Ende Mai ins Eis, Teil 3


Alex und Climby „durften“ nach Hause fahren, Yak und Andrea „mussten“ nach Täsch ins Mattertal, um den Alphubel zu bezwingen.

Auf der Täschalpe angekommen stellte sich die bange Frage: Hat die Täschhütte offen oder nicht?: Yak hatte im Internet gelesen, die Hütte sei bis Mai geöffnet … ja und nun was denn: ist das Anfang, Mitte oder Ende, hm? Nirgends ein Hinweis, Netz für einen Anruf hatten wir auch keins und ganz nebenbei bemerkt auch keine Telefonnummer. Ein freundlicher Schweizer hat das Problem beseitigt und herausgefunden, dass der Hüttenwirt gerade heute Nachmittag runter ins Tal sei und nicht mehr raufkommen würde.

Na also, dass hieß alles einpacken, was an Vorräten vom üppigen Brunch in Pont (ja hätte man doch dort mal ein bisschen gespart, aber zu spät) noch da war. Mit Wein, Weißbier und dem übrigen Kram in den Rucksäcken kamen Yak und Andrea so gegen 19.30 Uhr an der gemütlichen kleinen Täschhütte an. So einsam, ruhig und wunderschön ist es allerdings recht selten dort oben. Ein absoluter Traum.

Ein paar unschöne Gewitterwolken verhinderten leider den ersehnten Genuß der letzten abendlichen Sonnenstrahlen auf der Hüttenterrasse, aber gemütlich war es trotzdem.



Am nächsten Morgen gegen 4.30 Uhr war Schluss mit lustig … schließlich muss gebügelt werden oder „der Hubel ruft“. Der Weg zum Gletscher zieht sich ganz schön. 

Schnee gibt es für die Höhe erstaunlich wenig, so dass auf Schneeschuhe im Aufstieg komplett verzichtet werden konnte. Aber Steigeisen brauchte es schon, ein bisschen frisch war es doch. 

Ganz allein unterwegs, wurde im Alphubeljoch entschieden, die Route für Kinder ab 12 über die Eisnase zu nehmen. Die Begehung des teilweise doch recht schmalen ausgesetzten Grates und des anschließenden ca. 350 m hohen Gipfelaufschwunges mit ca. 40°-Neigung waren fast so prickelnd wie Häkeldeckchen häkeln (aber auch nur fast, lieber hasei). So genau kann das nicht weiter verglichen werden (Andrea’s letzte Handarbeitsstunde liegt schon ein paar Jährlich zurück).



Glücklich am Gipfel angekommen, ließen die schon am frühen Vormittag rundherum aufgezogenen Wolkenbänder erkennen, dass es Grund zur Eile gab. 

Man entschied sich für den Abstieg für Kinder ab 2 über den Normalweg. Keine so gute Idee, wie sich herausstellen sollte. Der Schnee war zu weich, die Spalten zu zahlreich und aufkommender Nebel machte die Orientierung zunehmend schwieriger bis hin zur Frage: WO ist nun das verdammte Alphubeljoch ? Vorhin war’s doch noch da ! Der Feegletscher kriegt auf einmal ganz andere Dimensionen, alles sieht gleich aus oder sieht nach nix aus, aber das ist ja für die SAN ganz und gar nix Neues.



Kurz nach dem Joch fing es dann an zu schneien, na prächtig, sind die Spuren auch noch weg. Weiter unten ging das Ganze netterweise in Regen über. Der Abstieg zur Hütte war auch mit Schneeschuhen in dem total weichen Schnee noch eine echte Schinderei oder soll man es Herausforderung nennen ? Abwechselnd hätte man Yak und Andrea fluchen hören können, aber war keiner sonst da und man war ja auch nicht zum Spaß hier. Zugegeben, ein Exclusiv-Hasei-Häkelkurs wäre doch wohl gemütlicher und weniger anstrengend gewesen, oder etwa nicht ????

Das letzte Weißbier wurde auf der Täschhütte geköpft und auf eine wieder mal recht gelungene Tour angestoßen. Der Abstieg konnte sogar noch im Trockenen und ohne Regen erfolgen und die Aussicht auf einen Grillteller im Tal ließ das Ganze recht beschleunigen.

Und das offensichtliche Ende der Schönwetterperiode machte den Abschied leichter … denn das Rimpfischhorn läuft schließlich nicht davon !

-Andrea-

Anmerkung der Verfasser : Der gesamte Text enthält wieder einmal, man lese und staune, sarkastische und selbstironische Element. Niemand soll hier herabgesetzt und heruntergemacht werden, natürlich mit einer Ausnahme. Und selbstverständlich war auch bei dieser Tour die Sicherheit aller Teilnehmer die ganze Zeit gewährleistet. (Der Disclaimer wird auch langsam langweilig...)

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