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Beitrag begonnen von Climby am 06.11.2004 um 23:29:13

Titel: Ach (d)er Kogel
Beitrag von Climby am 06.11.2004 um 23:29:13
Ach (d)er Kogel
oder
Oktober des Scheiterns


Obwohl schon die nächste SAN-Dreitausender Expedition mit dem schönen Untertitel: An der Grenze zum Unmöglichen startet, noch ein kurzer Rückblick auf vergangenes Wochenende.

Nachdem ich immer geschockt von hasei’s Vorschlag einer X-Dream-Weichei-Tour zum R 2 war und das Scheitern an der Schrankwand noch tief saß, war klar:
Ein gescheiter Dreitausender muß her.
Der Höhenmesser steht auf Anschlag miserabel, aber der Föhn soll halten, also einer im Norden ist da ideal, am besten noch in der Never-Rain-Gegend. Warum nicht gleich der Nördlichste in Tirol?



Gestartet wird in Ochsengarten, zuerst eher unschön durchs Skigebiet zur Bielefelder Hütte und dort die erste Pause. Das Wetter ist traumhaft, doch da liegt nordseitig mehr Schnee als erwartet. Damit ist der Kindergeburtstag abgeblasen, der Anstiegsweg leider nicht. Der Weg zur alten Bielefelder Hütte (verfallen) ist als Besinnungsweg gekennzeichnet, was sich als Ansammlung moderner Kunstwerke herausstellt. Na wenn’s denn sein muss im Gebirg?






Auf 2500m geht’s dann rechts ab zum Gipfel, diverse Warnschilder motivieren, die erste Kletterei ist noch recht anregend und das Firnfeld immerhin so steil, dass das Eisgerätchen ausgepackt wird. Jaaa, Linderung des Leidens, die Feuchte des neuen Schnees kühlt die Hände, das Zittern ist weg, tief dringt die Haue in den festen Firn, es ist so geil. Wo steig ich denn am besten in den Fels ein? Recht weit oben ist eine Markierung zu erkennen, einfach direkt Mixedmäßig drauf zu. Ups, schon ganz schön anspruchsvoll hier. Auweh, wie jetzt weiter? Hoppala, die Tritte werden weniger oder sind von Schnee bedeckt. Scheiße, ist das jetzt ausgesetzt. Die IIer Stelle noch, dann geht’s gar nicht weiter. crappity smack, jetzt das Ganze zurück.
Herr climby, sind wir etwa zu weit gegangen? Denn jetzt kommt irgendwie Angst dazu, was gar nicht so gut ist. So richtig überlaufen ist es heute ja nicht, also passieren darf dir hier nichts! Ganz ruhig bleiben und langsam zurück. Mist, ich hätte die Passeier machen sollen, die wär Südseitig gewesen und lacht herüber. Hilft aber nix. Ich komm eher unsicher zum Schneefeld zurück, nicht ohne vorher noch ein reisekoffergroßen Fels in die Tiefe zu schicken und selbst noch am Eisgerät in 20 cm Schneeauflage sowie einem kleinen Griff zu hängen. Vollkommen klar, umkehren war das einzig richtige! Ein Blick zurück bestätigt das nur!




Aber Gipfel müssen schon noch her und so geht’s über das Große und Kleine Windegg zur Wetterkreuzspitze, seh ich den Skitourenmugel auch mal im Sommer.




Über den Normalweg hinunter, natürlich wird’s finster und an der Issalm stell ich fest, dass der letzte Bus vor ca. 3 Stunden gefahren ist. Also noch 1 Stunde zurück nach Ochsengarten, bewaffnet mit Stirnlampe, doch auch sie kann gegen die Wegführung direkt über eine frisch gedüngte Wiese nichts ausrichten und der Tag endet damit so richtig beschissen. Wenigstens haben die Bayern samt Olli Kahn verloren, ein kleiner Trost.

Dass Bunnys bei meinen Touren eher selten sind, daran hab ich mich schon gewöhnt, aber dass an einem Traumwettertag einem im Sellrain definitiv niemand begegnet, das hab ich auch noch nicht erlebt.

Frustriert pack ich am Sonntag noch die Baumgartenschneid in der Tegernseern, na ja wenn man die Ziele einfach ein klein wenig zurückschraubt, sind diese sogar erreichbar.



An Erfahrung gewonnen und trotzdem 2 recht schöne Tourentage, auch ohne Dreitausender.

Aber auch wenn sich hasei jetzt einen abgrinst, es ist besser an einem anspruchsvollen Dreitausender zu scheitern, als am Gipfel die Krabbelgruppe für 1-3jährige der Sektion Innsbruck oder Yassir Arafat auf Reha zu treffen, sag ich jetzt einfach mal so.

Viele Liebe Grüße von climby

Titel: Re: Ach (d)er Kogel
Beitrag von hasei am 08.11.2004 um 11:50:12
@Climby, da ist mir gar nicht zum grinsen, ich war am SA nä(h)mlich überhaupt nicht am Berg :'(
Dafür wenigstens am SO schöne Tour bei Lienz mit Wechsel zwischen Sonnenschein und Ameiseneier großem Schneefall.
Aber die Sicht und die Stimmung war echt geil, schade, daß der Foto im Rucksack für die Sellraintour war :-[
Gruß aus dem verscheiten BGL vom hasei

Titel: bei -12 Grad und null Sicht nuRe: Ach (d)er Kogel
Beitrag von Yak am 08.11.2004 um 13:25:27

06.11.2004 um 23:29:13:
besser an einem anspruchsvollen Dreitausender zu scheitern, als am Gipfel die Krabbelgruppe für 1-3jährige der Sektion Innsbruck oder Yassir Arafat auf Reha zu treffen, sag ich jetzt einfach mal so.


Recht hat der Mann, so haben wir das auch gesehen.
Auch wenn mir zwischendurch Zweifel an der Einstellung kamen, z.B. als ich alleine vom Hühnerkogel (2576m) im Schneesturm bei deutlich unter -10 Grad und absolut null Sicht nur mit Kompaßhilfe den Weg wiederzufinden versucht habe und es mich fast ein halbes Dutzend mal in den mehr als knietiefen Neuschnee gelegt hat.

Titel: Re:  bei -12 Grad und null Sicht nuRe: Ach (d
Beitrag von hasei am 08.11.2004 um 14:50:52

08.11.2004 um 13:25:27:
absolut null Sicht nur mit Kompaßhilfe den Weg wiederzufinden versucht habe und es mich fast ein halbes Dutzend mal in den mehr als knietiefen Neuschnee gelegt hat.

@Yak, du hast Karte und Kopaß ???
Und alleine auch noch ???
Bisher weis ich bei null Sicht eigentlich nur das du mir einfach hinterherläufst ;D
GPShasei ehemals Kompaßhasei

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