Dabei waren: Anette, Beate, Jana, Pet, Renate, Markus, Christoph, Alex und Hans.
Der erste Treffpunkt in Haar war für die Teilnehmer kein Problem. Schnell einladen, einsteigen und los gings. Dass die Routenfindung bei einer Tour immer auch eine Herausforderung ist, zeigte sich schon beim zweiten Treffpunkt Pendlerparkplatz Ausfahrt Rosenheim. Beinahe wäre hier schon die erste Fahrzeugbesatzung abhanden gekommen, aber wozu gibt es Handys !!
Nach kurzem Stop in Zirl, wo wir Führer und Rest der Mannschaft aufsammelten, fuhren wir nach Sulden (1866m), wo es den ersten Bergblick und Cappuccino gab. Vom Seilbahnparkplatz (1925 m) wanderten wir in eineinhalb Stunden gemütlich zur Schaubachhütte ( 2581m).
Die Schaubachhütte / Rifugio Cittá di Milano
Die von außen etwas heruntergekommen aussehende Herberge entpuppte sich, nicht zuletzt wegen der wenigen Gäste, als ruhige und angenehme Berghütte. Auf der Terrasse, direkt gegenüber Ortler und Co. ließ es sich den Rest des Tages gut aushalten und es wurde geratscht, was gedrunken und kleine Operationen durchgeführt (Schiefing von der Holzbank im …).
Auf der Terrasse der Schaubachhütte
Operation
Nach dem Abendessen noch ein kleiner Verdauungsspaziergang, dann ab in unser Lager, das nur gering belegt war und eine angenehme Hüttennacht ermöglichte.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es dann am Samstag kurz nach acht Uhr morgens zunächst auf einem Weglein an der Yak-Herde vorbei und dann über den Suldenferner auf die Suldenspitze (3376m).
Yak-Herde an der Schaubachhütte
Auf dem Weg zum Suldenferner
Der Suldenferner
Für Gletscherneulinge legte Alex die Aufstiegsspur geschickt nah an den wenigen Spalten vorbei, um erste Einblicke in die Gletscherwelt zu gewähren.
Der recht unscheinbare Buckel ohne Gipfelkreuz war einfach zu erwandern, aber aufgrund der schon recht warmen Temperaturen und des damit verbundenen „Batz“ war auf der nahen Casati-Hütte (3245m) für diesen Tag Schluß und wir fadisierten den ganzen Nachmittag in abwechselnden Positionen auf der Terrasse.
Im Batz
Nicht alle, denn was ein richtiger Zocker ist, der tauscht die dunkle Höhle der Hütte niemals mit einer gleißenden Sonnenterrasse! [Das Bild unserer Madel beim Fadisieren mit Haxen über dem Geländerseil ist leider nicht verfügbar !!!]
Casatihütte mit Königsspitze im Hintergrund
Abends ließen wir uns mit den übrigen, überwiegend italienischen Gästen, ein typisches italienisches Hüttenmal mit Polenta und einem Schlückerl Rotwein schmecken. Der Spenderin sei Dank und gebührt Revanche bei der nächsten Bergtour. Dann noch schnell die Haxen vertreten und ab in unsere beiden Zimmerchen zum Abratzen. Gelegentliche zarte Schnarchversuche konnten das Knarzen der Stockbetten beim Umdrehen nicht übertönen und wir schliefen mehr oder weniger gut bis die ersten hinaus mußten, um die über den Bergen aufgehende Sonne zu genießen.
Morgenstimmung
Nach kurzem Frühstück mit grauem, kaffeeähnlichem Gebräu, das besser schmeckte als es aussah (war nicht schwer) reihten wir uns um sechs Uhr in die Ameisenschlange auf dem Trampelpfad über den Zufallferner ein, und gelangten bequem in gut zwei Stunden auf den gar nicht so vollen Gipfel des Cevedale (3769m).
In der Ameisenspur
Aufstieg zum Cevedale
Gipfelfoto
Nach ausgiebiger Brotzeit und Panoramarundschau mit Photosession stiegen wir wieder ab zur Casati-Hütte. Kurze Brotzeit, Cappuccino und Steigeiseneinpacken, dann ging es, den oberen Rand des Langenferners querend, sommerlich warm über den Eisseepass (3139m), der den Übergang zwischen Sulden und dem Martelltal bildet, in Richtung Schaubach-Hütte.
Übergang Eisseepass
Beim Abstieg über den Gletscher zeigte Jana was eine echte Spaltenqueen ist, ließ kein noch so kleines Loch aus, und probierte an jeder passenden und unpassenden Stelle aus, ob sie samt Rucksack in so eine Spalte passen könnte. Da sich aber immer gleich das Seil spannte, reichte es nur für die Haxn - aber immerhin!
Noch eine kurze Einkehr in der Schaubachhütte, wo es wieder Essen und die letzten grandiosen Ausblicke auf Königsspitze, Zebru und Ortler gab.
Königsspitze, Zebru und Ortler
Bei der Abschlußbesprechung waren wir uns einig, dass es ein herrliches Wochenende war, und nahmen uns weitere Bergtouren vor. Es zeigte sich wieder einmal, dass auch ein einfacher „überlaufener Buckel“ mit den passenden Rahmenbedingungen (Wetter und Leute) ein schönes Erlebnis ist.
Am Ende haben wir uns dann den Talhatscher aus Zeit- und anderen Gründen erspart und die Tour war hier im Prinzip zu Ende. Es folgte die Ernüchterung, wieder im Alltag angekommen zu sein, als wir in die Seilbahn zum Parkplatz stiegen.
Auf unterschiedlichen Routen ging es dann in Richtung Heimat, wo für uns wieder andere Dinge bestimmend zu werden begannen wie Stau auf der Autobahn, Klimaanlage, Handy, Arbeit usw.
Hans
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