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ßrowback ßursday: Hoher Seeblaskogl (Gelesen: 1643 mal)
Lamл[tm]
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ßrowback ßursday: Hoher Seeblaskogl
10.03.2017 um 06:28:59
 
Neues aus der Reihe "Lustige Bergnamen"

Als ich, bedingt durch Kurzarbeit, noch richtig Zeit hatte, fiel mir auf, dass ich die Sommer- Bergsaison noch nicht eröffnet hatte. Das war unbedingt nachzuholen, und zwar am besten anlässlich der "So eine S(t)auerei"- Aktion von Mountain Wilderness. Aberdazu ein anderes Mal mehr.

Freitag Mittag starte ich ganz gemütlich in Stuttgart um am Abend, nachdem ich in Gries im Sulztal gespeist und so die übelste Hitze abgewartet und meinen eigentlich nur fürs Umsteigen in München Hbf vorgesehenen Tretroller sowie mehrere Kilo Zug- Lesestoff abgestellt habe, die gemütlichen 2 Stunden auf die Winnebachseehütte. Bepackt übrigens mit einem relativ ungemütlichen Rucksack. Hochtourenausstattung und etliches Kletter- Sicherungszeug müssen auch noch mit.
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Wunderschön gelegen: Die Winnebachseehütte am gleichnamigen See.

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Detail: Holzdübel - sieht man heute selten.

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DAS sind doch Momente, die einen für alle Mühen entschädigen.

Samstag starte ich dann zum üblichen Dreiecksmarsch Amberger Hütte - Westfalenhaus - Winnebachseehütte. Die Bullenhitze war, wie bereits durch das Wort bezeichnet, schlimmer als die Polizei erlaubt. Aber das macht nix, Von Gries geht es am schäumenden Bach entlang zur Amberger Hütte, wo ich mir trotz Bruthitze eine der leckeren Suppen gönne. Gerade wollte ich weiter zum Westfalenhaus, da werde ich aufgeklärt, dass entgegen anders lautender Berichte von Ende Juni der kleine zu überquerende Gletscherrest wieder eingeschneit ist. Was muss es auch ausgerechnet zur Sommersonnenwende schneien. Frechheit!!! Also alles wieder zurück, die Gesamthöhenmeterzahl ist auf diese Weise nur unwesentlich geringer, dafür bei deutlich höheren Temperaturen. Und auch die haben sich erledigt, denn aus dem Wald geht es übergangslos ins unwetter. Der Hüttenweg ist so gut, dass das gar nichts macht, meine Jacke hält dicht, meine Schuhe passen in den Rucksack und Beine und Füße sind 2 Minuten nach Betreten der Hütte wieder trocken und vermutlich so sauber wie seit meiner Geburt nicht mehr.

Sonntag ist dann die o.g. Aktion, und Montag schließe ich mich mit ein paar gemütlichen Wanderern zusammen, um den Berg zu besteigen, mit dessen Namen sich so herrlich viel Unfug treiben lässt - Und da gibt es mehr als nur die Klopapierspitze oder die Fotzenkarstange.

Weit ist es nicht, Aufstehen zu unchristlicher Zeit und Ausfall des Frühstücks erübrigen sich. Der Weg folgt dem direkten Hüttenübergang zur Amberger Hütte, irgend wann geht dann links eine Reihe Steinmanndl weg.
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Früher, also bis 2002, war das ab hier ein gemütlicher, wenn auch richtig steiler Gletscherhatscher, aber seit der damaligen Hitzekatastrophe gräbt man sich, schreitbaggern gleich, hoch zu den verbliebenen Toteisfeldern.
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Wie der Name schon sagt, bläst es ganz ordentlich auf den am Weg liegenden drei Jöchern, doch genau am Gipfelanstieg ist es total geschützt und entsprechend sumpfig. Den Schispuren von vor wenigen Tagen zu folgen nutzt inder Hinsicht nixxx. Jetzt die Gamaschen nicht vergessen zu haben, wäre eine kuhle Sache. So hingegen gibt es coole Waden. Das Seil hätte ich stattdessen auf der Hütte lassen können, die Spur veläuft fast durchweg über dem Bergschrund.

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Das letzte Stück wird noch mal heftig, durch lose Blöcke geht es auf den Gipfel. Wie so was hält ohne einzustürzen, erstaunt mich immer wieder. Allein, dass es dort so bläst, lässt mich mit Schaudern den Kogel hochschauen. Hoffentlich bläst mir fallen mir keine Steine auf den Kopf, darauf zu blasen, wäre gegen die Folge, die Bildung eines Blutsees, wäre dann vermutlich zwecklos. Ich will schon abblasen. Matthias, der schon Hochtouren machte, als seine Mutter mit ihm schwanger ging, hat einiges zu tun, die beiden Mädels nach oben zu beten. Nun, die Route ist getestet, da gehe ich halt hinterher. Als der Schwerste der Truppe befördere ich unweigerlich die loseseten Brocken nach unten, so dass die 10-30 kg leichteren Tourengenossen einen gebahnten Weg vorfinden.Die sind da irgendwie hoch also geht es in umgekehrter Richtung wieder runter. Nun ja.

Dazwischen machen wir es uns noch am Gipfel mehr als gemütlich. Die Sicht ist von gestern frisch gewaschen, da will keine(r) mehr weg.
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Wie üblich finden wir einen Weg nach unten, der den Knie- bis hüfttiefen Sumpf des Aufstiegs vermeidet.
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Der Abstieg besorgt dann auch den anderen nasse Beine, unvorsichtiges Treten im unterspülten Schnee findet auch solche Löcher, die tiefer sind als die Gamaschen nach oben reichen. Und wir sind auch nicht auf den Fischer Hörnern, also haben wir keine Angelhosen an. Ein Mal darf ich eines der Mädels aus dem Sumpf graben. Sonst hätte der (An)Führer (bitte nicht falsch versteehen, liebe Mods Traurig ) die 100 Höhenmeter wieder hoch müssen.
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Hier erweisen sich meine vor über 25 Jahren gekauften schweren klobigen Lederstiefel als unersetzbar. Obwohl es darin nass war, wie wenn ich durch einen See gewatet wäre, hatte ich trotzdem keine Blasen.

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Die Spalten sind wieder "zu".

Mitten am Nachmittag kommen wir auf der Hütte an,
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das ganze Pack ist noch zu geraffeln, und um 17 Uhr 30 muss ich am Bus in Gries sein, nicht ohne mein restliches Gepäck aus der Kneipe zu holen. Für all das hat eine Stunde natürlich nicht gereicht, so lasse ich mir ds Abendessen schmecken und rolle in ca. 20 Minuten nach Längenfeld. Es fängt schon an zu tagen, als ich mein Heim erblicke.

Einen Spaß mit dem Namen des Berges hab ich mir übrigens verkniffen - die "Bergsteigen-darf-keinen-spaß-machen-Fraktion" hätte doch nur dafür gesorgt, dass er wegmoderiert würde.

Übrigens: Ein weiteres Rätsel wäre gelöst, Wenn mir jetzt jemand erzählt, weshalb der Zug von Ötztal nach Kufstein 5 Euro teurer ist als die Fahrkarte von Längenfeld nach Kufstein, obwohl die Strecke über Ötztal Bf führt und der Bus allein 6 Oiro 90 kostet. Aber die Tiroler sollen ja lustig sein.
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