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Rund ums Bergsteigen, Klettern, Wandern, Biken, .... für Bergfexen ;-) >> Tourenberichte >> Von Hütte zu Hütte im Pitztal
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Beitrag begonnen von Lamл[tm] am 13.02.2020 um 22:24:25

Titel: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 13.02.2020 um 22:24:25
Kapitel 1: Kennenlernen

Instagram: https://www.instagram.com/p/B1DSbQZDYJn/

Mitte August war ich mit einer kurzfristigen Absage der von langer Hand geplanten "mittleren Variante" der Haute Route konfrontiert. Da kamen Anja (eine ganz liebe) und "Unterschätze nie die Kondition eines Kugelträgers"- Stefan gerade Recht. Gekannt haben wir uns vorher nicht. Aber irgendwie hat es trotzdem geklappt.


Am Weg nach Nürnberg: Endlich mal eine Baustelle bei der Bahn. Und das ist ernst gemeint. Denn noch sind nicht mal alle Kriegsschäden behoben.


Am Weg nach München


Nach Rosenheim


Am Start im Taschachtal


Die "richtigen" Berge im Blick


Ist uns immer davongelaufen


Der Schatten kommt


Als ich das erste Mal hier war, lagen hier 100 m Eis


Der bedauernswerte Rest.




Lecker & Luxus: Das



Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 13.02.2020 um 22:34:53
Kapitel 2: Ich gebe es zu, ich bin Schuld

Instagram: https://www.instagram.com/p/B1F_Kv_ohvt/

Heute geht es am Offenbacher Höhenweg zur Riffelseehütte über den wurmtaler Kopf


Das Taschachhaus bietet so einiges, was man hier nicht erwarten würde.
Das Essen muss sich auch hinter keinem Feinschmeckerschuppen verstecken. Die Lager sind bequemer als anderswo die Betten. Dafür zahlt man dann als Mitglied auch 52 Oiro HP


Noch ist er schön leicht


Endlich ist was zu sehen. Und ich sehe, dass meine Gletscherbrille noch im Taschachhaus liegt


Nach einer Stunde bin ich zurück, dann sieht es schon so aus


Auf ehemaligen Gletschern macht es nochmal auf.


Die letzten Reste im Tal, irgendwas mit Sex


Auf besonderen Wunsch einer einzelnen Dame ... ist aber recht gut geworden.


Erstaunlich, wie gut sich eine Moräne in nur 10 Jahren verfestigt.


Erster Blick auf ein mögliches Tourenziel, die Waze


Ein See höher




Endlich am Wurmtaler Kopf der höchste erreichte Punkt der Tour.


Blick zurück


Für einen "Höhenweg" ist das Teil ganz schön anspruchsvoll. Schwere Rucksäcke nennt man hier auch Showstopper. Ohne meine dumme Nummer von heute früh hätten wir das noch bei schönem Wetter.


Das Wetter wird richtig mies.


Noch so ein Gletscherrest. Wir hatten uns vorher erkundigt. Die Gletscher auf der Karte gibt es nicht mehr.


Die steilen Eisreste bringen die Anja trotzdem zu Fall.


Echter und Alternativer Sonnenschein wechseln alle 5 Minuten


Anja versorgt ihre Blessuren


Zwei Bäche - zwei Farben

Die Riffelseehütte erstaunt - mitten im Schigebiet haben wir einklich den Charme einer U-Bahn-Station erwartet. Stattdessen ein rustikales Haus. Kennt man gar nicht mehr.

Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 13.02.2020 um 22:56:12
Kapitel 3: Was nix kostet, ist nichts Wert

Instagram: https://www.instagram.com/p/B1HastToHTf/
Cottbuser Höhenweg von der Riffelseehütte zur kaunergrathütte. Mit sehr viel Kletterausrüstung zuerst durch den Nebel des Grauens und dann Regen und Schneefall auf die höchste Hütte unserer Tour.


Wie es gestern aufgehört hat, so geht es heute weiter.


Hier holen wir unsere Kletterausrüstung. An der Kaunergrathütte soll es ein paar schöne, ausreichend eingerichtete Touren geben.


Das nenne ich mal solide Versicherungen


Ist auch nötig auf den nassen glitschigen Flechten.


In einigen zu querenden Schluchten bildet sich ein wahrer Nebel des Grauens










Ende der Schluchterei


Jetzt geht es 300 Höhenmeter hinab und sofort wieder hinauf. Stefans kostenlose Karte am GPS enthält den vorhandenen, den Hang querenden Weg nicht. Wird mir eine Lehre sein. 3/4 Stunde Zeitverlust, auf die ich gern verzichten würde.


Denn die letzten 45 Minuten haben wir das übelste Wetter.
Wäre es ins Tal nicht viermal so lang, dann würde ich abbrechen.


Die Hütte ist irgendwie seltsam - zum einen ist der Trockenraum nur mäßig beheizt, andererseits gibt es warme Duschen. Das Lager ist ein einem 50 m entfernten Nebengebäude, die Bergschuhe stehen aber im Trockenraum im Haupthaus. Im einen Lager teilen sich drei Schläfer zwei Matratzen, das andere Lager (also der Winterraum) bleibt geschlossen. Trotz Hubschrauberversorgung sind die Preise nicht höher als im Taschachhaus. Wer klatschnasse Schuhe hat, geht barfuß durch 15 cm Schneematsch ins Lager und hat den Rest der Nacht kalte Füße. Die anderen gehen am nächsten Tag mit klammen Schuhen auf Tour.

Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 13.02.2020 um 23:46:09
Kapitel 4: DAS hätten wir uns einklich auch schenken können

Instagram: https://www.instagram.com/p/B1J3y2gI75b/


"Sie sehen, dass Sie nichts sehen...


... und warum Sie nichts sehen, ...


... das werden Sie gleich sehen"


liegt bei Wind & Wetter draußen


So nach 10 Uhr reißt es dann doch auf


An Klettern ist nicht zu denken


Aber die Verpeilspitze könnte man ja mal antesten


Selbst hier oben .. Kaum mehr Gletschereis.






UNd schon sind wir am Weg.


den Gipfel nimmt uns niemand, die Aussicht von ihm allerdings die Nebelschwaden.


Beschissen wäre geprahlt.


Wenigstens das Essen ist lecker


Die Schuhe rutschen am Schneematsch auf abgelatschten Steinen. In Unregelmäßigen Abständen rauschen kleine steindurchsetzte Schlammrutsche die Schlucht hinunter. Insgesamt sind wir ohnehin zu spät dran.


Umkehr.


Kaum umgedreht, bessert sich das Wetter.


Sonne auf Schnee - das ist kein Sonnenbrand, was glänzt, ist Schweiß.


Für eine Kletterroute reicht es nicht mehr.








Aber für ein paar Seillängen im Hüttenklettergarten schon

Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 14.02.2020 um 22:37:41
Kapitel 5: Mainz bleibt Mainz...

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Über die Steinbockscharte, einen wunderschönen Bergsee und das verpeiljoch zur verpeilhütte


Bei allem, was an der Hütte merkwürdig ist: Der Aufwand der Wirtsleute ist bewundernswert. Ohne Seilbahn müssen die sogar Salat in Blumentöpfen anpflanzen.


Etwas mehr Mühe geben könnte sich die besitzende Sektion mit dem Weg.


Noch Fragen?


Die Drähtchen, aus denen die Kettenglieder bestehen, sind bestenfalls 2 mm stark. Mit Goldlack eingesprüht, würden sie den einen oder anderen halbstarken Fahrer getunter Kleinwagen sicher zieren.


Die erste Scharte ist erreicht.


Irgend wann komme ich zurück. Die Waze entkommt mir nicht.


Dann hat noch ein Spaßvogel einen Wegweiser verdreht und Steinmänner in eine Sackgasse gebaut. Der richtige Weg liegt unter Schnee.
Nachdem für mich aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, das Frühstück ausgefallen ist, war ich ohnehin schon geladen.
Die Steinmänner sind jetzt jedenfalls Geschichte, dafür ist meine gesamte Energie verbraucht.


Am ersten See - naja, eher eine Pfütze.


Der unnötige Ab- und Wiederaufstieg von vorgestern.


Nach einem zum Glück kleinen Aufstieg


Der türkisblaue See, ein beliebtes Wanderziel 600 m überm Pitztal.


Nach einer längeren Esspause kehren auch die Lebensgeister in mich zurück. Außerdem deponieren wir hier die Kletterausrüstung, damit ich sie nicht zur Verpeilhütte und morgen wieder zurück tragen muss.

Regen ist angesagt. Mit ganz leichten Gepäck gehe ich voraus. Ich muss unbedingt vor Mittags- Küchenschluss noch an der Hütte sein. Auf Abstiegen bin ich recht flott unterwegs, von der Verpeilscharte unter eine Stunde. Anja und Stefan schonen ihre Knie, vespern nochmal und sind fast zwei Stunden nach mir an der Hütte.


Laut Karte ein Gletscher, in der Realität eine Wüste.


Tele- Aufnahme: 800 m + 5 km


Bei guten Verhältnissen lieber daneben absteigen


Der traurige Rest des Verpeilferners


Vergleiche mit ...


... dem Kartenausschnitt

Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 15.02.2020 um 00:00:58
Kapitel 6: Gebietswechsel, aber was für einer

Instagram: https://www.instagram.com/p/B1Rx4ISo6TX/

Um kurz nach 11 muss ich in Trenkwald am Bus sein. Vorher: Aufs Verpeiljoch, zum See (1 Stunde Umweg), 20 kg Gepäck aufnehmen, und weitere 600 m absteigen.


Start "mitten in der Nacht", sprich um 6:30 Uhr :-)


Nach 2 Stunden komme ich kochend oben an, mein Top trieft, ohne dass ich es auswringen muss - dort empfängt mich ein eisiger Wind. Eine 3-Lagen- Jacke auf der nackten Haut ist beschissen unangenehm.


300 m weiter unten ist das schon angenehmer


Langsam wird es übel heiß. Der Rucksack schiebt, und es wird immer steiler - nix mit locker runterrennen.


Endlich sehe ich wieder sattes Grün nach 5 Tagen.


Mit brennenden Beinen erreiche ich den Bus. Über Imst und Innsbruck West erreiche ich Garmisch. Dort treffe ich Pierre, einen, jetzt leider nach Ingolstadt gezogenen, alten Bekannten. Die Seilbahn bringt mich zum Kreuzeckhaus. Dort möchten wir zwei Tage an der Alpspitze klettern.


Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Alfons Heck am 15.02.2020 um 15:15:52
Danke für den schönen Bericht.

Lamл[tm] 14.02.2020 um 22:37:41:

Die Drähtchen, aus denen die Kettenglieder bestehen, sind bestenfalls 2 mm stark

Aber verschweißt  ;)


Gruß
Alfons.

Titel: Re: Von Hütte zu Hütte im Pitztal
Beitrag von Lamл[tm] am 17.02.2020 um 08:40:02
Mail an die Sektion ist natürlich raus. Keine Reaktion in den letzten 5+ Monaten.

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