Österreich / Allgäuer Alpen - Wolfebnerspitze (2.427 m), Südwestkante 
Klettertour (VII- bzw. VI/A1)

   
Art der Tour,
Schwierigkeit
Klettertour (VII- bzw. VI/A1), 200 Klettermeter
Gesamtdauer Anstieg ½ Std.; Kletterzeit 3 Std.; Abstieg 1 ½ Std.
Hütten Hermann- von Barth- Hütte
Anfahrt Auto: Fernpassstraße bis Reutte, Lechtal bis Elbigenalp, ab dort ca. 3 Stunden auf bequemen Weg zur Hermann- von Barth- Hütte
Öffentlich
Bahn bis Reutte, ab dort Bus nach Elbigenalp, ab dort ca. 3 Stunden auf bequemen Weg zur Hermann- von Barth- Hütte (umständlich)
Bahn bis Oberstdorf, ab dort 7 Stunden schöne aussichtsreiche Wanderung über die Kemptner Hütte zur Hermann- von Barth- Hütte
Karten, Führer Karte: AV- Karte Allgäu Ost. (Karte nicht unbedingt erforderlich)
Führer: Panico Allgäu; Alpenvereinsführer Allgäuer Alpen
Ausrüstung Alpinkletterausrüstung, für die Ausstiegsverschneidung (reinster Genuss) sind kleine Keile erforderlich. Die drei schweren Seillängen sind mit Bohrhaken ausgestattet.
Ab Herbst zumindest ein Rucksack für die Schuhe
Voraussetzungen Klettern im verlangten freien oder technischen Grad
  • Wetter: 100 % Sonne, Lufttemperatur ca. 5 bis 10 Grad, aber durch Einstrahlung sehr angenehm.
  • Bedingungen: In der Wand sehr gut; Im Abstieg war Altschnee vom September und wenige Zentimeter Neuschneeauflage. Mit Kletterschuhen nicht machbar
  • Nach der noch nicht all zu lang zurück liegenden Sanierung ist die Tour vermutlich häufig begangen. Aber so spät im Jahr waren wir die Einzigen ...

 

 

Gesamtansicht mit eingezeichneter Route

Einstieg
Die Kante ist sehr stumpf und hat unten eine "Breite" von mindestens 50 Metern. Die Beschreibung im AV- Führung stimmt nach der Sanierung nicht mehr. Hier ein anderer Versuch:
Vom definitiv tiefsten Punkt der Westwand deren Sockel ca. 25 Meter nach rechts verfolgen bis zu einer Verschneidung, die gebildet wird rechts durch eine zerklüftete leicht überhängende Wand und linx durch eine dunkle geneigte plattige Wand, aus der zwei Bühlerhaken blinken.

Route
Die Route ist durch die BH vor gegeben. In der dritten und fünften Länge nach dem jeweiligen Überhang horizontal nach rechz queren. Der nächste Haken kommt nach zwei Metern, ist aber vom Ü aus direkt nicht sichtbar.

Abstieg
Wenn der Abstieg verschneit ist und nur Kletterschuhe an den Füßen sind:

Abseilwand am südlichen Vorgipfel klettern(ca. 7 Meter, V+, keine H, etwas brüchig, Sicherung mit KK/Fr etc. kaum möglich)

entweder Südkante absteigen oder Schwabentanz abseilen (2* 48 Meter)

Alles in Allem keine empfehlenswerte Umleitungsstrecke. Ein Abseilen über die Route ist wegen des oberen Quergangs und des größeren "eingebauten" Geröllfelds (sechste Länge) nicht sinnvoll. Es empfiehlt sich somit Bergschuhe auf den Gipfel mit zu nehmen.



Blick aus der Wand

  • Die Länge vor der Schlüssellänge (VI-) ist etwas "tricky", sollte aber frei beherrscht werden, sonst verliert sie an ihrer faszinierenden Ausgesetztheit. Rucksack ggf. nachziehen

  • Eine längere Passage VII-,
    keine Längenzüge, kaum ein Überhang und und somit auch sehrgut trainierte Kinder machbar.
    Nach der Sanierung sind fast alle Normalhaken (zur technische Bregehung) entfernt worden; Für eine Technische Begehung (A0): 1 Meter- Steigleiter mitnehmen.

  • Der auf die Schlüsselstelle folgende Überhang (VI+) ist mit Bandschinge A1 machbar. Rucksack ggf. nachziehen.
    Leute unter 1,70 kriegen hier vermutlich ein Problem, weil sie zuerst die Stelle klettern müssen und dann einhängen können. Entschärfung durch Keile vermutlich problematisch.

  • Der Rest der Route ist max. V+

Weitere Anmerkungen:

Die SW-Kante gilt als die schönste Route im Allgäuer Dolomit in diesem Schwierigkeitsbereich.

An den WE- Spitze gibz noch 18 weitere sanierte Klettertouren sowie zwei Klettergärten. Wir machten dort noch

die direkte Südwand (V+) (mitten durch die Gipfelplatte).

 

Rainer Lampatzer