Chilenische Reisememoiren Teil 2


Statt am Sonntag, den 17.04.2005, in die Kirche zu gehen und für Monsignore Ratzinger zu beten, brechen wir mit Sack und Pack auf (die zwei Lama-Herren und Mansita, die Eseldame, lassen wir allerdings da) - zunächst hauptsächlich über Schotterpisten Richtung Norden zum Parque Conguillio, wo wir auf den Volcan Llaima, einen Wasserfall in der Lavalandschaft, unser erstes Nachtlager und am nächsten Morgen auf wüste Wolkenspiele treffen.

© Ulli 2005
Der Volcan Llaima (3.125 m) bei unserer ersten Annäherung

© Ulli 2005
Auf unserem Ausflug durch die Lavalandschaft am Eingang des Tals entdecken wir auch einen Wasserfall

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Auch der Llaima raucht noch (im Gegensatz zu mir…)

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Morgendliche Spezialbegrüßung meiner Freundin Copita

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Auf der Hochebene Lavafelder, so weit das Auge reicht…

© Ulli 2005
Ziemlich hoch wird das Ganze aufgetürmt…

© Ulli 2005
In dieser bizarren Landschaft auch noch bizarre Wolken…

© Ulli 2005
… als würde der Pillan (Vulkangeist) heute ausnahmsweise mit Wolken spielen

Wir fahren weiter in Richtung Norden bis zum Lago Conguillio, von dem aus wir auf dem Sierra Nevada Trail eine wunderschöne Wanderung machen.

© Ulli 2005
Blick vom Sierra Nevada Trail auf den Lago Conguillio

© Ulli 2005
Auch auf den entlegensten Trails mache ich Werbung für die SAN - hier mit Engelshaar auf dem Kopf…

© Ulli 2005
Blick auf Ausläufer der Sierra Nevada - man beachte die traumhaften Herbstfarben

© Ulli 2005
Höher geht’s auf dem Bergrücken, auf dem wir unterwegs sind, nimmer…

Auf einem Grat, der bereits in der Schneeregion der Sierra liegt, treffe ich auf den chilenischen Bigfoot (Yeti americanensis chiloe), sehe ihm quasi von Angesicht zu Angesicht in die Augen, beschließe sogleich, sein Geheimnis in ungefähr zehn Jahren zu lüften und die Welt bis dahin mit unveröffentlichten, hinterm Berg gehaltenen Fotos in Atem zu halten - mit einer exklusiven Ausnahme:
Die SAN darf ein erstes Bild veröffentlichen!

© Ulli 2005
Am unteren Schneegrat links, rechst neben der abschließenden Felserhebung, ist eindeutig Yeti americanensis chiloe zu erkennen…

Weiter geht es in das Naturreservat Malalcahuello und Nalcas. Erst nach Einbruch der Dunkelheit schlagen wir dort das Zelt am Fuße des Volcan Lonquimay auf, ziehen so ziemlich alles an, was wir dabei haben, und mummeln uns dann in die Schlafsäcke.

Der Blick am Morgen entschädigt sowohl dafür, dass es (und ich…) in der Nacht gefroren hat, als auch für unsanftes Liegen auf Lavagestein (meiner aufblasbaren Matte ist lecktechnisch die Luft ausgegangen…).

© Ulli 2005
Unser Lager am Fuße des Lonquimay (2.865 m)

Noch einmal geht es weiter durch beeindruckende Lavastromlandschaften, vorbei am Volcan Lonquimay, am Volcan Tolguaca und an einem der jüngsten Krater "Navidad" (entstanden vor ca. 20 Jahren); der Blick nach vorne immer auf erstarrte Lavaströme und den majestätischen Volcan Callaqui.

© Ulli 2005
Volcan Tolguaca (2.806 m)

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Krater "Navidad"…

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…und seine nicht unbeträchtlichen Ergüsse

© Ulli 2005
In dieser Landschaft entstehen bizarre Vulkanlagunen, die allerdings äußerst seltenen Vögeln als Refugium dienen

© Ulli 2005
Lavastrom und Volcan Callaqui (3.164 m)

Am Ende des Reservats machen wir eine weit ausholende Kehrtwendung und fahren so in einem parallelen Flusstal wieder zurück nach Süden. Was für ein krasser Landschaftswechsel: von Lavawüste keine Spur mehr, stattdessen fruchtbare Wälder und Wiesen, goldgelbe Ulmen, dunkelrote Buchen und Ahornbäume.

© Ulli 2005
Rückfahrt durchs parallel verlaufende Bíobiotal (der Fluss heißt wirklich Rio Bíobio…)

© Ulli 2005
Mitten auf der "Straße" treffen wir nicht das letzte Mal auf derartige Vierbeiner

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Der Volcan Callaqui aus der Nähe mit fruchtbarem Tal im Vordergrund

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Herbstweiden (allerdings mit seltsam roten Algen im Tümpel; Ehrenwort: Da hat keine Schlachtung stattgefunden!)…

© Ulli 2005
…und goldgelbe Ulmen

Kurz vor Mitternacht erst kommen wir heim, müde und verdreckt, aber immer noch mit leuchtenden Augen von den faszinierenden Eindrücken.
Schnell noch das Nötigste ausgepackt, ca. 1 Kilo feinsten Lavastaub unter der Dusche gelassen, und ab ins warme, kuschelige Bett im Luxusappartment, um von der (hoffentlich) bevorstehenden Villarica-Besteigung am Freitag zu träumen…

 

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