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Beitrag begonnen von Climby am 06.11.2007 um 16:17:55

Titel: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 06.11.2007 um 16:17:55
Was für ein Drecksloch!

oder

Wie immer ist der Hasei Schuld!


*sülz an* Herbstzeit! Die Blätter färben sich bunt und fallen langsam von den Bäumen, die Tage werden kürzer, Hasei klebt bereits seinen Skibelag an die Felsen und man hat sich Zeit sich zurück zu lehnen, zu entspannen. Die SAN-Wellness-Events wie Winterraumfondue und Seniorentour stehen an und ersten Weihnachtsvorbereitungen beginnen. Die Rückschau auf das vergangene Jahr, auf das Erlebte gibt innere Ruhe und Zufriedenheit. Herbstzeit! *sülz aus*

Was für ein Schwachsinn! Mist! Ein bescheidenes Jahr war das! An der Rofelewand von einem Lawinerl erschrecken lassen, wegen einem Minischneesturm am Elbrus geloost und einen hypochondrischen Anfall an der Cima Tosa bekommen. Die Kalender-Bilder gefallen auch keinem und dann die Katastrophe Tourenliste, in der ich mit ein paar Felsen in einem Gletscher in Asien in den Top 20 stehe, wo in Tibet ein Zug hinfährt, und in der bei den Höhenmetern der hasei vorn steht, um mich zu fragen, wo denn heuer meine Alpintouren sind. Dummerweise hat er auch noch recht. Blödes 2007! Und jetzt soll das Bergjahr schon rum sein? Oder?

Der ganze Alpenraum ist von Schnee bedeckt. Der ganze Alpenraum? Nein, ein kleines gallisches Dorf hört nicht auf, den haseischen Schneewahn die Stirn zu bieten. Und die Nordmeerfronten und Islandzyklonen, die Adria- und Genuatiefs haben es nicht leicht, ihre Schneemengen dort abzuladen! Da schaun ma doch mal hin!

Aufstehen am Samstag um 2:00 Uhr, gemütliche 8 Stunden fahren und weitere 7 Stunden auffi zum netten Winterraum, wie hier so üblich ohne Ofen. Bestes Wetter, beste Bedingungen und ein traumhafter Sonnenuntergang.





Die weitere Kommunikation am Abend mit drei Parisern (wer jetzt was anderes denkt, hat schlechte Gedanken) in mittelmäßigem Franzenglisch über die weitere Tourenplanung, brachte neue Ideen. Morgen nicht nur die 2-Stunden-Wanderung zur nächsten Hütte, sondern gleich zur Übernächsten, um tags drauf den Gipfel in einem Katzensprung zu bügeln. Meine Bedenken, das übernächste Hütterl sei nicht das Aushängeschild an Komfort, wurde von den Dreien schnell verworfen. Genauso so schön wie hier, sehr gemütlich usw.

Am nächsten Morgen Start beim ersten Licht um halb neun (Sind ja keine Westalpentouren hier, oder?). Etwas überrascht bin ich über die Ausrüstung der Drei, einer mit Sporttasche statt Rucksack, die Arme durch die Henkel gezogen und auch insgesamt nicht so trittsicher. Am Grande Couloir joggte ich mit meinen Steigeisen über frisches Wassereis (muss man mal gemacht haben), die Drei bleiben aber irgendwie hängen.



Auch als ich weiterging, nahmen sie die Verfolgung nicht auf, haben wohl keine Tourenliste in ihrer Sektion. Wie erwartet bin ich gegen Mittag am nächsten Hütterl, also klar weiter auffi. 550 Höhenmeter, ist ja weniger als die Ast’n und die geht in 55 Minuten her, dummerweise wurden es dann doch mehr als 3 Stunden.



Aber die Hütte dann ein Traum: Der Wirt stand schon davor und nahm mir den Rucksack ab, um mir gleichzeitig ein Weißbier in die Hand zu drücken, dazu ein Schälchen Pringels Cheese & Onion gemischt mit Funnyfrisch Oriential. Nachdem ich mich im geräumigen Einzelzimmer ausgebreitet und etwas ausgeruht habe, ging’s zum Abendessen.
  • Als Vorspeise eine gefüllte Jakobsmuschel, dazu Prosecco mit einem Schuss Cassis
  • Der Erste Gang bestand aus gegrilltem Hummer mit Radiccio an einem Hauch Knoblauch, dazu Federspiel vom 1000-Eimer-Hang aus der Wachau / Niederösterreich
  • Der Zweite Gang ein Entrecote ‚Cafe de Paris’ mit Herzoginkartoffel, dazu ein kräftiger Barolo / Italien
  • Und als Nachspeise Mousse au Chocolat a trois Couleur mit Erdbeerscheiben, dazu einen Hennesey XO

Danach in die Sauna, der erste Aufguss mit einer erfrischenden Mischung aus Eukalyptus und Pinie, der zweite Aufguss entspannender mit Limoncello (sehr trendig) und Rosenöl. Dazwischen 15 Minuten Massage von einer bildhübschen jungen Savoierin und danach entspannendes Bad im Whrilpool. Savoir Vivre, wie man hier in Frankreich sagen würde. Das alles für 41,- €, kann man nix sagen. Hotel Vallot, Du wirst weiterempfohlen!

Climby...Aufwachen!...wohl wirklich nur ein Traum im Höhenwahn. Die Wirklichkeit sah ein bisschen (?) anders aus, vor dem Eingang der erste Sch...haufen, gleich dahinter der nächste und rundum alles schön gelb eingefärbt. Ein großer Raum, in einer Ecke ein Müllhaufen, zwei Liegeflächen mit Rettungsdecken drauf, aber immerhin ein eigenes Häuschen, allerdings versch..., davor eine Plastiktüte mit Sch... drin. Und die Liegeflächen mit 2cm Gummimatten belegt.





Toll, hasei, Supertour und Superhütte ausgesucht! Und’s Daunenmatrazerl hat der Hasei  auch daheim vergessen. Sch... darauf, bin ja ned zum Spass hier (der Spruch, der in keinem Tourenbericht fehlen darf). Schnee holen, dabei auf die Farbe achten, schmelzen und abendessen (Brot mit Salami, danach Schoki mit Mineraltablettengesöf) und sich auf eine kalte Nacht einstellen. Trotz Einsatz aller erdenklichen Mittel (außer den Sch...haufen), nach unten ging einfach zuviel Wärme verloren. Danke für den Tipp, ihr lieben Pariser, die grad im Hotel in Chamonix sitzen oder vielleicht sollte doch mein Französisch verbessern, die Sprache natürlich (Anmerkung der Frauenbeauftragten: Typisch, dieser Macho-Spruch musste ja kommen).

Die Nacht ging so, Schädelweh hielt sich auch in Grenzen (von was auch) und am morgen wieder bestes Wetter, also auffi, 450 Höhenmeter, wie die Kesselalm und die geht in 34 Minuten, es waren dann doch wieder fast 3 Stunden. Gleich ist er geschafft, ahh doch nur ein Vorgipfel, aber dann endlich, ach Mist, also noch ein Stück. Aber irgendwann steht man dann doch oben, ganz allein, geiles Gefühl.





Ich finde, man sollte schon jedes Jahr einmal auf einen Berg stehen, wo man rundherum nix höheres sieht (@yak, kennst Du das Gefühl überhaupt? Und laber jetzt ned, bin ja im Nebel aufs Feichteck...auch theoretisch nicht höheres). Dummerweise ist das in den Alpen nur hier möglich. Ein paar Fotos machen, oh die Batterien machen schlapp, hey Hasei, gib schnell die Lithium-Dinger rüber. Wie, nicht dabei, immer das Gleiche mit Dir. Und das Gipfiweißbier...auch nicht. Für was nimmt man Dich eigentlich mit. Na dann wenigstens meine kleine Flasche Vanilla-Coke, noch flüssig, wird genüsslich geöffnet, doch was ist das? Druckverlust und lauter Eisklumpen, also hasei, jetzt langt’s, hättest die nicht in Deiner Jacke wärmen können.

Aber Schluss mit spinnen, das Wetter soll schlechter werden und es geht noch 1700 Höhenmeter mit Steigeisen runter und die ersten 400 sollte man definitiv nicht drüberstolpern, sonst nimmt man den Direktabstieg zu Gonella oder Moulet. Zwei kommen noch von Süden rauf, aber bis die da sind, das wird zu lang. Zu Glück geht’s flotter runter als rauf und Vallot und Gouter sind schnell erreicht. Der Weg runter zur Tete Rousse zieht sich noch mal und es kommt ja wieder das Grande Couloir. Für Ende Oktober fliegt da schon noch einiges, was ist da an einem warmen Sommernachmittag los? Wieder schnell drüber joggen, geschafft. Weiter zur Hütte mit dem bekannten und wirklich gemütlichen Winterraum, der Tete Rousse. Oder doch ganz Absteigen, noch mal 1700 Höhenmeter, ach nee Du, das tut nicht Not, ist ja nur ein Kinderweg ab hier. Kurz vor der Hütte nach 10 Stunden endlich die Steigeisen runter und Pflatsch, herrschaft hasei, pass halt auf, weil’st immer Deine Ski mitschleifen musst.
Noch den letzten Sprit verfeuern und diesmal mit zwei Franzosen ratschen, die alpin etwas mehr auf dem Kasten haben. Angenehm warm, Matrazen, Deckerl ein Winterraum halt und kein Dreckloch. Am nächsten Morgen frühstücken und ab ins Tal wandern, doch was ist das:



Super, also hasei, alles was recht ist! Und @pet: Pray for snow, aber hättest mit dem Runterleihern von Rosenkränzen, Koranverserl oder Mantras ned noch einen Tag warten können? Und klar, @Tarkan, Powder sucks, ...wenn’s mich auf den Hintern haut. Also runter bis zur Forsthütte noch mal die Steigeisen dran und im Schneefall absteigen, alles andere dann aber wirklich kein Problem mehr, mittags am Auto, frische Klamotten und gemütlich heimgurken. Beim Mäkki in Lindau habe ich mich dann als Busfahrer verkleidet und gesagt, dass ich eine Sammelbestellung für alle 52 Reisenden hab. Warum hat mein Sushi-All-You-can-Einistopf für 8,90 € nach meinen Besuch am Mittwoch Mittag eigentlich Insolvenz angemeldet. Zeit wird's für Wellness am Gardasee.

Viele Liebe Grüße von climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Lisanne am 06.11.2007 um 16:48:23
War ja klar, zu guter Letzt fällt der Climby einem wieder in den Rücken und haut noch irgendeinen Dreckshügel weg. Na und wo ist das Teil im Tourenbuch oder hast du das auch nur geträumt?

Und dann fährt er stillschweigend an den Gardasee zum Plantschen.

Ist doch immer dasselbe mit dem Kerl.

Gruss

Lisanne

P.S. Jetzt hast es aber noch mal wissen wollen zum Saisonabschluß.



Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Yak am 06.11.2007 um 17:11:23
Ich erstarre vor Ehrfurcht.
[smiley=lachen70.gif]

Den hat er nicht eingetragen weil er ihm selbst zu popelig ist.
Aber Du bist auf dem richtigen Weg, nur noch 3 Kilometer höher und Du kannst was hermachen im Tourenbuch.  ;D

Also was ist jetzt ? Du weißt wovon ich rede als stell dich nicht blind und taub, spätestens Samstag will ich ein klares "Ja, ich bin ein Held der Berge" vernehmen und kein haseiisches "ach ne, is so kalt da oben, ich bleib lieber in meinem WOMO und häkel Deckchen"...
>:(

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 06.11.2007 um 17:15:32

Lisanne 06.11.2007 um 16:48:23:
...Na und wo ist das Teil im Tourenbuch

Mei, hät ich ja beinah vergessen! Gut, dass Du es noch erwähnst und schon erledigt. Aber ich bin ja nicht wegem dem Tourenbuch da rauf  ;)

;D da climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Yak am 06.11.2007 um 17:20:24

Climby 06.11.2007 um 17:15:32:
Aber ich bin ja nicht wegem dem Tourenbuch da rauf  ;)


Sicher nicht :
http://www.sektion-alpen.net/cgi-bin/mc/Touroverview.pl

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von retebu am 06.11.2007 um 18:01:45
ja prima -  [smiley=bravo.gif] [smiley=bravo.gif]
[smiley=OLA.gif]
das ist doch ein abschluß
und so gaanz alleine warst unterwegs :-?
armer bub 8-)
retebu

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von hasei am 06.11.2007 um 18:18:39
Oiso do konnst sogn wost wuist oba:
Ich erstarre vor erfurcht vor dieser Leistung.
Also ich hab da eh gar keine Schanse aber früher konnte wenigstens das Yak die Szene beherrschen. Da muß wohl auch das Zotteltier sein Haupt neigen [smiley=respekt_3.gif]

@climby deine alpinen Leistungen sind, wie soll ich es ausdrücken :-?
Wen interessieren die überhaupt :-?

Aber dieser Bericht ist nichts anders als nur gut. Bin total niedergebrochen.
Um mit Gröhlemeier zu sprechen:
Gebt dem Climby die Macht
was haben wir gelacht
[smiley=OLA.gif]

hasei

P.S. Was ich aber trotzdem nicht verstehe:
Wie kann man den Hügel ohne Ski machen :-?

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von fizzl am 06.11.2007 um 18:38:31

Yak 06.11.2007 um 17:20:24:
[quote author=Climby link=1194362275/0#3 date=1194365732]Aber ich bin ja nicht wegem dem Tourenbuch da rauf  ;)


Dativ, Genitiv,... Tod, urgh...
::) Bayern eben

[fizzl]

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Lampi[tm] am 06.11.2007 um 19:18:12
Hi Kleimbi,

phätten[smiley=respekt_3.gif] für ... den Bericht. Fast so zum Kringeln wie der Mäkki-Bericht.

Und danke vor der Warnung. Der "Monarsch" stürzt auch dann nicht ein, wenn ich nicht oben war. Auf Dreckslöcher kann ich verzichten.

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Tuuli am 06.11.2007 um 22:03:29

:
Aber ich bin ja nicht wegem dem Tourenbuch da rauf  

Dativ, Genitiv,... Tod, urgh...
 Bayern eben

[fizzl]


der badische genitiv ist`s auch nicht  :-? Na, ja , man schreibt  ja Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod  8-)

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von medl am 07.11.2007 um 10:10:02

Climby 06.11.2007 um 17:15:32:

Lisanne 06.11.2007 um 16:48:23:
...Na und wo ist das Teil im Tourenbuch

Mei, hät ich ja beinah vergessen! Gut, dass Du es noch erwähnst und schon erledigt. Aber ich bin ja nicht wegem dem Tourenbuch da rauf  ;)

;D da climby


Hätte ja eigentlich gedacht, Du wartest damit bis kurz vor der Weihnachtsfeier, damit Du Dich so quasi aus dem Windschatten noch mal nach vorne katapultieren kannst!  ;D
Nun hast Du Deinen "Gegnern" natürlich wieder die Chance zum Re gegeben.

... es bleibt ein belustigendes Finale!

Wie schön, dass Ihr Euch so viel Mühe mit Eurem Imponiergehabe gebt...  ;D  [smiley=sumo.gif]

's medl

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 07.11.2007 um 13:33:34

hasei 06.11.2007 um 18:18:39:
P.S. Was ich aber trotzdem nicht verstehe:
Wie kann man den Hügel ohne Ski machen :-?

Also ich hab da mal von oben in den Skianstieg geguckt...sind schon ein paar nette Spalten dabei. Also ohne 3 - 4 Meter Schnee bringst mich da nicht rein.


medl 07.11.2007 um 10:10:02:
Hätte ja eigentlich gedacht, Du wartest damit bis kurz vor der Weihnachtsfeier, damit Du Dich so quasi aus dem Windschatten noch mal nach vorne katapultieren kannst!  ;D
Nun hast Du Deinen "Gegnern" natürlich wieder die Chance zum Re gegeben.

Höhenmeterbunkering ist unfair!


medl 07.11.2007 um 10:10:02:
... es bleibt ein belustigendes Finale!

Wie schön, dass Ihr Euch so viel Mühe mit Eurem Imponiergehabe gebt...  ;D  [smiley=sumo.gif]

's medl

Und wie viele cm mehr gibt'st Du mir jetzt für den Montblanc  ;) (Auweh, bald is nimmer jugendfrei)

da climby



Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von medl am 07.11.2007 um 14:05:14

Climby 07.11.2007 um 13:33:34:
Und wie viele cm mehr gibt'st Du mir jetzt für den Montblanc  ;) (Auweh, bald is nimmer jugendfrei)

da climby


Bei Deinen Französich-Kenntnissen?!?! ... schlechte Karten :P

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von hasei am 07.11.2007 um 14:42:22

medl 07.11.2007 um 10:10:02:
Hätte ja eigentlich gedacht, Du wartest damit bis kurz vor der Weihnachtsfeier, damit Du Dich so quasi aus dem Windschatten noch mal nach vorne katapultieren kannst!  ;D
Nun hast Du Deinen "Gegnern" natürlich wieder die Chance zum Re gegeben.

... es bleibt ein belustigendes Finale!
's medl

Welch grausame Welt.
Unser heldenhafter Climby schaut auf die Tourenliste und macht das einzig ehrenhafte und will Harakiri durch das Schwert den Berg betreiben und die holde Weiblichkeit findet es nicht einmal Wert unseren über Monate heldenhaft geführten Kampf zu verfolgen.

Gut es ist leicht einfach nicht hinzuschauen und das ganze Elend und die Grausamkeit nicht sehen zu wollen. Aber unserem Climby war schon Ende Oktober klar das es einfach nicht mehr möglich war die Spitze zu erreichen und da er genau weis das der 2. Platz bedeutet nur der erste Verlierer zu sein wollte er die Konsequenzen ziehen und sein Ende am Berg finden. Oder wie lässt es sich sonst erklären, dass er völlig alleine Ende Oktober über Westalpengletscher marschiert in der Hoffnung eine der verborgenen Gletscherspalten möge ihren Schlund öffnen und ihn den Helden der Berge hinabziehen in ein feuchtes und kaltes Grab. Warum wohl sollte er planen in einer mit Kot überquellenden Hütte zu übernachten und nur davon zu träumen vom Wirt ein Weißbier und Chips gereicht zu bekommen wenn er vorgehabt hätte wirklich noch um den Sieg zu kämpfen. Nein meine Freunde unser Held rechnete nicht mit einer Rückkehr sonst hätte er sich doch selbst Bier und Chips mitgenommen, wie er es sonst auf Touren machte.

Und was muß dieser ehrenhafteste aller Bergbezwinger dann nach seiner unerwarteten Rückkehr lesen:
Die holde Weiblichkeit hat nicht einmal Notiz von seiner ausweglosen Situation genommen. Nein im Gegenteil sie machen sich sorgen um die Gesundheit eines gewissen „Genetiv“ und vergessen dabei ganz unseren „Climby“ der anscheinend doch noch einmal Lebensmut gefasst hat und seine ausweglose Lage mit Würde hinnimmt.

@climby ich respektiere deinen ehrenhaften Versuch und erhoffe mir auch nächstes Jahr einen würdigen, nicht gebrochenen, wenn auch chancenlosen Gegner.

Hasei *der ihn aber nicht entgegenlautenden Berichten auch noch in den Tod geschickt hat, dieser Entschluß kam von unserem Helden selbst*

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von medl am 07.11.2007 um 14:52:34
Oh, welch sanftmütiges Wesen schlummert in Dir, hasei, mir kommen gleich die Tränen!  [smiley=28.gif]

Jeden weiteren Kommentar verkneife ich mir jetzt geflissentlich - is ja sonst scho wieda so "off topic"


... aber trotzdem: Ein toller Berg, der Mt. Blanc; ein Berg für Helden eben (schön, dass die Birgit a scho ob'n war  ;D)


medl



Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 07.11.2007 um 14:56:39
Ach, hasei, Balsam für meine Seele, wenigstens einer der mich versteht, Dank Dir.

Das mit dem am Berg bleiben ist in der Sektion ja ned so einfach, denn werd sollte denn dann den Tourenbericht schreiben und die Höhenmeter in die Liste eintragen. Dummerweise hatten Chips und Bier neben Daunejackerl, Schlafsack und Kocher keinen Platz mehr im Rucksack.

da climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Yak am 07.11.2007 um 15:55:37
Ay hasei, wen hastn das Gesülze schreiben lassen, das hast Du dir doch nicht selber ausgedacht, bekommst doch sonst kaum nen gescheiten Satz heraus !?  :-?

Wenn das echt von Dir ist hast uns bislang aber ganz schön veralbert !

Aber recht hast schon, die Leistung vom Climby wird a bisserl wenig gewürdigt, das muß ich auch zugeben. Ne Solo-Halbwinterbegehung vom Mont Blanc würd ich fast mal als ganz schön knackig bezeichnen.

Also ich weiß nicht ob ich mich das allein getraut hätte, eher nicht, ich kann nicht ein Wort französisch und fahre nur mit meiner Dolmetscherin in den franz-sprachigen Teil der Alpen, gell Lisanne ?  ;D

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Lisanne am 07.11.2007 um 16:37:54

Yak 07.11.2007 um 15:55:37:
Also ich weiß nicht ob ich mich das allein getraut hätte, eher nicht, ich kann nicht ein Wort französisch und fahre nur mit meiner Dolmetscherin in den franz-sprachigen Teil der Alpen, gell Lisanne ?  ;D


Die Dolmetscherin hätte um diese Jahreszeit mutterseelenallein, ohne Trampelhorde, die einen retten kann auf dem MB,  gekniffen. Ich weiß, wie schweinekalt es da oben werden kann. Das haben wir am Tacul ausprobiert. Bäh, eisig und schneidend und das war im Juli. Nein ich finde wir sollten jetzt mal das Schmähen aufhören und den Helden richtig würdigen.  

Das hat er nämlich verdient.  Obwohl, a bisserl leichtsinnig war es schon. Aber  ist halt ein verrückter Hund, unser Climby. Irgendwann komme ich auch noch auf das Teil, wenn mal alles zusammen passen sollte, was ja bei uns nicht so einfach ist.

Gruss

Lisanne

P.S. Das Vallot schaut wirklich so scheußlich aus, wie überall beschrieben. Ich hoffe, ich muß da nie übernachten. Ich glaube ich kriegte so angenehme Träume wie der Climby nicht hin, sondern würde über mein Schicksal hadern, was mich an so einen miesen Ort verschlagen hat.

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 08.11.2007 um 10:30:53
Dank, dank, dank für soviel Lob.

Es ist natürlich schon was anderes den Montblanc außerhalb der klassischen Bewirtschaftungszeiten zu machen. Man hat mehr zu schleppen, die Tage sind kürzer und es sollte nichts passieren, die Fehlertoleranz ist viel geringer, weil keine schnelle Hilfe zu erwarten ist. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch nicht sicher sein, ob von Kunden, die 1100,- € für einen Bergführer hinblättern, soviel Hilfe zu erwarten ist. Da man eigentlich auf dem ganzen Zustieg Handyempfang hat, sehe ich das nicht so problematisch. Richtiger Mist wäre natürlich ein Schlechtwettereinbruch.

Dagegen gibt's aber auch eine ganze Menge Vorteile:

- Die Herbstwetterlagen sind stabiler und keine Gewittergefahr, dazu beste Sicht
- Da es in Chamonix im Herbst (auf alle Fälle die letzten 3 Jahre) wenig Niederschläge gibt, sind es keine anderen Verhältnisse als Ende August oder September und durch die die Kälte waren die paar Spaltenbrücken sehr stabil.
- Der Steinschlag an der Wegstrecke Tete Rousse - Gouter durch andere Besteiger ist nicht vorhanden
- Das Grande Couloir ist wesenlich ungefährlicher
- Man kann wegen der Kälte (keine Spaltenbrücken aufgeweicht) und dem stabilen Wetter (keine Gewitter) immer am Tag gehen und muss nicht durch die Finsterniss stolpern
- Man muss an Bosses-Grat niemand ausweichen (und das stell ich mir ganz schön nervig vor)
- Man kann die Hütten frei wählen, da man nicht auf Reservierung, Überfüllung oder sonstiges achten muss und zumindest in der Tete Rousse und der Gouter ist ein erholsamer Schlaf möglich. Dadurch kann man auch seine aktuelle Höhenanpassung gut variieren, denn es steht alle 500 Höhenmeter ein Hütterl rum.
- Es ist billiger, nur 2 x 6,- € für die Tete Rousse, und das nur weil ich so ehrlich bin.

Das mit der Übernachtung auf der Vallot würde ich sicher nicht mehr machen, auf der anderen Seite ist der Gipfel halt wirklich nur ein Katzensprung. Von der Schwierigkeit überrascht hat mich der Bossesgrat. Ich habe mit einem Anstieg wie beim Similaun gerechnet, dem ist nicht so. Es geht sehr ausgesetzt rechts und links schon verdammt weit runter, zum Teil hab ich neu gespurt. Wenn mir da alle 5 Minuten stolpernde Japaner entgegen kommen würden, na Merci Mausi. Da ist die Spur im Frühsommer wahrscheinlich besser. Dafür ist der Anstieg zur Gouter über Fels im Herbst fast schneefrei, dieser ist gut wie ein Klettersteig abgesichert, aber bei vielen Leuten natürlich steinschlaggefährdet.

Summa summarum halte ich es nicht für so blöd, den Montblanc im Oktober über den Gouteranstieg zu machen, da diese Massen an Leuten einfach ein Gefahrenpotential sind, das dann wegfällt.

Viele Liebe Grüße von climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von hasei am 08.11.2007 um 11:22:06
Ja da hast wirklich was geleistet.
Und die Frage die mir auf den Fingerspitzen brannte hast auch schon beantwortet.
Nämlich ob es nicht besser wäre auf die Vallot zu verzichten und das in einem Tag durchzuziehen.
Aber zwei hätt ich noch:
1. Wäre es zu der Zeit nicht besser mit Ski? Gut die Bahn wird nicht mehr fahren also zu weit tragen, oder fährt sie doch noch? Oder warum nicht mit den Skiern :-?
2. Wärs nicht doch gscheiter gewesen mindestens zu zweit zu gehen. Bei Spaltensturz hilft halt kein Handy :-[

hasei

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von usch am 08.11.2007 um 11:26:30
Mir fallen vor lauter  [smiley=respekt_3.gif] und Hochachtung keine Fragen ein.

Haste einfach fein gemacht!

lg
usch

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 08.11.2007 um 13:54:17
[quote author=hasei link=1194362275/15#19 date=1194517326]...
1. Wäre es zu der Zeit nicht besser mit Ski? Gut die Bahn wird nicht mehr fahren also zu weit tragen, oder fährt sie doch noch? Oder warum nicht mit den Skiern :-?
2. Wärs nicht doch gscheiter gewesen mindestens zu zweit zu gehen. Bei Spaltensturz hilft halt kein Handy :-[/quote]
zu 1. NEIN! Also bei den Verhältnissen hättest die 2400 Höhenmeter vom Tal bis zur Gouter getragen um dann die 500 Höhenmeter weiter zur Vallot mit Ski zu gehen und das auf bockhartem, extrem windgepresstem Schnee. Dort kannst die Ski stehen lassen und die letzten 500 Meter den Bossesgrat wieder zu Fuß gehen. Oiso sorry, aber das musst sogar Du bescheiden finden.
Der übliche Skianstieg geht über die Grand Moulet, aber da brauchst momentan Deine Feuerwehrleitern, um über die Spalten zu kommen. Vor März/April (je nach Schneehöhe) ist das bei den Löchern eher ein Suizid-Versuch als eine Skitour
zu 2. Wegen den Spalten brauchst da nicht zu Zweit gehen. Sowas wie ein Gletscher ist es eh nur von der Gouter zur Vallot, davor ist es Fels, dahinter Grat. Es waren auf dieser Strecke vielleicht 3 Spalten zu erkennen, alle festgefroren und meines Erachtens problemlos begehbar. Auch die Literatur schreibt an diesem Anstieg nur was von geringer Spaltengefahr. Aber am Skianstieg ist das ganz was anderes. Mir ist kein Spaltenunfall im Sommer am Gouteranstieg bekannt, dagegen kenn ich 2 von Moulet-Skianstieg im Winter. Natürlich war es bei meiner Tour ein Risiko, aber meines Erachtens nur ein sehr geringes! Selbst die 2, die mir am Sonntag entgegen gekommen sind, waren ohne Seil unterwegs. Und wenn ich dann so einen Bär wie Dich am anderen Seilende hab, kann ich mit meinen paar kg da eh nix halten, da liegen wir beide drin. ;)
Außerdem spart man sich wieder 3 kg und das Seil bleibt ganz.  :D
Zum Weißbier rauftragen wär allerdings so ein Partner schon praktisch!  ;D

da climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Lampi[tm] am 08.11.2007 um 14:47:56

Climby 08.11.2007 um 13:54:17:
Auch die Literatur schreibt an diesem Anstieg nur was von geringer Spaltengefahr. Aber am Skianstieg ist das ganz was anderes. Mir ist kein Spaltenunfall im Sommer am Gouteranstieg bekannt, dagegen kenn ich 2 von Moulet-Skianstieg im Winter.

Hallo climby,

das müsstest Du mal erklären. Der besagte Gletscher liegt in einer Mulde, da liegen was weiß ich wieviel Quadratkilometer beschneite Fläche bis zu 1500 Meter höher. Im Winter besegen sich Gletscher (angeblich) nicht. Da gibt es ein paar Möglichkeiten:
Die Spalten sind offen.
- Die nächste Lawine, die kommt, füllt die Spalten nicht auf. --> Spalte immer noch offen. Wer da reinfällt ist selbst schuld.
- Die nächste Lawine, die kommt, füllt die Spalten vollständig auf. --> Spalte gibt es nicht mehr
Die Spalten sind überdeckt.
- Die nächste Lawine, die kommt, rutscht drüber --> Spaltenbrücke wird auch einen Menschen aushalten
- Die nächste Lawine, die kommt, zerstört die Überdeckung --> siehe offene Spalte

Also entweder die sind sehenden Auges da reingefahren oder irgend was ist mir entgangen.

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Yak am 08.11.2007 um 15:03:08
Wovon reden ?

Wieso bewegen sich Gletscher im Winter nicht ? Das sind ja ganz neue Erkenntnisse. Klar bewegen die sich auch im Winter, warum sollten sie denn nicht ?

Spaltenbrücken entstehen zudem nicht nur durch Lawinen sondern in viel stärkerem Maße durch den Wind und diese Brücken können manchmal verdammt dünn sein.

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Climby am 08.11.2007 um 15:52:08
Guckst Du mal folgendes Bild (verlinkt von www.summitpost.org) vom Skianstieg (nicht mein Weg):



Wie Du siehst, ist es keineswegs so, dass der Gletscher so in einer Mulde liegt, dass dort überall Lawinen drüberrauschen (zumal man ja auch als Skitourengeher lieber da geht, wo nicht so häufig Lawinen kommen). Es gibt durchaus flache Passagen ohne Lawinenüberdeckung mit erheblicher Spaltengefahr, und wenn man den Gletscher von oben sieht, bekommt man schon Respekt vor der Tour. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Dimensionen am Montblanc doch ganz andere sind als bei uns in den Ostalpen. Der Gletscher oberhalb der Grand Mulet ist fast 1 km breit, der Höhenunterschied hier auf dem Bild zwischen Grand Mulet und Vallot ist ca. 1300 Meter, der zum Gipfel fast 1800 Meter.

Viele Liebe Grüße von climby

Titel: Re: Was für ein Drecksloch!
Beitrag von Lampi[tm] am 08.11.2007 um 16:11:53
Hallo climby,

danke!

Und ich dachte immer im Winter könnte man bedenkenlos ....

Die Info hatte ich aus der Newsgroup - da ging es darum, ob man Gletscher im Winter eher in Mulden oder über Rücken begehen soll. Da gab es eine heiße Debatte der Spalten- gegen Lawinengefahr.

Ansonsten: Glückwunsch und noch viele gute Touren. Ich darf mir jetzt erst mal wieder 4-5 Monate mit Verfassen von Tourenberichten, Regen von innen anschauen etc. vertreiben. Du schaffst das (mit dem ersten Platz [smiley=tekst-toppie.gif] )

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