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Aktuelle Diskussionen >> Was ich schon immer sagen wollte >> Die spinnen, die Schweizer ... https://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1212081588 Beitrag begonnen von obadoba am 29.05.2008 um 19:19:48 |
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Titel: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von obadoba am 29.05.2008 um 19:19:48
Um Obelix' Lieblingsspruch zu verwenden.
Das kleine Matterhorn soll per gläsernem Turmbau zum 4000er befördert werden: http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,556275,00.html Nachdem ich nun endlich mal da war, glaub ich ja nicht, dass der Felshubbel selber darunter leiden wird. Ich mein, da hat es ja eh schon einen Aufzug und ein potthässliches Stahlgestell. Eine gläserne Pyramide kann das Ganze optisch eigentlich nur aufwerten ;-) Und vielleicht ist es ja auch gut, wenn alle Touris, die mal Berge sehen wollen, dahin gelockt werden, wo eh schon alles verbaut und übervölkert ist, dann bleibt der Rest der Alpen vielleicht halbwegs leer. Aber ... Tja, aber. Hier verlassen mich die Argumente, denn mein Bauch schreit lauten Protest, ohne dass meinem Kopf vernünftige Gründe dagegen einfallen. Ich will sowas nicht in den Bergen sehen, mir war der Trubel in Zermatt so schon eigentlich zuviel ... |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von Yak am 29.05.2008 um 19:25:49 obadoba 29.05.2008 um 19:19:48:
Da kann ich aushelfen : Fängt einer mit dem Wahnsinn an, ziehen die anderen nach. Deutschland fehlt der 3000er, die Pläne liegen schon länger bereit. Nachbargemeinde von Zermatt : Saas. Da gibt es ein Fletschhorn 3996m, Pläne tauchen immer mal wieder auf. Die Tiroler hätten gerne den höchsten Östereichs, die 20m sind zu schaffen. Aber die Salzburger kontern dann locker mit ner Seilbahn inkl. Panormagipfelrestaurant, NP hin oder her. Und so weiter und so fort... Laßt die Berge endlich so wie sie sind. Keine neuen Gipfelaufbauten udn keine neuen Seilbahnen sonst stehen irgendwann nur noch Betonpfeiler wo mal ein Gebirge war. |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von nordlichtangel am 02.06.2008 um 16:54:15
ja, da fehlen einem wirklich die Worte.....
Aber worum geht´s.....nur um´s Geld...wie immer... So wie man Skigebiete vergrößert, große Beschneiungsanlagen baut, so erhöht man fix mal einen Berg....und alles, weil die Meschen es so wollen...gelle?! Auf dem Fletschhorn war ich übrigens schon, eine richtig tolle und aufregende Tour....NOCH!!! |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von Lampi[tm] am 03.06.2008 um 07:21:04
Was regt ihr Euch auf? Bleibt weg von den Bergen mit den großen Namen, weg von den Landeshöchsten, da werdet Ihr auf alle Zeiten einiger Maßen unter Euch sein. Ob am Kleinmatterhorn (oder auf der Zugspitze) noch ein Stahlgestell mehr herum steht oder nicht spielt nun überhaupt keine Rolle mehr.
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von obadoba am 03.06.2008 um 20:54:01 Lamл[tm] 03.06.2008 um 07:21:04:
Hat sich wer aufgeregt? Yak hat mein ungutes Bauchgefühl ganz gut in Worte gefasst. Natürlich muss ich nicht da hin, dann krieg ich auch von dem Trubel nix mit. Das ändert aber nichts an dem Grundproblem, dass wenn wer mit solch grössenwahnsinnen Projekten anfängt, dass dann andere nachziehen. Und irgendwann ist alles verbaut, auch die heute noch 'einsamen' (so man denn in den Alpen überhaupt noch irgendwo was einsames findet) Gebiete. |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von Bergfan62 am 04.06.2008 um 08:50:40
Schaut euch Nepal an, da ist's doch schon genauso ... Überall Lodges, jetzt sogar Hotels. Oder traditionelle Bergreiseanbieter wie z. B. die ASI: Die bauen jetzt auch Luxus-Lodges für gut zahlende Kunden (das ist in der Regel nicht mehr der gemeine Natur- und Bergliebhaber). Den Trend wird man wohl nicht stoppen können, irgendwie traurig ...
Birgit |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von obadoba am 04.06.2008 um 15:42:34 Bergfan62 04.06.2008 um 08:50:40:
Gerade das finde ich ein sehr schlechtes Beispiel. Ist doch gut, wenn da Lodges und Hotels für gut zahlende Kunden gebaut werden. Wie sonst sollen die Leute in der Gegend Geld verdienen? Oder Schulen für ihre Kinder bauen? Oder Ärzte bezahlen? Sollen die Menschen in den abgelegenen Tälern auf immer und ewig ungebildet bleiben, von kärglicher Subsistenzwirtschaft zu überleben versuchen oder jämmerlich krepieren, weil sie sich keinen Arzt leisten können, nur weil wir es so viel 'romantischer' oder 'natürlicher' oder was-auch-immer finden? Klar, da bleibt sicherlich auch einiges auf der Strecke, aber ich würde allen Menschen den Lebensstandard wünschen, den ich habe. Oder zumindest was Vergleichbares: genug zu essen, sanitäre und medizinische Grundversorgung, Bildung, zwischendrin ein wenig Freizeit. Schön wäre, wenn sich die Leute trotzdem wichtige Teile ihrer eigenen Kultur erhalten können. Dadurch dass speziell die Gebiete in Nepal recht abgelegen sind, wird ein langsame Entwicklung erzwungen, was der Erhaltung der Kultur bestimmt dienlich ist. Ob und wie die das schaffen, wird sich zeigen, aber Menschen wie unser Sirdar, ein Sherpa, der seine Töchter auf die Handelsschule in Kathmandu schickt, damit die was Ordentliches lernen und nicht 'nur' heiraten müssen, der im Khumbu auf Ordnung und Umwelt guckt (sicherlich vor allem, damit seine Touristen es schön finden), trotzdem noch seinen Hof bewirtschaftet und stolz auf sein Land und seine Leute und seine Kultur und Geschichte ist, stimmen mich da ganz hoffnungsvoll. Bergfan62 04.06.2008 um 08:50:40:
Und auch da will ich heftig widersprechen. Die Leute, die sich zu Fuss auf den Weg ins unwegsame (naja, wie mans betrachet, ich fand die breiten Wege schon ziemlich wegsam) Hinterland machen, sind sehr wohl Natur- und Berg-Liebhaber. Wenn man sich die Gruppen aus den Komfort-Lodges so anschaut, dann sind das vor allem ältere Herrschaften, die sich da einen Traum erfüllen, aber eben nicht mehr im Zelt wohnen wollen oder können. Warum ich das so gut weiss? Meine Eltern haben das gemacht und die waren da noch die Jüngeren mit knapp 70 :-) Und wieder: Ist doch gut, wenn es mehr Möglichkeiten für Touristen gibt, Geld in den abgelegenen Gebieten zu lassen. Grad der SummitClub, Hauser und ASI sorgen ja auch dafür, dass von dem Geld in den Lodges auch was im Land bleibt (zumindest machen sie Werbung damit und ich glaub das jetzt einfach mal grösstenteils). Im Gegensatz zu den diversen All-Inclusive-Clubs an den schönsten Stränden der Welt, wo die Einheimischen nicht mal mehr Obst verkaufen können. Bergfan62 04.06.2008 um 08:50:40:
Irgendwie ja. Und trotzdem: Nein. Zumindest auf Nepal bezogen. Auf die Alpen bezogen aber: Ja! Die Auswüchse in den Alpen gehen ja leider eher in die Richtung der All-Inclusive-Strände als die der Komfort-Lodges. Man möge mich korrigieren, aber meines Wissens wird sowas meist von grossen Investorengruppen von ausserhalb getrieben und die Einheimischen haben wenig davon. Wenn Auswüchse, dann muss man wahrscheinlich mal nach Sölden oder nach Ischgl gucken. Oder lieber nicht, das erschlägt einen, wenn man da aus Versehen mal in die Partyzone gerät. Und nicht hingehen (@Lampi :-)) ist ja auch nicht die Lösung, nachher findet sich niemand mehr, der protestiert, wenn wieder so ein hirnrissiger Plan auf der Bildfläche erscheint. Aber was man auch in den Hochgebieten der Touri-Auswüchse machen kann: ein paar Schritte neben die ausgetretenen Wege gehen. Da ist man dann plötzlich doch recht allein in grossartiger Landschaft :-) |
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Titel: Re: Die spinnen, die Schweizer ... Beitrag von Berg am 25.07.2008 um 16:33:45
Hallo Bergfans,
ich bin seit gestern auf dieser homepage angemeldet! Ich bin auch der Meinung, dass man die Natur so belassen sollte wie sie nun einmal ist! Euer Berg ::) |
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