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Beitrag begonnen von Lampi[tm] am 18.12.2006 um 14:51:34

Titel: 16 Liter
Beitrag von Lampi[tm] am 18.12.2006 um 14:51:34
Liebe Bergfreunde

Was braucht man eigentlich für ein Wochenende mit Winterraumübernachtung?


Und was kann man an sich festmachen, wenn man keinen Rucksak tragen kann?


Also das ist das Problem:


Alles etwas ordentlich zusammengelegt


und ein paar Sachen daheim gelassen


und schon passt es


Nach den Schneefällen der letzten Woche müssen Allgäuer nicht sein, aber Ammergau hat auch was.
Die Außerfernbahn: Nix für Leute, die eiligst zu ihrem Sportgerät wollen. Aber Panoramafenster vom Boden bis zur Decke:


Schon mehr als gemütlich geht es dahin.


Kaum über den Saloberkamm drüber, schon erscheint das Wahrzeichen des Außerferns


und auf der anderen Seite mein Haus-Klettergebiet


Unten ist es noch zapfig kalt. Deshalb nix wie hinauf in sonnige Höhen. Die Sonne ist schwach, aber das dunkelschwarze Funktionsshirt nutzt nicht nur Wärme- sondern auch Lichtstrahlung.


Noch eine kleine Rast auf der ab heute neu bewirtete Dürrenberg-Alm


und es geht weiter über einen Panoramaweg Richtung Pflacher Älpele.


Wo oben die Sonne reinscheint und das Schmelzwasser in den Schatten fließt: Es gibt Eis, Baby.


Zwischen Säuling und Kofeljoch kommt man raus


und erkennt ersteren kaum mehr wieder


Am Dürrenberg (Jochkofel)


ist die Aussicht geradezu faszinierend


zu den Kletterbergen um die Kenzenhütte


und zu Deutschlands am meisten naturbelassenen Berg


Der Weg zur Sepp-Sollner-Hütte ist kurz


Doch hier sitzen schon zwei Deutsche und ein Osteuropäer, die mir höflichst zu verstehen geben, dass sie die Hütte exclusiv gebucht hätten, weil sie etwas zu besprechen haben und dass Zeugen dabei unerwünscht sind. Nach einem Tee darf ich mich noch auf den Weg zur Fritz-Putz-Hütte machen. Das Teil ist im Dunkeln gar nicht so einfach zu finden.
Statt eines Winterraums ist die ganze Hütte für Selbstversorger da. Im Gasthaus Bleckenau (gegenüber) gönne ich mir noch einen Schweinebraten - zum Sattwerden ist das aber nix. In der Hütte fange ich dann noch mal das Kochen an,

eine Suppe und drei Hefeplinsen verschwinden in meinem schier bodenlosen Magen.

Am nächsten Morgen


verlasse ich die putzige Hütte.


Über Nacht hat es geregnet. Ich will nur noch nach Füssen, doch bei einer kurzen Auflockerung überlege ich es mir anders und trete den Rückweg nach Reutte an.

Nach endlosem Spuren über schweren Schnee, dem Verfolgen weiterer Fußspuren ab Jägeralm wird es immer trüber, nebliger, schauerhafter, so dass ich auf der nächsten Alm nicht mehr über den Ochsenälpeleskopf, sondern einmündenden Fußspuren folgend nach unten gehe. Das Almgelände bricht unten in einem steilen, von den Weg unterbrechenden Erdrutschen durchzogenen Waldhang ab, und unterwegs ist heute - im Gegensatz zum Tag davor, sicher niemand. Irgend wann bin dann auch ich runtergeeiert, der Weg endet in Ammerwald, 15 km von Reutte entfernt. Die Straße ist so schwach befahren, dass ich beschließe, auch Leute anzuhalten, die nicht nach Reutte fahren. Der erste hält an  und setzt mich in Oberau ab. Der nächste Zug fährt sofort, und so bin ich noch  1 1/2 Stunde früher zu Hause, als wenn ich in Reutte gestartet wäre.

Das war der mit Abstand g**lste Herbst, den ich jemals in den Bergen hatte, und der letzte Tag war genau richtig zum Abgewöhnen. :)

Wenn mir jemand eine Versteifung des Hüftgurtes im Bauchbereich bastelt, dann ist das mit der Hüfttasche richtig gut. Ich werde mal einen Verbesserungsvorschlag beim Hersteller einreichen....

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Fest. Und den drei Herrn erfolgreiches Geschäfteanbahnen...

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