Bei Vollmond ein 5- Gänge- Menü im Iglu
Am 15. und 16. Februar, fuhren Burkhard,
Susanne, Florian und ich nach Tannheim, um kurz hinter dem Vilsalpsee einen
Iglu zu bauen.
Schon die Vorgeschichte war turbulent. Nur Burkhard war bereits SAN- Mitglied,
Susanne stieß über die Homepage auf die Aktion (was zeigte, dass das doch
eine gute Werbung ist), und Florian wurde von mir mitgebracht. Während Susanne, Florian und ich buchstäblich pünktlich wie die
Eisenbahn am Bahnhof in Memmingen waren, steckte Burkhard
zwischen (ski-)pistengeilen Autofahrern auf der A7 fest. Damit war
dann erst 9 Uhr 30 statt 8 Uhr 30 Abfahrt, an eine Ankunft in Tannheim vor
10 Uhr war nicht zu denken. Also mussten wir in Schmieden parken und zu Fuß
zum See gehen. Nach 12 Uhr waren wir endlich da.
Der vor vier Wochen im Rahmen meiner Privataktion gebaute,
außen knapp 1,80 Meter hohe Iglu ist dieses Mal keinen destruktiven Elementen
-oops, Vandalen- zum Opfer gefallen. Er erinnerte allerdings angesichts von
einem Meter Schnee ringsrum eher an einen Sitzball.
Der Schnee war diesmal ähnlich pulvrig wie vor 4 Wochen,
die Luft sogar kälter, aber man merkte schon, dass die Sonne im Februar mehr
bringt als im Januar, und so fand man unter 30 cm Pulver verfestigten Schnee,
der sich gut zu Bruchsteinen abbauen ließ. Kein umständliches Formen der
Steine also, einfach nur abbrechen und aufschichten. Nachteil: Es war fast
keine Wölbung hinzukriegen. Außerdem haben wir uns mit der Größe des Rundbaus
etwas übernommen. In 1 Meter 80 Höhe hatte das Loch oben immer noch einen
Durchmesser von 1 Meter 50. Weiterbauen hätte vorerst nichts gebracht. Gegen
17 Uhr gaben wir auf und gingen wir bei herrlichstem Wetter noch etwas
spazieren.
Wir nächtigten sehr eng im "alten" Iglu. Zunächst aber
war ein 5- Gänge- Essen angesagt. Burkards Erbswurstsuppe mit Salamistücken,
Florians und Susannes Nudeln wurden in der Reihenfolge gegessen wie sie fertig
wurden, danach war dann auch endlich mein Kalbskottlett und die (vorgekochten)
Kartoffeln wenigstens angebraten. Beim Verdauungsspatziergang bei Vollmond
wurde deutlich, wie warm so ein Iglu hält - 4 Leute und 3 Kocher heizen ganz
ordentlich. Und draußen war es bitter kalt.
Nachdem wir auch den Florian und die Susanne aus dem - viel zu warmen - Schlafsack
kriegten, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Und bis wir in der drangvollen
Enge endlich unsere Flaschen mit heißem Tee voll hatten, war es 10, gerade
noch 4 Stunden Zeit für eine Tour. Jetzt war auch an einen Berg nicht mehr
zu denken, also ging es erst mal gemütlich zu einem Wasserfall, von dem man
allerdings wegen des vielen Schnees fast nix sah.
Dann sollte es noch zu einem Aussichtspunkt gehen. Weil Florians ganze Ausrüstung
in Miesbach liegt, latschte er mit meinen Schneeschuhen und ich mit Langlaufski,
so lange das eben geht. Danach gab er mir die Schneeschuhe zurück und musste
eben stapfen, bei den vielen Latschen garantiert eine spaßfreie
Aktion.
Die letzten 50 Höhenmeter gingen Burkhard und ich allein und genossen noch
die Aussicht auf Geiß- und Rauhorn.
Das, was sich hier ankündigte, schlug recht schnell
um und trieb uns zurück zum Iglu. Susanne und Florian waren schon unten.
Für die Abfahrt bekam Florian noch ein Rutschkissen- rauf in Stunden, runter
in Sekunden - richtig spaßig, wenns steil genug ist.
Gern wären wir noch einen Tag geblieben und hätten eine richtige Tour gemacht, aber Florian musste um 20 Uhr 30 noch die Nachtschicht antreten. Und wir alle am Montag ins Geschäft. Aber so erreichten wir noch rechtzeitig vor einsetzendem horizontalen Schneefall das Auto.
Aber nächstes Jahr gibts wieder eine Iglu- Aktion bei
Vollmond. Vielleicht kommen dann ja mehr Leute der SAN mit. Vor allem für
die lieben Kleinen wäre das doch was....
Text&Bilder : Lampi
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