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Beitrag begonnen von Lampi[tm] am 26.12.2014 um 23:20:39

Titel: Sebastians erster "richtiger" Berg
Beitrag von Lampi[tm] am 26.12.2014 um 23:20:39
Eigentlich war die befreundete Familie ja lang geplant zum Schi fahren in Jungholz - aber ohne Schnee kein Schifahren. Also lautet der Beschluss, mit dem älteren Sohn des Hauses (12) auf einen Stein zu steigen. Der Kerl soll sich wenigstens ein Mal richtig austoben können.
Der Vorabend sieht viel versprechend aus - auch ohne Schnee. Der Föhn hat alles trocken geblasen. Denken wir.








In einem wunderschönen Bauernhaus aus dem Jahr 1740 "Haus Mungenast" mache ich Quartier.






Gut ausgeschlafen und gefrühstückt steht der eigentlichen Halbtagestour nichts im Weg herum.


Bei +17°starten wir in Tannheim-Berg, nähern uns nahezu direkt an den Stein an.


Es ist nicht einfach, mit dem 40-kg-Energiebündel Schritt zu halten. Sebastian braucht natürlich etliche Pausen, die ich dann zum Aufschließen nutze.
Der Serpentinenteil ist dann nicht mehr so lustig - die Sonne hat den Schnee aus dem Hang geleckt, und wo das Wasser am Weg sich mit dem Schnee vermischt, bildet sich eine mitunter massive Eisschicht.
Sebastian hat sich meine Wanderschuhe mit 2 Paar dicken Socken passend gemacht, schlechte Voraussetzungen für guten Halt. Meine Stöcke helfen ihm am Weg nach oben noch recht ordentlich. Meine Flurschadenstreter geben mir mäßig ausreichend Reibung auf dem glatten Untergrund.


Letzter windgeschützter Ort, hier wird die Aussicht und der Inhalt des Rucksacks genossen.






Zwei ganz Verwegene sind die Nordseite hoch. Ohne Steigeisen, ohne Pickel, ... und das durch 50-70° steiles verschneites Gras. Nun ja, sie haben überlebt.


So vorsichtig wie zwei Igel bei der Paarung schlittern wir auf den Gipfel,      


auf dem der Föhn sogleich den Inhalt unserer Rucksäcke verteilt.


Die Aussicht ist fänomenal.




Den gleichen Weg geht es wieder runter. Meine Grödel bekommt Sebastian noch dazu und läuft total unbefangen den Berg hinab, während ich mich, sozusagen ohne alles, an den Latschen vom Gipfelaufbau hinunterhangele.




Aber diese Eindrücke fesseln selbst den Sebastian ganz offensichtlich.












Zum Panorama: http://touren.lampatzer.de/kurzberichte/20141223Einstein/Abend-Panorama.jpg

In einem benachbarten Forum heißt ein Dauerßred "Kann ein Sonntag schöner sein?". Ich denke, es gibt nur sehr wenige Sonntage, die schöner sind als dieser Dienstag.
Für mich war ein besonderes Erlebnis, dass sich Sebastian auf seiner ersten Bergtour trotz mieser Verhältnisse sichtbar besser angestellt hat als so manch anderer der ca. 100 Personen, die an diesem Tag oben waren.
Wenn Sebastian dabei bleibt, habe ich einen wunderbaren kleinen Bergfreund gewonnen. Schaumermal.

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