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Wandern und Bergsteigen in Südafrika (Gelesen: 5259 mal)
Andy
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Auffi muaß I

Wandern und Bergsteigen in Südafrika
01.01.1970 um 01:00:08
 
Ich habe mir nun letzte Woche frei genommen und bin etwas im Land gereist - in die Drakensberge und runter an den indischen Ozean. Dieses Land ist wirklich verdammt schön!

Über das Osterwochenende war ich in einer abgelegenen Gegend im Osten des Free State (allein der Name dieses Bundeslandes ist für einen Bayern Heimat Zwinkernd ). Hier sind die Ausläufer der Drakensberge, die in dieser Gegend noch bis ca 2500m hoch sind. Die Berge sind hier Sandstein und der Fels sehr weich. Dadurch sind die Täler tief eingeschnitten und typischerweise enge Flusstäler mit weit ausladend überhängenden Felsen, so dass sich oft Höhlen bilden. Die tiefen Täler sind dicht und subtropisch bewachsen wohingegen die offenen Flächen eher Grassteppen sind mit gelblich/ bräunlichen Gras und roter Erde (wie oft hierzulande). Die Wanderwege ziehen sich oft unter den Überhängen im Schatten lang. Manchmal kommt man über Hängeleitern nach oben.

Die meisten Wanderwege sind in Nationalparks und auf Farmen. Man braucht jeweils eine Genehmigung des Besitzers. Manchmal bekommt man keine, wenn man alleine unterwegs ist, da die Bergrettungsinfrastruktur weniger ausgeprägt ist als bei uns.

Auf dem Rückweg vom Ozean war ich dann in den zentralen Drakensbergen die dreieinhalbtausend Meter hochragen und ein steiles wie imposantes Gebirge sind. Die Landschaft unterhalb erinnert fast ein bisserl an die bayer. Voralpen. Bäche bilden oft Gumpen, die eine willkommene Abfrischung bieten. Beim Brotzeiten muss man allerdings ein bisserl aufpassen, da viele Paviane zu sehen sind und die durchaus auch Wanderer für Essen überfallen. An heißen tagen sollte man auch auf Puffottern am Wege achten. Viele Wanderungen sind mehrtägig und man muss im zelt übernachten oder in Höhlen. Es ist herrlich einsam und einige male habe ich wirklich NICHTS gehört, andere male wird man von den Pavianen beobachtet und sieht und hört viele schöne Vögel. Die Blumenpracht ist auch nicht zu verachten.

Fazit: Die Drakensberge sind ein außerhalb Südafrikas fast unbekanntes, aber ein dafür um so schöneres Gebirge, das mich wohl in Zukunft öfters sehen wird.
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Andy
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Auffi muaß I

Bergsteigen im Eastern Free State (RSA)
Antwort #1 - 01.01.1970 um 01:00:12
 
Um nicht die ganzen Details zu vergessen, schreibe ich noch einen auführlicheren Bericht über meine Wanderungen hier:

Mein erster Ausgangspunkt war ein verschlafenes, nettes Bergdorf, Fouriesburg im Osten des Free State - ca. 300km südöstlich von Johannesburg. Am Freitag nachmittag angekommen war noch Zeit für eine kleine Wanderung. Am Ende von Fouriesburg ist ein kleiner Campingplatz von dem die Wanderung in den Meiringskloof losgeht (Kloof ist Afrikaans für Klamm). Die Wanderung geht weitgehend in dem dichtbewachsenen Kloof und unter den weit ausladend überhängenden Wänden schön im Schatten. Weiter hinten im Kloof hängt eine eiserne Leiter über den Überhang und man gelangt auf eine Hochfläche, umgeben von kleineren Bergen.

Am nächsten Tag fuhr ich auf Empfehlung über weit verzweigte Pisten zu einer Farm, wo man mich allerdings nicht wandern lies - ich bin dann zurück und bin weiter in den Golden Gate National Park gefahren. Dort gibt es Wanderungen in vielen verschiedenen Längen und Schwierigkeiten. Beim Campingplatz muss man sich ein Permit holen und dann gehts los. Gleich am Campingplatz waren noch ein paar Paviane, die darauf lauerten, irgendwelchen Campern das Futter zu klauen. Der erste Stück Weg geht auf schmalen Betonstegen, die aber weiter oben in schöne Pfade übergehen. Ich hatte mir den Woodouse Peak vorgenommen, der in der Gegend mit ca 2500m der höchste Gipfel ist. Ich wollte zuerst die Route über den Boeskloof nehmen und nach einer schönen Höhle bzw. Überhang verlor sich der Weg im dichten Busch. Also kehrte ich um und versuchte eine alternative Route. Die war auch sehr ansprechend. Weiter oben wurde der Weg zunehmend schmaler und undefinierter mit einigen leichten Klettereien, trotzdem aber gut zu finden. Am Gipfel herrschte Einsamkeit und ein wunderschöner Ausblick belohnte mich.  Ein Nickerchen auf der Gipfelwiese in der Nachmittagssonne war gerade recht. Einmal kam eine Familie vorbeigewandert mit Turnschuhen - was vor allem beim Abstieg nicht so toll ist.Die Abstiegsroute war erst leicht und angenehm zu gehen, ich wunderte mich aber über die Richtung, da dort der Berg weiter unten, was ich vom Tal aus gesehen habe, überall in weit ausladenden Überhängen abfiel, was für die Gegend sehr typisch ist. Tatsächlich gibt es einen schmalen steilen Durchgang zwischen den Überhängen, der aber nicht ganz ungefährlich ist (vor allem mit Turnschuhen) und als offizieller Weg aufgelöst wurde, was ich aber erst viel später erfuhr. Mit etwas Bergerfahrung ist der Weg aber dennoch gut zu gehen.

Die Wanderung des dritten Tages war auf einer Wildfarm, zu der man zig Kilometer auf unbefestigten Pisten über verschiedene Abzweigungen finden muss. Der Farmer Trompy Hofmaier ist sehr freundlich und ließ mich problemlos auf seinen Pfaden wandern. Dieser Wanderpfad ist sehr abwechslungsreich, unterwegs sind viele Wildtiere zu sehen. Eine Übernachtung auf der Farm ist sicher ein Highlight - sowohl Selbstversorgung als auch mit Verpflegung sind möglich. Die Bilder auf den folgenden Internetseiten zeigen den Weg auf der Farm:
http://wttn.com/bergdeelwild/http://www.wttn.com/discoverytrails/10Sporekrans.htm
http://www.footprint.co.za/sporekrans.htm

(Diese Nachricht wurde am 12.04.02 um 13:25 von Andy geändert.)
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Andy
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Auffi muaß I

Bergsteigen in den Drakensbergen/ Kwa Zulu-Natal
Antwort #2 - 01.01.1970 um 01:00:16
 
Nach meinen Wanderungen im Free State fuhr ich erst mal runter an den indischen Ozean. Auf dem Weg zurück nach Pretoria blieb ich dann in den zentralen Drakensbergen in Kwa Zulu/ Natal. Ich übernachtete in der Ardmore Guest Farm im Champange Valley (ein Brosseggo-Valley gibts leider ned ../../images/YaBB/smilies/cwm1.gif) nahe bei Winterton. Sehr nette und zu empfehlende Unterkunft, die auch Bergradln verleihen. Es macht Spass dort in der Gegend rum zu radeln, auch wenn die Räder nicht mehr die besten sind. Mitten in den Wäldern findet man oft Rundhütten-Zulu-Siedlungen. Die Wanderungen gehen hier von einem Nationalparkzugang namens Monks Cowl aus. Für Unternehmungen, die über Blind Mans Corner (2100m) hinaus gehen, muss man sich aus Sicherheitsgründen speziell anmelden. Die höheren Gipfel in der Region sind Champagne Castle (ca 3400m) und Cathikin Peak. Letzerer ist sehr abweisend und schwierig zu besteigen. Ich wollte von dort aus auf das Sterkhorn (ca 2900m), das Wetter war aber in den höheren Lagen sehr unsicher, weshalb ich dann doch nur bis zu Blind Mans Corner wanderte. Dort waren größere Rudel von Pavianen, aber ansonsten eine gigantische Ruhe, stellenweise war wirklich NICHTS zu hören. Die Landschaft ist hier satt grün, die Berge haben oft steile Grashänge und im oberen Teil weichen Fels und die Täler sind tief eingeschnitten. Die Wege sind in hervorragendem Zustand. Die höheren Gipfel sind alles Mehrtagesunternehmungen, Übernachtung im Zelt oder oft auch in Höhlen.
Am Abschluss der Wanderung - es wurde weiter unten doch noch ziemlich heiß - konnte ich noch in einer Bachgumpen schwimmen und mich erfrischen.

Ich werde auf jeden Fall dort mal für Mehrtageswanderungen zurück sein.
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Das Leben ist viel zu
kurz, um ...

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Re: Wandern und Bergsteigen in Südafrika
Antwort #3 - 01.01.1970 um 01:00:17
 
Hallo Andy,

ist schön von dir soviele Berichte über Süd-Afrika zu lesen. Nachdem Wir Weihnachten auch die Möglichkeit haben (Flug reserviert) in diese Gegend zu fahren. Bin ich (wir) für jede Info dankbar (nur sind 17 Tage fast vieeeeeeel zu kurz) na ja, wir können ja nochmal nach SA fahren. Habe heute deinen AB in Anisag vollgelabbert, ähhh wann kommst du wieder nach good Old-Germany????

see you later ...

Arno
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