Liebe Bergfreunde,
ich denke, dass da ein paar schöne Bilder bei sind und ihr Euch die sicher gern ansehen wollt.
Letztes Wochenende haben Frank "mangiari" Schmaus und seine Maus Lenni auf die Alb geladen. Viele von climbing.de kommen nicht: Außer meiner Wenigkeit noch Martin "Komander" und sein Freund Florian. Hat sicher was mit dem schlecht angekündigten Wetter zu tun.
Samstag abend wird bei wolkenlosem Himmel gegrillt. Frank trägt seinen Nick in der Tat, es gibt gefüllte Forelle. Super lecker. Martin ist mit einer Metzgerei in Ebingen verbandelt und bringt einen Sack voll Schweinehals, -Rücken und was weiß ich noch alles mit. Da muss ich mich richtig gehend verstecken. Nur eine Flasche Wein kann ich beitragen. Schönheitsschlaf fällt ohnehin aus.
Sonntag früh wollen sich die Wolken nicht verziehen. Es gibt den ersten Rauhreif nach diesem Sommer. Wir führen uns gegenseitig unser z.T. sehr antiquiertes Material vor.
v.o.n.u.: Not-Seilrolle, Gletscherbrille (immerhin der Schweizer Armee), rausgerissener Bohrhaken,Schraubkarabiner für Dauerinstallationen, Rissklemme (Vorläufer unserer Friends), Riesen-Tricam, der noch an Stovelegs erinnert, Klettersteigbremse 1.Generation, Opas Trittleiter, Firnanker (Deadman), Snarg, Russeneisschraube, längenverstellbare Eisschraube "Eisteufel"
Mangiaris selbst gedrechselten Keile und ältere Hex.
Grigri, Baumaterial und versteifte Expressschlinge (für Kletterer über 180 cm unsportlich)
So sieht ein HMS nach einem Tag (!!!) Toprope an einer Lasche aus
Batbrake (noch heute in Benutzung, genial zum Abseilen), verdrehter Karabiner (liegt auch dann nicht am Fels auf, wenn er direkt im Haken hängt), BananaGuard
Franks Kletterschuhe der neuesten Technologie erfordern zwar etwas Kraft in den Zehen. Aber für eine überhängende Lochzerrerei ist so was sicher ausreichend. Und falls man mal einen zeh braucht, um ihn in ein Loch zu stecken, kriegt man die Treter auch ohne Hände von den Füßen.
Der für Samstag geplante Test und der Aufbau einer Seilbahn fällt aber aus. Als wir uns die seltsam anmutenden Teile erklärt hatten, geht es an die Kesselwand. Lenni freut sich dass es wieder in das nach ihr benannte Tal geht.
Niemand außer mir kennt den Fels. Alle sind begeistert, dass es erst mal 35 Meter frei hängend abwärts geht "fast wie im Verdon".
Als Eingehtouren gibt es den Gipserriss
und das Brockengespenst,
Lenni will auch mal vorsteigen und macht den leider einzigen Genussweg des Kessels. Und das obwohl ich nur ihr zu Liebe im Gipserriss einige Keile zusätzlich gelegt habe (über die sich Florian dann aber auch gefreut hat).
Martin und ich gehen dann an die Kesselkante, DER Weg des Lenninger Tals im unteren siebten Grad schlechthin. Ein Mal im Jahr muss auch ich die machen, und wer die noch nicht gemacht hat war nicht wirklich im Kessel.
Mal sehen, fileicht kommen ja die Bilder von uns hier rein...
Als Fotostrecke bietet sich "Ton Steine Scherben" an, wo ich beim Einhängen der Expressschlingen Reichweiteprobleme habe. Martin lässt die Teile hängen und so komme ich auch mal zum Vorstieg in dieser Route.
Sieht das elegant aus bei Martin,
vor allem wenn man danach unmittelbar danach mich sieht.
Martin will es jetzt noch mal wissen und versucht sich am Onsight einer VIII
Dann ist Ende angesagt, man kann zum Abgang 20 Minuten zurücklaufen oder ("wie im Verdon"
) noch eine Tour aussteigen. Florian und Lenni machen die alte Kesselwand hoch, wir die Teddyplatte, (wo ich mir - im Gegensatz zur gleich bewerteten "Ton Steine Scherben" - schier einen abbreche und Martin nachher mit einer ziemlichen Gänsehaut oben sitzt), und Frank prusikt 35 Meter frei hängend nach oben(sic).
Dann haulen wir noch eine Runde (mir wird wieder warm dabei), bis Martin endlich auch was zum Anziehen hat.
Die Dämmerung erleben wir am Reußenstein, wo wir in der Nacht zuvor vergeblich das Schlossgepenst suchten.
v.l.n.r.: Lenni, Mangiari, Komander, Lampi, Florian
Ein schönes Wochenende liegt hinter uns - das heißt noch nicht ganz. Bei lecker Pizza und Pasta in Neidlingen zu sehr zivilen Preisen (also nicht wie in Stuttgart) lassen wir es ausklingen.
Wir hoffen, dass die Junx und Mädelz mal wieder auf der Alb vorbei schauen. Das nächste Treffen soll dann am Ebinger Haus im "Däle" sein. Martin könnte uns das Haus reservieren.