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Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria (Gelesen: 5451 mal)
Lamл[tm]
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Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
22.04.2017 um 09:35:23
 
Während sich viele meiner Kollegen in den Nordalpen zuerst vollregnen und dann schneestürmen lassen, fahren wir dem vorzeitigen Sommereinbruch noch  hinterher und zwar weit nach Süden - bis nach Pretoria.

Nur-Bilder-Gucker machen hier weiter: https://photos.google.com/album/AF1QipPCmXEggK61DxR9_CSxSuzvf00OH-geRDMSz1IA

Infos sind hier zusammengetragen: http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1492846523/5#5

Schöne Häuser gibt es da zu bewundern,

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Das gibt es auch in groß! ==> http://touren.lampatzer.de/20170414pretoria/rathaus_pretoria.jpg

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aber unser Besuch verfolgt nicht den gleichen Zweck wie der der meisten Stadtbesucher.
Wir setzen uns als Erholung von der langen Reise erst mal ins Kaffeehaus, in dem es auch noch allerlei bedrucktes Papier gibt.
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Unter anderen auch 2D- Modelle der die Stadt um bis 3436 Meter überragenden Berge, die dieser Stadt in ihrem Land Einzigartigkeit verleiht.
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Dann noch luxuriös aufgefahren und im Camping- Hotel abgestiegen. Wir sind die ersten Gäste des Jahres.
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Tatjana und ihr 187 cm langer "Kleiner", die beiden anderen Mitwanderer, die ersten beiden Camper des Jahres.
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Schön die am Hang klebenden Dörfchen
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und die Berge darüber
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Der Frühling ist in vollem Gange
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Oft das letzte intakte Gebäude im Ort
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Öfter sieht der Ort so aus
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und für mobiles Internet ist besser gesorgt als in Deutschland. Die Eingeborenen quatschen aber auch mehr als wir. Noch mehr.
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Boulderhalle nicht nötig.
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Breakfast 4 4. Die insgesamt französisch geprägte Gegend schlägt sich in den Essgewohnheiten nieder - unzählige Sorten Süßkram in Portionspackungen und gezuckertes pappiges Brot. Wer auch was "Deftiges" mag, hat die Wahl zwischen ekligen Streichkäse (auch Portionspackung) und fettiger Wurst. Immerhin Orangensaft und etwas Obst gibt es.
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« Zuletzt geändert: 22.04.2017 um 10:20:58 von Lamл[tm] »  

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Re: Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
Antwort #1 - 22.04.2017 um 09:36:30
 
Etwas luxuriöser hat der Wolf gefrühstückt. Lang kann das nicht her sein, das Blut ist nämlich noch rot. Er hat uns netterweise was übriggelassen. Siehe unten.
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Wenn man sich den zusätzlichen Trekkingrucksack sparen will und mit Tourenrucksack auf die Hütte geht....
(ich war ja erschrocken über das Foto von hinten und dass ich so dünne Waden habe. Ich fürchte das wird in Verbindung mit 81 kg Lebendgewicht ein paar Krämpfe beim Klettern geben)
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Gerade noch vor dem ultimativen Durchweichen des Schnees bin ich auf der Hütte
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den wenige Minuten nach mir eintreffenden Hartmut hat der Sumpf schon erwischt.
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So heiß war mir selten - ich Schussel habe nur ein T-Shirt ohne Ärmel dabei und die Tragegurte hätten die vom Schweiß durchgeweichte Haut in wenigen Minuten hinuntergerubbelt. Mein Sonnenhut liegt auch 500 km nördlich.
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Die Hütte liegt hinter einer Geländekante mit Blick auf unser Vorhaben - viel Anderes geht von dort aus aber nicht.
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Für die Extremen schon.
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Genial einfach - die Wasserversorgung der Hütte. Was passiert, wenn das Schneefeld weg ist?
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Nach Absinken der Körperkerntemperatur auf ungefährliche Werte geht es noch auf den Hüttenhügel, der ein schönes Panorana auch auf die anderen Seiten bietet.
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Das gibt es auch in groß! ==> http://touren.lampatzer.de/20170414pretoria/huettenhuegel_chabot.jpg

Die Hütte, die ganze Hütte und nichts als die Hütte.
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Die Sonne geht schlafen
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und wir anschließend auch. Typisch - wunderschönes Interieur und Zimmernummern aus Kreppband.
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Re: Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
Antwort #2 - 22.04.2017 um 09:37:33
 
Irgend wann ist Schluss mit Schlafen.
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Und schon sind die, welche heute noch absteigen wollen, am Weg.
Letztes Jahr war die Wand einen Monat später noch weniger blank.
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Wer hier wohl schon alles seine Alte fand ....
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Einklich ist für heute eine kleinere Tour vorgesehen, um uns noch etwas an die Höhe zu gewöhnen. Dass Hartmut früher Kopfweh bekommt, liegt nur daran, dass er viel schneller oben ist als ich.
Nun war für Sonntag heftiger Wind geplant so dass wir von der kleineren Tour absehen müssen. Wenn es halt nicht geht, müssen wir eben umdrehen.
Fast unerträglich langsam quäle ich mich hoch - aber ansonsten eght es mir gut dabei. Für heute hingegen ist durchgehend schönes Wetter geplant, so dass keine Eile besteht. Auf 3000 m, gehen wir ins Seil - im Nachhinein gesehen hätten es 3300 auch getan.
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Nur nicht ans Aufgeben denken, besser als heute wird es nicht mehr. Ein Blick zum Monarsch baut etwas auf.
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Oder zum spitzesten Nachbarn unseres Ziels.
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Blöd wenn man nicht sein Tempo gehen kann - einer hat immer was zu tun.
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Hoffentlich bleibt das noch etwas liegen.
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Der Wind vereist den Schnee hier, während man beim Wegsublimieren zusehen kann.
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Die aus der anderen Hütte sind schon wieder am Weg nach unten. Das Drängeln und Schubsen ist somit vorbei. Wenn zu viel los ist, geht es von links hoch und nach rechts runter.
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Wir genießen den Luxus der freien Bahn von und nach beiden Seiten Smiley
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Roman probiert die Steigklemme
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Einer der Schitourensportler, der am Parkplatz unserer Hütte gestartet ist - zur gleichen Zeit wie wir. Alle Achtung.
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Mittlerweile ist fast alles am Weg runter.
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und wir endlich versammelt.
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Geschafft. Der Berg und vor allem ich. Sieben Stunden lang habe ich mir geschworen, so etwas nie wieder zu tun. Ich beginne schon dieses zu vergessen.
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Re: Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
Antwort #3 - 22.04.2017 um 09:39:53
 
Wir machen uns auch auf Abwege
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Stefano treibt noch seinen Schabernack mit der Blechtante
BTW: Ich habe natürlich gleich gefragt ob er mit Nachnamen vielleicht Carnati heißt. War natürlich nicht so. Schade.
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Bitte die gelbe Linie nicht übertreten Smiley
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Mittlerweile ist es gut weich geworden. Anseilen ist jetzt sinnvoll. Ich hasse das trotzdem. Als der schweste gehe ich hinten und muss bei jeder Spitzkehre öfters anhalten.
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Diese Aufstiegsspur ist keine Abstiegsspur. Wer es dennoch tut, kommt in den Sumpf und um.
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Wir schlängeln uns im möglichst schrägen Gelände und kommen mit einigen Umwegen, dafür ohne schwimmen zu müssen, zur Hütte.
Tatjana schwimmt durch den Sumpf und kommt dafür ohne Umwege wenige Minuten vor uns zur Hütte.
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Nach einer erholsamen Nacht und einer Zimmerbuchung per mobilen Netz geht es gemütlich nach unten. Hartmuts schwerer Rucksack auf meinem Rücken, aber es geht. Ich kann nicht glauben, dass er das Vieh hier hoch geschleppt hat.
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Die Wärmeabstrahlung von diesem Schuttfluss ist bis hier zu spüren.
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Der Schnee endet schlagartig und geht in einen wunderbar befestigten Wanderweg über.      
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Mittlerweile kommen uns Schiträger entgegen. Neuer Sport?
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Strafverschärfung? Smiley Smiley Smiley Smiley Smiley
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Den Nachmittag wollen wir mal was Gscheites essen. Also erneut runter nach Pretoria.
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Auch hier ist der eine oder andere Tempel umgenutzt
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Aus der Gründungszeit der Stadt vor Jahrtausenden
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Der Stadtgrundriss ist z.T. noch erhalten
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Das ist alles, was der Wolf von der Gams übrig gelassen hatte.  Feinst zubereitet in einem winzigen Restaurant.
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Die Stadtgründer haben massiv gebaut, so dass das eine oder andere noch erhalten ist.
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Re: Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
Antwort #4 - 22.04.2017 um 09:40:36
 
Chaos- Tage auf der Straße. An Heimfahren ist nicht zu denken - machen wir die als Eingehtour geplante Wanderung halt heute.
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Hoch über dem potthässlichen Ausgangsort zur anderen Hütte. Schnee ist südseitig fast Fehlanzeige. Ich mag auch keine Schneeschuhe mehr anziehen.
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Leckereien aus Pretoria
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Wie gut, dass wir nicht heute dort sind.
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Eine aufgegebene Alm ist ein willkommenes Zwischenziel. Nur kein Stress.
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Etwas abenteuerlich wird es noch.
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Für das Bild bin ich extra auf eine Nachbarrippe und kam nicht mehr rüber - bzw. nur mit längeren Umweg.
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Seltsamerweise ist es hier oben fast winstill, während im Tal ganz gut was abgeht. Der Grund:
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Vorwärts Kameraden wir müssen zurück, sonst wird es dunkel.
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Der Nationalpark hat sich die Wanderwege ganz schön was kosten lassen.
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Mit dem Blick auf den Wasserfall neben dem Weg verabschiedet sich die Schneeschuhsaison für mindestens 8 Monate.

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Re: Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria
Antwort #5 - 22.04.2017 um 09:56:28
 
INFO:
Irgendwann mal setzte sich für die im vollen Wortlaut Augusta Pr(a)etoria genannte Stadt die Abkürzung "Aosta" durch. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist innerhalb eines Tages nicht möglich.
Regional wird französisch gesprochen, damit kann ich trotz 6 1/2 Jahre Schulunterricht nichts anfangen. Wie auch in ihrem Stammland geben sich die Eingeborenen nicht die geringste Mühe, verstanden zu werden. Eher holpern sie sich mit Englisch oder Deutsch durch. In der Regional- Hauptstadt Aosta ist italienisch die Umgangssprache, und die Eingeborenen wissen, dass die Besucher, wenn überhaupt, nur kurze und einfache Sätze verstehen und auch das nur mit Hilfe von Händen & Füßen. Smiley

Der 4061 m hohe Gran Pa(radiso) ist der höchste vollständig in Italien liegende Berg. Auf ihn führen:
  • der etwas kürzere Weg über die bis zu einem Jahr im Voraus zu buchende Hütte Vittorio Emanuele II und den Eselsrücken
  • und unser etwas längere, dafür unten schattige Weg über die private Hütte Federico Chabot und den Eselsrücken.
  • und der Weg über die Chabod und die etwa 600 m hohe, anhaltend 55° steile Nordwestflanke. Diese war mal kurz im Gespräch, entfiel aber wegen nahezu flächendeckender Vereisung. Bei Trittfirn kann man da hochstapfen.


Also: Wir sind über den Fritze seine Hütte (Rifugio Federico Chabod) hoch. Das hat ein paar Vorteile.
  • Der Weg ist geringfügig länger als der Normalweg. Dadurch ist der Andrang bedeutend geringer.
  • Der Hüttenzustieg ist schöner. Vor allem im Sommer, aber auch im Frühjahr ist der Schatten im Wald sehr angenehm. Die Moränenrutscherei zur Vittorio Emanuele 2 soll ja bei Sonne die letzten Kräfte rauben, und außerdem ist der Weg bereits jetzt nicht mehr fahrbar (oder die Schi sind hinüber.)
  • Der Gletscher weicht nicht so schnell durch, weil er bis 11:00 im Schatten liegt. Für Wasserschifahrer (es soll ja Leute geben, die machen das mit Wolllust) kein Argument. Für Leute auf Schneeschuhen schon. Vor allem im Aufstieg.
Von dem mal abgesehen ist die Vittorio Emanuele 2 zu Ostern etwa ein Jahr im Voraus zu buchenund von dem her ohnehin keine Option. Wer weiß schon wie nächste Ostern das Wetter ist Traurig .

Beste Zeit wie an allen stark vergletscherten niedrigen Viertausendern bzw. hohen Dreitausendern ist je nach Schnee- und Lawinenlage irgendwann zwischen Mitte März und Mitte Juni. Im Sommer ist eine Besteigung mittlerweile nur noch in klaren Nächten nach nicht allzu heißen Tagen sinnvoll. Von der Vittorio Emanuele II soll es etwas besser sein.

Das mit dem Wolf war kein Witz, die hausen da wirklich. Sie stammen ursprünglich von der extrem scheuen Population aus den Abruzzen und sind daher nicht zu sehen - außer gerissenen Kleintieren hinterlassen sie im Normalfall keine Spuren. Eine große Beute wie eine Gämse reißen sie nur, wenn sie die noch verzehrbaren Reste kaltstellen können. Dabei sind sie hier anscheinend gestört worden.
Das Gamsgulasch stammte natürlich aus menschlicher Jagd und ist wirklich sehr zu empfehlen.
Die Zimmer im Hotel Camping Grivola sind mit 37 Oiro pro Person mit Frühstück für Hochsaison relativ günstig, sauber und mit festen Betten ausgestattet. Ein Liter Tee für unterwegs ist inbegriffen. Camping mit Frühstück kostet 13 Oiro. Das Frühstück ist nur sehr frankophilen Personen zu empfehlen. Wenigstens etwas richtigen Käse und ein Ei wäre sicher nicht zu viel verlangt.

Im gesamten 20 km langen Valsavarenche gibt es zu Ostern:
- eine Abfütterungsstelle mit Großparkplatz am Straßenende
- ein ziemlich teures Restaurant ca. 6 km weiter unten
- eine Mischung aus Pub, Disco, Pizzeria (mit ordentlicher Küche und guten Preisen) im Hauptort Degioz
und das nennt sich Hauptsaison. Erst im Sommer öffnen noch ein paar mehr Restaurants.

im Ort Introd am Taleingang ist die Auswahl aber groß.
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(Moderatorgruppen: FÜL, Vorstand, Verwaltung)