Die Wirtin verspricht trotz leichten Nieselns schönes Wetter - sie sollte Recht behalten: Kein Nebel, kaum Niederschlag, aber in der Wetterfabrik machte die Sturmabteilung kräftig Überstunden.
Wir erwandern den "Il Fradusta" (mit 2915 m der höchste und sogar etwas vergletscherte Punkt der "Altipiano della Pala"), halten aber 2 Meter Sicherheizabstand zur Kante, über die wir bei Böen bis 60 km/h nicht verfrachtet werden wollten.
Nach dem Abstieg von diesem unwirtlichen Platz gehen wir weiter Richtung Passo Canali, nutzen einen widgeschützten Ort am Rand einer RIESIGEN Doline zum Essen und bewundern am Pass die trotz lebensfeindlicher Welt reiche Flora.
Der die verkarstete Hochfläche überschreitende Weg ist durch die Nähe der 3000er vor Wind geschützt - und die Julisonne wärmt gut.
So kann ich mich einige Stunden in gewohnter Bekleidung bewegen, wo nur 1 km Luftlinie weiter 2 T- Shirts, Weste und Gore- Jacke nötig sind und man trotzdem friert wie ein Schneider. Eine weitere Gelegenheit zum Farbe Annehmen soll es in dieser Woche nicht mehr geben.
Gegen Ende werden die Dolinen immer größer, in einige steigen wir hinab, so dass die greifbar erscheinende Hütte noch 1 1/2 Stunden weg ist.
Tipp: Macht das nicht bei Nebel. Die Dolinen sind zu kleinräumig, um am Geländeprofil was erkennen zu lassen, die Tabacco- Karte kann mit einer AV- Karte nicht mit halten. Ein "Kreislauf" ist im überall gangbaren Gelände vorprogrammiert.