmingen nach Girona, das nach einstündiger Suche endlich gefundene Mietauto nach Barcelona, wo ich erneut eine Stunde warte, bis um 20 Uhr das temporäre Parkverbot an diesem idyllischen Platz, eingezwängt zwischen der Zoomauer und Bahngleisen, aufgehoben wird. (Zurück in Friedrichshafen darf ich mir dann den Spott eines Spaß- Fahrers anhören, der behauptete, die Strecke nach Barcelona in 9 Stunden selbst fahren zu können). Schön wäre es, wenn das Automobil seinem Namen gerecht würde und ohne Zutun des Fahrers ans Ziel fände.
Die Knöllchentruppe ist am nächsten Morgen schon am anderen Ende der Straße, 5 min später und es wäre richtig teuer geworden.
Die Dauerparkplätze befinden sich an den Endstellen der Metro, d.h. vor der übelsten Rushhour an den südwestlichen Stadtrand fahren, dort irgendwo (wo genau, wird nicht verraten) in den Büschen parken und gegen 9 Uhr 30 gemeinsam mit gefühlt 15 Pendlern pro m² wieder zurück in die Stadt, die vor der allgemeinen Finanzkrise als eine der teuersten der Welt galt. Nun, wo selbst die im nationalen Vergleich steinreichen Katalanen auch nichts mehr zu verschenken haben, hat das den Vorteil, dass man sich auch als Normal- Touri das Frühstück im Nobelcafé leisten kann.
Das Haus hat schon mal bessere Zeiten gesehen, dafür ich noch kein Treppenhaus mit Tonnengewölbe
und schmiedeeisernen Gitterstäben in den Lichthof - sagen wir mal Lichtschacht.
Im vierten Stock über dem neu gestalteten Placa Comercial, der Mitte des Stadtteils Born, schaut man auf die ehemalige Markthalle, in der die Anfänge von Barcelona freigelegt wurden und auf die geduldig bis 2 Stunden wartenden Besucher.
Die Straßenkreuzungen sind zu oktogonalen Plätzen aufgeweitet.
Dass sich in der fast vollständig denkmalgeschützten Innenstadt auch "Bunker" befinden, hat mit dem spanischen Bürgerkrieg zu tun, der hier nur "der Krieg" genannt wird. Spanien war an beiden Weltkriegen nicht beteiligt. Hier hat man im allgemeinen Bauboom eine etwas schönere Fassade spendiert.
Für mich einer der faszinierendstes Orte der Stadt ist "die" Boqueria, eine Markthalle mit den Ausmaßen des Stadions des FCB (B wie Barcelona). Es befinden sich gefühlt auch gleich viele Leute darin. Es dauert allerdings etwas, bis man darin hat, was man gern hätte, zumal eine Sprache gesprochen wird, die man kaum lesen, geschweigedenn verstehen kann.
An jeder Ecke gibt es weitere Märkte, die im Gegensatz zu denen in Deutschland keine Folklore- Veranstaltung sind. Drei Millionen Bewohner von Barcelona und übergangslos angrenzender Städte müssen ja irgend wie gefüttert werden.
Ansonsten gibt es unzählige Innenhöfe mit den Ausmaßen des Münchner Marienplatzes, die heute großteils mit den Feierlichkeiten zum fünftägigen Mercé- Fest (
http://en.wikipedia.org/wiki/La_Merc%C3%A8) belegt sind. Es gibt Lifemusik "von Techno bis Telemann"
Dem Sog der Stadt kann man sich schlecht entziehen. Es wird ca. 2 Uhr.
Der traditionelle trotz der weitestgehenden Abwesenheit von Pferden auch als Cavalcada bezeichnete "Umzug der Riesen" führt direkt unter dem Fenster Steffens Wohung vorbei.
Für diesen Logenplatz hätte so manches Fernsehteam sicher ein hübsches Sümmchen hingeblättert (aber auch eine Ausrüstung mitgebracht, die 1000 mal so schwer und 1000 mal so teuer ist wie meine).
https://www.youtube.com/watch?v=f2f7hXW-2XUDie baulichen Sehenswürdigkeiten habe ich dieses Mal weitgehend ausgelassen, das habe ich 7 Jahre vorher schon alles mal gezeigt. Es ist auch in den engen Straßen gar nicht so einfach, ein größeres Gebäude
auf Chip zu bannen.
Ein Rundgang über die Festung
mit Blick auf den Hafen muss aber schon mal sein.
Am Weg dorthin kommt man auch am Sportgelände vorbei,
Dies ist das "kleine" Stadion für die Olympischen Spiele
und selbst hier, wo man fast das ganze Jahr draußen klettern kann, kann sich eine Kletterhalle halten.
Ansonsten kann man die drahtigen Jungs und Mädels beim Training in einem ehemaligen Straßentunnel beneiden.
Wir gehen weiter zur Schlossaussicht.
Dort sieht man: Die Arena (rechts neben der Sichtachse) ist fertig.
DAS sehen wir uns am Abend noch an. Nach der Abschaffung des Stierkampfs (der in Katalonien nie besonders viele Fans hatte) ist die übliche Nachnutzung ein Einkaufzentrum mit Aussichtsplattform
Blick zum Schloss
Hier kommt jeder ein Mal täglich vorbei, egal ob im Auto oder der Metro.
Auch diese Kathedrale am Tibidabo habe ich 2006 besucht.
Sehr nobel geht es im Inneren der "Arena" zu.