Ein Sonntags-Berg muss her und das Seekar ward ausgewählt, länger schon nimmer von oben gesehen.
Also mal Helden der Berge angesms’st. Was kam als Antwort: Nö, Weihnachtsmarkt usw. blabla. Erstens heißt das Christkindlmarkt und zweitens sind die Prioritäten falsch gesetzt! Andere Handy’s waren gar nicht eingeschaltet! Bildet sich da etwa ein Fanclub um den Oberlooser aus BGL?
Egal, allein ist man eh flexibler und kein Rabenpapa, denn man schafft es noch zur Krippenaufführung von climbinchen um 13:30 Uhr. Das heißt um 5:30 Uhr los und an der Tanke in Holzkirchen noch eine Schnitzelsemmel zum Frühstück aufladen. Das Verkaufsmädel meint noch: „Geht’s zum Skifahren, in den Bergen ist das Wetter sicher schön“. Mein Gott, ist der Mensch ein Gewohnheitstier, nur weil es jetzt 4 Wochen lang in den Bergen traumhaft und sonst nebelig war, muss das nicht heute auch so sein. Da sie aber was Gleich geschaut hat, lächle ich halt zurück und labere von "...Echten Bergsteigern..." und "...nur schlechte Ausrüstung..." und so.
Hmmm, vielleicht ist 6:20 Uhr nicht die richtige Zeit zum flirten.
Zwischen „Last Christmas“ und „It’s Christmas time“ in neuer Rap-Version noch im Radio die Unwetterwarnung mit bis 40cm Neuschnee. Also bitte, wir haben Winter, da sind im Gebirge 40cm Neuschnee normal und noch lange kein Unwetter. Aber unsere Medien und wir, die Medienkonsumenten brauchten wohl immer ein Chaos und glücklich zu sein. (Kleiner gesellschaftskritischer Exkurs).
Los geht’s am Parkplatz Hohenburg noch recht finster und das Brauneck ist schon dicht in Wolken. Die Forststraße zieht sich ein gutes Stück und dann hinauf über den Sulzersteig. Und, oh Wunder, Schneeflocken fallen vom Himmel. Haben die rituellen Wettertänze im Musikvideo von „Call On Me“ doch noch gewirkt (Schenkelklopfer für MTV-Gucker).
Weil die Schneeflocken am Kopf schmelzen und dieser dann nass wird kommt es jetzt zum tatatataaaaaaa:
1. SAN-Multi-Chope-Schal-Dings-Buff-X-trem-Test- Ja super, oder. Es verhindert bei Schneefall ein Auskühlen am Kopf und die üppige Haarpracht wird nicht zu nass.
- Optisch der Hit (siehe Foto).
- Ob’s auch als Sonnenschutz geeignet ist, konnte nicht getestet werden.
- Bei so richtig tollem Schneesturm mit Kälte wird’s allerdings ein bisschen frisch! Dann runter damit, aber nicht ganz, sondern zum Hals und dazu ein fettes Mützerl aufsetzen, kuschelig.
- Gesamtbeurteilung: sehr gut, allerdings, wenn man es so richtig vollgeschwitzt hat, dann richt es ein bisschen.
Der Gipfelgrat dann wie schon erwähnt echt alpinextrem mit Schneesturm und tollen Verwehungen auf dem ehemals vereistem Weg. Da werden heute Lawinen gebastelt. Dementsprechend kurz gestaltete sich die Gipfelpause. Abstieg zur geschlossenen Lenggrieser Hütte und platsch, da liegt was Oranges im Schnee...nein, nicht das Schal-Chope-Dings, sondern der ganze climby. Der Weg unter dem Schnee ist wirklich eisig. Nach der kleinen Pause an der Hütte folgt der Abstieg über die Grasleiten, der schnellste, aber auch anspruchsvollste Abstieg, wie 2 Marterl zeigen.
Am Waldesrand neigt sich die wie immer einsame und bunnyfreie Tour dem Ende zu, doch da, oh Weihnachtswunder: Eine Schneeschuhgruppe einer Münchner Großsektion mit 7 Mädel’s am Führer. Meine Gedanken schweifen: „Wo gibt’s Schneeschuhe zu kaufen?“ Nach dem üblichen Servus und den Informationsaustausch bemerke ich noch: „Aber Eure Schneeschuhe könnt Ihr hierlassen...“, als mir ein wütender Proteststurm mit „...ham 170,- € kost...“ oder „...12,- € Leihgebühr...“ entgegenweht. Mittlerweile hab ich ja nix mehr gegen Schneeschuhe, aber auf dieser Tour ist deren Einsatz wirklich nicht sinnvoll. Aber es gibt ja auch Skitourengeher, die Ihre Sportgeräte nicht sinnvoll einsetzen, so 3 Std. tragen um 50 Meter zu fahren, gell hasei, grinst Du schon bis hinter beide Ohren, bei dem Neuschee?
Trotz einiger unfähiger Autofahrer ging die Tour problemlos und rechtzeitig zu Ende.
Viele Liebe Grüße von climby