==>Die Links unter den Vorschaubildern enthalten die Bilder in großer Auflösung<==
Samstag: Wind essen Schnee aufBei besten Aussichten soll es dieses Mal da hin gehen, wo .de auf 3 Seiten von .at umzingelt ist. Die Anreise ist die gleiche wie am Wochenende zuvor, nur dass das Fahrrad etwas weiter zum Einsatz kommt - 20 km + 600 Höhenmeter zur Speicherhütte. Der Rest zur Mindelheimer Hütte ist ein gemütlicher Spatziergang. Und weil der Tag noch nicht alt genug ist, wollen wir noch aufs Geißhorn. Für den Normalweg ist der Tag zwar schon zu alt,aber von der Hütte aus können wir eine NE- seitige Schneerinne ausmachen,die wir hoch stapfen und runter rutschen wollen.
http://community.webshots.com/photo/100736384/101943792YOJivE
Schon beim Anm nicht so nette Person können wir zusehen, wie der Wind den Schnee frisst. Und genau dort, wo die Rinne am schmalsten ist, tut unmittelbar vor uns sich eine etwa 1 Meter hohe Barriere auf, die für den mit Normalpickel und Leichtsteigeisen (beides nicht zum Drytooling geeignet) ausgerüsteten Wanderer nicht ohne Weiteres überwindbar ist.
Wir genießen die Aussicht von einer nahe gelegenen Scharte - unser erster Grenzgang, denn hinter der Scharte liegt
ÖSTERREICH.
Zurück auf der Hütte freuen wir uns, es nicht auf den Gipfel geschafft zu haben. Denn die Rinne ist mittler Weile zur Hälfte aper - eine bunte Mischung aus Schnee, Geröll und Gras. Da hinunter wäre garantiert keine Freude auf gekommen. (Das Bild stammt vom nächsten Morgen)
http://community.webshots.com/photo/100736384/101943931EYEVZJ
Und der Normalweg über den Gemstelpass hätte in die tiefste Dunkelheit geführt.
Sonntag: Sturm statt GedrängeNach einem feucht- fröhlichen Abend im mit 18 Personen mehr als gut besuchten Winterraum und einer trotzdem recht ruhigen Nacht starten wir am nächsten Morgen gegen halb neun
(Sonne hinter dem Biberkopf)
http://community.webshots.com/photo/100736384/101943855ZphOmq
zu unserem zweiten Grenzgang - der Mindelheimer Klettersteig liegt nämlich ebenfalls auf der Grenze nach .at.
Auf Anraten derer, die den Weg gestern gemacht haben, lassen wir das Seil in der Hütte. Auf der Südseite (Aufstieg) herrscht dort gerade Sommer, auf der Südseite Winter.
http://community.webshots.com/photo/100736384/101944012xImspz
http://community.webshots.com/photo/100736384/101944086eQBKEn
Ich hätte nie geglaubt, dass in so steilem Gelände Schnee an den Wänden pappen kann. Während ich allerlei Winkelzüge verrichte, möglichst nie die Verbindung zum Stahlseil zu verlieren, z.B. durch Verlängerung meines ohnehin nur provisorischen Klettersteigsets mittels dreier Bandschlingen, stapfen die uns ständig überholenden Eingeborenen einfach da durch. Auch wenn - von der Seite betrachtet - zwischen Sohle und Luft vielleicht noch 10 cm Schnee ist. Nicht nur, dass das für sie - wie für Josep übrigens auch - das Normalste der Welt ist.
Sie freuen sich sogar noch, dass ihnen die Kraft raubende Hangelei am Stahlseil an diesen Stellen erspart bleibt
Die Route ist allerdings auch für im Mixedklettern ungewohnte Leute sicher zu machen, wenn gleich es etwas länger dauert, denn an allen ausgesetzten Stellen (bis auf eine) lassen sich Stahlseil und Trittklammern notfalls mit einem Eisbeil vom Eise befreien (Mein Beitrag zum Schiller- Jubliläumsjahr).
Das Einzige, das sowohl Eingeborene als auch "Aliens" gleicher Maßen nervt, ist der mitunter ex[k|t]reme Wind, angeblich bis 20 m/s. Was ein Seglerherz höher schlagen ließe, lässt hier durchaus faustgroße Schneebälle durch die Gegend fliegen. Und festhalten muss man sich nicht nur wegen der Schwerkraft, sondern hauptsächlich wegen des warmen Gebläses. Wo festhalten nicht geht,ist tiefe Gangart angebracht.
http://community.webshots.com/photo/100736384/101944111fCSftp
http://community.webshots.com/photo/100736384/101944168dPtaEw
Nach 5 Stunden erreichen auch wir das Ende des Klettersteigs, wühlen uns zum Krumbacher Höhenweg hinunter und genießen auf diesem das Premium- Panorama. Zurück auf der Hütte, packen wir die zurück gelassenen Sachen in die Rucksäcke, tippeln die 3/4 zur Speichelhütte und genießen dann noch eine zuerst vorsichtige, weiter unten aber rasante 1-stündige Abfahrt zum Oberstdorfer Bahnhof. Dort schenkt uns jemand sein Wochenendticket, so dass wir für Hin- und Rückfahrt pro Nase nur drei Oironen gezahlt haben.