Mo. HeftichHartmut will sich das Gezeter mit seiner liebevoll als Katze bezeichneten Maus nicht länger geben. Die zwei steigen ab ins Waldi. Rene und ich gehen weiter zur Rif. Ponti.Zuerst in 3 Stunden zum hervorragend ausgestatteten Bivacco Manzi (Achtung! Im Gegensatz zum Hüttenführer nur 6 stat 9 Plätze). Von hier aus gibt es mitunter sie schönsten Klettertouren. Einen Kocher hätte ich dabei gehabt, so hätten wir alle vier dort bleiben können. Hartmut und Coretta haben hier einiges verpasst. Aber weil es erst 12 ist, gehen wir über einen knapp 3000 Meter hohen Pass zum Val Cameraccio. Der Zustieg zum Pass war bis einschließlich letzes Jahr vergletschert. So mussten wir uns durch steilen Sand zu der untersten Kette hoch graben.
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010307eUnMLq
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010380lpsYPI
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010398Eftrbp
Das Val Cameraccio hat was vom Tal des Todes. Die Sonne steht senkrecht auf dem 6 km breiten Blockfeld, unter dem in 1-2 Meter Tiefe das Wasser fließt. Für hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ist also gesorgt. Das Hüpfen von Block zu Block ist Rene nicht gewohnt, Stöcke helfen ihm auch nicht weiter, mir schon, so muss ich die halbe Zeit warten. Dafür muss Rene am folgenden Aufstieg zur Bocchetta Roma öfters auf mich warten, denn wenn es nur ums Bolzen geht ist, ist der ehemalige Rennschwimmer schneller als ich. Ganz am Ende des Tals des Todes kommt noch mal ein extrem kraftraubender, wenn auch nur kurzer Klettersteig. Das wäre der Katze Todgewesen. In der Bocchetta Roma sitzen wir und genießen den Abend, bevor wir zur Rifugio Ponti absteigen.
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010456xKiTMM
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010500YFXIza
Die Rif. Ponti ist eine noch recht ursprüngliche Hütte mit wunderschönem Blick auf den Monte Disgrazia. Weiß der Teufel warum dieser an sich schöne Berg so heißt. Dessen Besteigung ist übrigens angesichts des allgmeinen Gletscherrückgangs mittlerweile recht anspruchsvoll. Die Hütte selbst wird von zwei sehr netten älteren Herren betrieben. Gerade mal 6 Gäste halten sich heute hier auf. Endlich gibt es wieder anständige Portionen, es ist richtig lecker. Nur die Betten sind so durchgelegen wie sonst überall.
Tipp: Der Via Roma ist als Wanderweg in den Karten eingezeichnet. Einschlägige Bilder von Badelatschen- Bergsteigern tun ein Übriges, die Tour zu unterschätzen. Vor allem der letzte Teil ist schon recht heftig für Normalwanderer.
Di.: GemütlichWir treffen Hartmut und Coretta am Parkplatz der Ponti- Hütte.
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010577mRjhUn
Nach einer Stunde gehen Hartmut und ich zum wunderschönen Lago Scermendone. Wir waschen uns den Dreck runter und genießen die ruhige Gegend.
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010616BLldzs
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010693kifWqk
Zurück am Parkplatz sammeln wir Pilze, die wir uns in der Küche der privaten Scotti- Hütte zubereiten dürfen. Dafür bekommen wir nur 3 Euronen berechnet.
Tipp: Die anfahrbare Scotti- Hütte wird von einer älteren Dame betrieben. Der Gastraum ist etwas auf rustikal gemacht, der Rest ziemlich provisorisch zusammengeschustert, die Lage so wie man sich das Hexenhaus aus Hänsel und Gretel vorstellt. Besondere Touren kann man von dort aus keine machen. Am Weg ins Bergell sicher ein schöner Startpunkt.
Mi.: GebietswechselDie (neue) Straße ist derzeit weggebrochen, die alte Straße eigentlich nur mit Allrad befahrbar. Teilweise Meter für Meter lotse ich Hartmut hinab. Coretta und Rene folgen zu Fuß.
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010725qzqPbb
http://community.webshots.com/photo/97007876/97010805exJIWr
In Colico verabschieden wir uns, für mich die beginnt Norditalien- Rundfahrt über Mailand, Verona und Bozen nach Klausen. die anderen fahren heim. Für die über 400 km Bahnfahrt bezahle ich keine 20 Euro. Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass die direkte Strecke über Tirano, den Passo Tonale und Malé gerade mal halb so lang ist.
Tipp: Wer sparen will, sollte sich vorher erkundigen, ob ein Bus von Tirano nach Malé fährt. Am Bahnhof sind derartige Auskünfte _nicht_ erhältlich. Dort ist nicht mal die (private) Bahnstrecke von Trient nach Malé bekannt.