Entnommen am 6.Oktober 2010: www.alpenverein.de


Entscheidung über Erschließung des bisher unerschlossenen Piz Val Gronda steht unmittelbar bevor
Aus Tiroler Zeitungsberichten ist zu entnehmen, dass eine Entscheidung über die Erschließung des Piz Val Gronda unmittelbar bevorsteht. Wir bitten Sie, Ihre Ablehnung in Form von Protestbriefen und der Unterzeichnung einer Online-Petition zum Ausdruck zu bringen (s.unten).

Seit nunmehr fast 30 Jahren plant die Silvretta Seilbahn AG die Erschließung des Piz Val Gronda mit einer Pendelbahn und dazugehöriger Skipiste. Das Vorhaben konnte im Lauf der Jahre in gemeinsamer Anstrengung einer breiten Koalition von Bergsport- und Naturschutzverbänden immer wieder erfolgreich verhindert werden. 2007 wurde das Projekt erneut zur Genehmigung eingereicht. Drei Jahre und eine Reihe von Gutachten später steht eine Entscheidung über das Vorhaben unmittelbar bevor. Das betroffene Gelände ist naturschutzfachlich von höchster Bedeutung und wichtiges Ziel für Bergsteiger.
Der Piz Val Gronda in der Silvretta ist ebenso wie die Heidelberger Hütte im Fimbatal vor allem im Winter bei Tourengehern sehr beliebt. In unmittelbarer Nähe des hocherschlossenen Skigebietes der Silvretta-Arena bietet sich hier noch ein ungetrübtes alpines Erlebnis in unerschlossener Hochgebirgslandschaft. Die Erschließung des Piz Val Gronda mit Skigebietsinfrastruktur würde die Wertigkeit des Tourenziels und der gesamten Geländekammer des Fimbatales drastisch einschränken.
Herausragende naturschutzfachliche Bedeutung mehrmals belegt
Die herausragende naturschutzfachliche und geologische Bedeutung des Piz Val Gronda wurde im Laufe der Jahre durch zahlreiche Gutachten belegt. Zuletzt stellten Botaniker der Universität Wien im Jahr 2008 die überragende floristische Bedeutung des betroffenen Gebietes fest. Die Vielzahl seltener und vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten, die nachgewiesen werden konnten, qualifiziert den Piz Val Gronda zu einem Schutzgebiet europäischen Maßstabs. Der Piz Val Gronda (Samnaungruppe, Nordtirol) ist der Kern und letzte großflächig intakte Teilbereich eines botanisch und geologisch äußerst reichhaltigen und bemerkenswerten Gebietes. Es beherbergt eine einmalige Vielfalt an geologischen Substrattypen und zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzenarten und Lebensgemeinschaften. In einem geologischen Gutachten wurde er sogar als einzigartig in den gesamten Ostalpen bezeichnet.
Auswirkungen auf Bodenstabilität unvorhersehbar
Die Errichtung einer Pendelbahn mit dazugehöriger Schipiste hätte sowohl dramatische Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt als auch auf die Bodenstabilität, da es über den anstehenden Kalkschiefern bei Eingriffen in die Vegetationsdecke zu schwerwiegenden Erosionserscheinungen kommt.
Das Projekt ist abzulehnen!
Für den Deutschen Alpenverein ist es unverständlich, dass angesichts eindeutiger naturschutzfachlicher Gutachten vom Betreiber mehrfach eingereichte Anträge zum identischen Projekt zugelassen wurden, welches mit den Grundsätzen des Tiroler Naturschutzgesetzes nicht in Einklang zu bringen ist. Aus den genannten Gründen spricht sich der DAV mit allem Nachdruck gegen eine Erschließung aus. Dass die Planungen vor dem Hintergrund der naturschutzfachlichen Tatsachen, nicht längst abschließend ablehnend beschieden worden sind, ist nicht nachvollziehbar und macht die politische Dimension des Projektes deutlich.

Wir bitten Sie, ihre Ablehnung in Form von Protestbriefen zum Ausdruck zu bringen.
Richten Sie Protestbriefe bitte an:

Herrn Landeshauptmann Günther Platter
(Altes Landhaus, A-6010 Innsbruck, E-Mail: buero.lh.platter@tirol.gv.at)

sowie

Herrn Naturschutzlandesrat Hannes Gschwentner
(Altes Landhaus, A-6010 Innsbruck, E-Mail: buero.lh-stv.gschwentner@tirol.gv.at).

Petition gegen die Erschließung des Piz Val Gronda:
Das Department Biogeographie der Universität Wien bittet um Unterstützung, um das Vorhaben zu verhindern und hat die Möglichkeit eingerichtet, online eine Petition gegen eine Erschließung des Piz Val Gronda zu unterzeichnen. Die unterzeichnete Petition soll zusammen mit allen weiteren gesammelten Unterschriften und Protestbriefen der Tiroler Landesregierung übergeben werden.
Hier können Sie sich die Petition unterzeichnen: Petition gegen die Erschließung des Piz Val Gronda :

http://www.gopetition.com/petition/39382.html

Infos: http://www.botanik.univie.ac.at/plantchorology/PizValGronda.htm

das geht doch schon seit Jahren, liest man immer wieder, bin gespannt ob die die Bahn noch gebaut bekommen bevor es so warm geworden ist, dass es eh keinen Sinn mehr macht  :)

Immer neue Lift, sie lernen es nicht, sind schon fast panisch die Tiroler, irgendwie putzig.

Sehr schön auch das Gemurkse um die Glungezerbahn.
Der Betrieber hat die Nase voll und wollte verkaufen, aber es hat sich kein Käufer gefunden, betriebswirtschaftlich rechnet es sich halt nunmal nicht.

http://oesterreich.orf.at/tirol/stories/466922

Das Gelände einfach den Skitourengehern zu überlassen wie bspw. am Sattelberg, der an schönen Tagen schwarz vor Skibergsteigern ist kommt den Gemeindeverwurschtlern nicht in den Sinn, lieber schmeißt man jetzt auch noch nen Haufen Steuergelder raus, gut dass es nicht unsere sind  :)

http://tirol.orf.at/stories/473127/

Aber ist egal, das ist ja nur ne Frage der Zeit bis auch den Gemeinden die finanzielle Luft ausgeht. Dann ist er wieder uns, der Berg  :)

Eigentlich war dieses seit langem umstrittene Projekt vom Tisch. Nun wird es doch realisiert und anscheinend kann niemand diesen Erweiterungs-und Wachstumswahnsinn in den Skigebieten stoppen. Wenn die großen Alpenvereine (DAV, ÖAV) keinen Einfluss haben so eine Naturzerstörung zu verhindern, wer dann??
Also, machen wir halt einen großen Bogen um Tirol? Ob's hilft?

Hier gibts die Pressemitteilung des DAV