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Beitrag begonnen von Lampi[tm] am 18.04.2014 um 01:22:29

Titel: Winterabschluss, zweiter Versuch
Beitrag von Lampi[tm] am 18.04.2014 um 01:22:29
Vor vier Wochen konnte ich vom Furkajaoch aus ein Kar sehen, in dem vermutlich noch länger "was ging".
So recht wollte ich heute früh nicht dran glauben, dass überhaupt noch Schnee lag, dennnoch klipste ich mir mit dem Spruch "besser man hat als man hätte" die Schneeschuhe an den Rucksack.
In Lindau löst sich zum zweiten und letzten Mal der Schlauch vom Trinksack. Ich habe jetzt zwei Probleme: Erstens 1 1/2 Liter Wasser im Rucksack und zweitens kein Wasser im Trinksack (und vor Tourbeginn keine Einkaufsmöglichkeit mehr) Das erste Problem löste die Klimaanlage der Vorarlberger S-Bahn (die war vermutlich im Monsun- Modus) das zweite Problem ... siehe das zweite Bild.
Von Laterns bin ich dann über die Gerenspitze (alle anderen Wege gehen noch nicht) ins Große Walsertal gewandert. Wenn man schon mit Zug & Bus wandert, sollte die Gelegenheit auch genutzt werden.
Schon eine halbe Stunde bin ich unterwegs, da kommt eine 200 m lange Wegunterbrechung, damit sich die 2014er Trophäen im Winter ungestört fettfressen können. Ein McFress für Jagdobjekte sozusagen. Erzeugt einen kleinen Umweg. Überhaupt zieht sich das Laternser Tal, fast zwei Stunden für 250 m hoch und 100 m runter. Es sind halt 7 km Strecke. Mit Bergstiefeln auf Asphalt ist halt Scheiße für die Füße.
Ich kann 600 Höhenmeter über Schnee aufsteigen. Dieser hat - im Gegensatz zu vor vier Wochen - sogar ohne Schneeschuhe getragen. Hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber besser man hat als man hätte. Nur dieses mal war beides: ich *hatte* (die Schneeschuhe dabei) und ich *hätte* (sie zu Hause lassen können). Und ich *hätte* das erste Mal in diesem Winter gern Pickel & Steigeisen mitgehabt. Denn an einigen Stellen war der Firn so bockelhart, dass ich mit den Schuhen nur ein paar cm hineinkam. Doch für was kann man die Teller von den Stöcken machen?
Schneeschmelzenbedingter Südwind und durch die Großwetterlage bedingter Nordwind neutralisieren sich am Gipfel, so dass ich da gar nicht mehr weg will. Die Sicht ist einfach fänomenal. So gut wie alles, was ich im Ländle gemacht habe, ist von hier zu sehen. Die Südhänge sind übrigens schneefrei mit Ausnahme der sie querenden Furkajochstraße. Wie durchgstrichen sieht die Landschaft aus.
Den Hatsch will ich mir nicht noch mal antun. Ich steige ins Großwalsertal ab. Schön dass es nichts gibt was mich zum Ausganspunkt zurückzwingt. Zur Gessleralpe kann man noch am Schnee abrutschen, die letzten 700 Höhenmeter danach sind allerdings der steilste mir bekannte Almweg, fast in Falllinie geht es ins Tal. Da platzen selbst so manchen Einheimischen die Beine.
Ich erreiche St.Gerold an der Faschinastr. (orogr. rechte Seite des im Talgrund ungangbaren Tals) 3 Minuten nach Busabfahrt. Als Ritter vom Orden des hochgehaltenen Daumens erreiche ich den zweiten Bus in Thüringen. Die europäische Vielstaaterei auf Schienen beschert mir in Lindau noch mal Zeit für einen Döner und eine Gulaschsuppe.
Schade dass diese perfekten Verhältnisse jetzt enden werden, denn der in den nächsten Tagen erwartete Regen wird dem Schnee vermutlich die Endlösung bereiten. Jetzt gehen wir erst mal klettern.








































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