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Rund ums Bergsteigen, Klettern, Wandern, Biken, .... für Bergfexen ;-) >> Tourenberichte >> Der schweigsame Berg mit Schnee
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Beitrag begonnen von hawkeye am 14.06.2007 um 18:07:13

Titel: Der schweigsame Berg mit Schnee
Beitrag von hawkeye am 14.06.2007 um 18:07:13
... wo der Berg doch seinem Namen nach schneefrei ist  :o

Na auf welchen Knogel "muss" man noch, wenn man in der Gegend ist und das Zuckerhütl abgehakt ist?
Möglichkeit 1: Wilder Pfaff - der steht aber gleich neben dem Zuckerdings und wegen des Wetters haben wir drauf verzichtet.
Möglichkeit 2: Wilder Freiger - ist auch hinlänglich bekannt.
Ergo: 2.
Stellt sich noch die Frage nach der Route, schliesslich hats aber der Sulzenau sage und schreibe vier davon.
Wir entscheiden uns für Leos Route, die den unteren Teil des Wilden-Freiger-Ferners umgeht.
Erst gehts gemütlich von der Hütte weg, dann am Übergschritt erst mal 50 m abwärts.
Unten angekommen, erschrecken wir ungewollt einige grasende Schafe, die sich nach oben verziehen. Sie sind wohl noch nicht an Bergsteiger gewöhnt.
So gehts den Weg zum deutlich gekennzeichneten Einstieg und über eine teils versicherte Felsstufe zum Gletscher.



Ehee wir auf den Gletscher kommen, sind einige Schneefleder zu queren, der Pickel in der Hand sorgt für Sicherheit - abrutschen sollte man besser nicht.
Die Sonne brennt und macht mich ziemlich schlapp.
Die Schneeauflage ist von der gleichen Qualität wie gestern   >:(
An diesem Hang, der bis an den linken Rand gequert wird, findet sich nur eine schöne Spur, die phantommässig aussieht.



Da 700 Meter durch den nassen Sulz stapfen???
Den Gedanken finden wir wenig prickelnd.
Oder doch den Renomiergipfel packen?
Also erst mal Pause und Kriegsrat, vor es auf den Gletscher geht.
Gibts nix anderes?
Hätten wir eine andere Route wählen sollen?

In meinem schlauen Buch findet sich der Sulzenaukogel, aber der hat keine Drei vorn dran.
Faul sein und Grillhuhn spielen?
Ha, da steht noch was vom Aperen Freiger.

Vom Grünauferner kann aus der obersten Firnmulde über Geröll und Blockrinnen der Gipfel direkt von O unschwierig in 30 Min. ertiegen werden

Klingt doch nicht schlecht...

Jedenfalls siegt unsere Unlust, wieder den ganzen Weg zu spuren.
Wilder Berg, wir werden Dich heute nicht besuchen  :P  ;D
Aber erst mal in die besagte Firnmulde kommen; d.h Gerödel anlegen - man weiss ja nie obs da nicht doch versteckte Kellertüren hat.

So gehts denn ziemlich flach dahin, bis der Blick auf die Ostflanke frei wird.
Und wie gehts da rauf?
Schlauerweise ist ja ein Fernglas dabei - guck mer mal.
Ab Wandfuss findet sich links aufwärts eine gangbar aussehende Möglichkeit.
Oder besser ein Stück die Rinne rauf und dann auf einem Band queren?
Wohin führt die Rinne eigentlich? wie ist der Grat oben?
Der Führer schreibt von einem problemlosen Übergang zwischen Freiger und Sulzenaukogel.
Je weiter wir in die Mulde kommen, umso offensichtlicher wird die Lösung: Wir steigen in der Schneerinne auf.
Die sieht zwar etwas steil aus, ist aber wohl die beste Möglichkeit.




Meine Einschätzung täuscht mich nicht, die steilsten Abschnitte dürften so 40 ° haben.
Ein reines Vergnügen im nassen Trittschnee - so bleiben Steigeisen überflüssig und es wird trendsportlich.
Nach oben wird es flacher und wir können mit etwas Kraxelei auf den Grat aussteigen, über den es zum Gipfel geht.



Ausnahmsweise ist es dort windstill, was hier üngünstig ist.



In den linken Balken des Kreuzes sind nämlich drei Orgelpfeifen eingebaut, die bei Wind singen - nur heute nicht. Schade...
Wie uns Hüttenwirt Norbert abends erzählt, hatte er dieses Vergnügen auch noch nicht.

Die Quellwolken gewinnen langsam die Oberhand, so dass wir uns an den Abstieg über den bezeichneten Westgrat machen.


Der ist teils etwas luftig und verlangt Trittsicherheit.
Nebenbei gibts schöne Ausblicke.



Auf den Berg da hinten wollten manche auch schon mal ;)


Der Grat ist irgendwann zu Ende und es geht einen Moränenrücken entlang bis sich dieses Hindernis auftut.



Durchschwimmen? Klar, das kühlt ab und durstig sind wir auch. Die Bilder hiervon werden aber nicht veröffentlicht  [smiley=lachen70.gif]  :P  [smiley=lachen70.gif]

Danach führt der Absteieg an der als abbruchgefährdet ausgeschilderten Kante entlang.


Rechts die Blaue Lacke


Es hat wieder ganz schön zugezogen und bald gemahnt Donnergrollen über dem Grossen Trögler zu einem flotteren Schritt.
Da wird es wohl nicht bei einem Nieselschauer bleiben.
Mit den ersten Regentropfen sind wir zurück an der Hütte.  :)
Kurz darauf öffnen sich die Himmelsschleusen. Da wir schon aufs leckere Essen warten, juckt das nicht mehr.

Zwei tolle Touren liegen hinter uns, da fehlt noch ein gemütlicher Ausklang.
So schlafen wir weils Sonntag ist, erst mal länger und steigen dann ab.
Vor der Fahrt geniessen wir bei Kaffe und Kuchen noch den Anblick des Grawafalls.































Titel: Re: Der schweigsame Berg mit Schnee
Beitrag von medl am 18.06.2007 um 20:17:51
Wollt mich doch noch für die schönen Berichte aus den Stubaiern bedanken.
Da kann man neben der schnöden Arbeit ab und an bei euren schönen fotos abhängen... [smiley=thumbsup.gif]

Grüße vom
medl

Titel: Re: Der schweigsame Berg mit Schnee
Beitrag von Ulli am 19.06.2007 um 10:00:14
;D dito  ;D

LG, Ulli

Titel: Re: Der schweigsame Berg mit Schnee
Beitrag von Lampi[tm] am 20.06.2007 um 08:11:58

medl 18.06.2007 um 20:17:51:
Wollt mich doch noch für die schönen Berichte aus den Stubaiern bedanken.
Da kann man neben der schnöden Arbeit ab und an bei euren schönen fotos abhängen... [smiley=thumbsup.gif]

Soso ... bin ich wenigstens nicht der einzige.

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