Nach einem opulenten Frühstück (Schlechte Frühstücker ärgern sich darüber, dieses zu bezahlen zu bemüssen) gehen wir am
Samstag aus Gortipohl Richtung Rossberg. Hilfsbereit wie wir sind, helfen wir einem Golf, der sich auf den letzten 20 Metern vor dem Parkplatz festgefahren hat. Das sollte uns aufgrund der nicht korrigierten Umkehrzeit letztlich den Gibbl kosten. Fast nur durch Wald
mit übelst schweren Schnee
geht es über unteren und oberen Netza, bis wir endlich, 30 Minuten vor der geplanten Umkehr, ins freie Gelände geraten.
Dei absoluter Windstille beleiben sogar die Schweißperlen stehen.
Der Schitourer, der im Gegensatz zu uns eine fast perfekte Spur vorfand, begegnet uns, sich über viel zu wenig Schnee im Gipfelbereich und unterhalb 1900 m ewiges Waldslalom beschwerend, kurz vor dem 200 Höhenmeter unter dem Gipfel gelegenen Umkehrpunkt in einer beeindruckenden Arena mit etwa 2 km Radius.
Ab dem Wald gibt es nur wenige Stellen, an denen wir etwas anderes als Bäume zu sehen bekommen. Das hätten die vom Tourismusbüro ruhig mal in die Tourenbeschreibung schreiben können. Schon ärgerlich, denn im Hochwinter freut man sich eigentlich über wolkenlosen Himmel und darüber, etwas Sonne abzubekommen. Und dann war es (fast) nichts. Und „winterlich tiefverschneit“ war der Wald bei Temperaturen um +10° am Berg auch nicht.
Beim Abstieg geht Hartmut ein Viertel Stunde voraus, weil durch seine nicht enden wollende Jugendleidenschaft, das Kicken, seine Hüfte mittlerweile erheblichen Schaden genommen hat und weiterhin nimmt.
Der Plan, ihn, wie gewohnt, einzuholen, scheitert zu allem Überfluss und wider jegliche Erfahrung an einer an sich harmlosen Schramme an einem Daumen von Michi, die bei einem beim schnellen Abstieg erforderlichen harten Stockeinsatz erheblich schmerzt und diesen dadurch effektiv verhindert. So darf ich dann ab und zu auf ihn warten. Sonst machen wir immer einen Wettlauf ins Tal.
Nur kurz ist das freie Gelände
Die Aussicht ist an sich nicht schlecht.
Das Halligalli von einer etwa 10 km entfernten Bergstation des "Silvretta Nova" hört man aber bis hier her auf die andere Talseite.
Jetzt sind wir gleich ganz im Wald. Da ist aber der Lärm auch weg.
Normale Aussicht, wenn überhaupt.
Danach ist es dunkel
Vor uns im Tal an diesem Wasserfall angekommen,
geht Hartmut zielstrebig etwa 15 Minuten in die der erforderlichen Richtung diametrale Richtung. Bis ich ihn dann wieder eingesammelt habe, ist es 18 Uhr. Aus diesem Tag hätte so viel mehr werden können.
Aber wenigstens entschädigt der Abend. Im Montafoner Käsehaus
http://www.kaesehaus-montafon.at/ gibt es „All you can eat“ für 13 Oiro 90 zzgl. allerdings österreichisch saftiger Getränkepreise. So lecker habe ich schon lang nicht mehr gegessen. Und wer will, kann fleischlos bleiben, ohne etwas zu vermissen. Hoffentlich kommen nicht mehr ausgehungerte Wanderer wie wir. Dann würden die bei dem Preis rote Zahlen schreiben.
! ! ! L E C K E R ! ! !