Österreich / Venedigergruppe - Großer Geiger (3.350 m)
Hochtour

   
Art der Tour,
Schwierigkeit
leichte Hochtour, reine Eistour, aber spaltenreicher Gletscher
Gesamtdauer 2 Tagestour im Hochsommer
in vier Stunden auf den Großen Geiger, 3350 m
Abstieg: 1 ½ Stunden zur Hütte und 1 ½ Stunden zum Parkplatz
Hütten Stützpunkt: Essener-Rostocker Hütte (Tel. 0043-(0)4877/5101), Aufstieg in 2 ¼ Stunden auf 2208 m
Anfahrt Anfahrt mit dem Auto über Kufstein, Kitzbühl, Mittersil, Felbertauerntunnel, Matrei ins Virgental
Ausgangsort: Parkplatz Streden bei Hinterbichl, 1403 m
Karten, Führer AV-Karte Nr. 36 Venedigergruppe
Ausrüstung komplette Gletscherausrüstung
Voraussetzungen selbständige Tour für Bergsteiger mit Eiserfahrung
  • Wetter: sonnig und klar
  • Bedingungen: Neuschnee,
    alles selbst zu spuren


Geschafft! Am Gipfel des Großen Geigers, 3350m

 

Der Aufstieg zur Hütte verläuft durch das Maurer Tal und ist Teil des Venediger Höhenwegs. Schon allein der Weg zur Hütte ist ein Erlebnis und wir fragten uns, ob nach diesem grünen, bewaldeten Tal noch Gletscherberge kommen.

 


Aufstieg zur Essener-Rostocker Hütte 
durch das Maurer Tal
Oben auf der Hütte angekommen, ist die Landschaft plötzlich steinig, und Schneefelder umgeben uns. Das Gelände ist hochalpin.
Am ersten Tag spazierten wir noch zum See unterhalb der Simony Spitzen. Dort hat man eine gute Sicht auf die anderen Gipfel der Umgebung, die Simony-Spitzen, die Malham Spitze. Die Dreiherren Spitze ist verdeckt. Zur Hütte und bis zum See führen Wege, dann kommen nur noch Hochtourengeher mit Gletscherausrüstung weiter.
Am Sonntag gings dann auf den Großen Geiger. Der Große Geiger ist eher ein Skitourenberg, im Sommer einsam. Wir waren nach Neuschnee die ersten und mußten spuren.

 

 

Der Gletscher ist im unteren Teil steil, wenn es etwas ebener wird, muß man den Trampelpfad der zum Maurer Törl führt (zum Übergang zur Kürsinger Hütte) verlassen und seinen Weg durch den dann spaltenreichen Gletscher suchen. Die Wegfindung durch den

Gletscher muß gut überlegt werden, aber der Hüttenwirt erklärt das gern anhand einiger Fotos auf der Hütte. Trotzdem fiel ich fast in eine Spalte, die durch den Neuschnee verdeckt war. Ein Blick in das schwarze Loch und ich ging noch vorsichtiger weiter. Der Gipfelaufbau ist steil und nur über eine große Randkluft zu erreichen, die man links umgeht (also orographisch rechts!). Trittsichere Bergsteiger können jetzt seilfrei gehen, ansonsten sollten Fixseile gelegt werden.
Panoramablick vom Gipfel auf den Großvenediger

Wir hatten eine gute Sicht auf den Großvenediger, der überlaufen schien. Der starke Wind auf dem Gipfel trieb uns trotz der Sonne schnell wieder zurück ins Tal.

Die Essener-Rostocker Hütte war frisch renoviert, die Wirtsleute und Bedienung sehr freundlich trotz Wochenendbetrieb, der Wetterbericht hing aus, Bergbücher für die Lektüre zwischendurch waren vorhanden. Eine Hütte zum wohlfühlen.
Ein wirklich schöne Tour, die auch als Übergang zur Kürsinger Hütte gemacht werden kann und von der Essener-Rostocker Hütte weitere Tourenmöglichkeiten bietet.

Gabi Haack,