Winterabschied in strömendem Sonnen-und Mondenschein
Laut Mitteldeutschen Rundfunk
http://www.mdr.de/biwak/wandertipps/1138956.html gibt es im Ostergebirge genau 14 Achttausender - Dezimeter verteht sich. Die Tour dieses Wochenende hat also eher was mit Weitwandern als mit Begsteigen zu tun.
Sa früh: Bei asozialem Wetter schlafe ich aus, so lange, bis ich im Radio von "morgen wolkenlos" höre.
Also alles zusammengerafft, trotzdem noch gefrühstückt (ich war immer noch skeptisch) und nach Altenberg gefahren.
In der
http://pension-kutscherstube.de/ (da steigen auch heute noch die Kutscher ab) ein kleines, aber ruhiges Zimmer mit Frühstück für 23 Oiro bezogen und gleich angefangen mit Achttausendern abknipsen.
Der Geisingberg (8235 dm) ist nicht weit: 20 Minuten von der Stadt entfernt, Richtung N einer der wenigen Steilabfälle überhaupt.
Danach ist abschnallen angesagt: Für die langen Bretter ist die Waldschneise zu schmal, die Piste zu steil. Hinter Geising fehlt jeglicher Schnee. Hier für die nächsten 7 km der letzte Schnee
und in diesem Fall
klettert diesen Winter auch niemand mehr
So geht es zu Fuß auf die Traugotthöhe (8061 dm) - die 5 km am Faltblett wurden vermutlich Luftlinie gemessen.
http://img.photobucket.com/albums/v621/kleimber/20050319erzgebirge/20050319erzge... Fürstenau-Landidylle und großindutrielle Landwirtschaft
Danach wird es dunkel.
http://img.photobucket.com/albums/v621/kleimber/20050319erzgebirge/20050319erzge... Bei strahlendem Mond unter von der
http://www.lichtverschmutzung.de/ unbelecktem Sternenhimmel rutsche ich noch nach Zinnwald und dann gehts mit dem Bus zurück. Heute fielen zwar nur zwei, dafür aber abgelegene Achttausender.
Am Sonntag isz immer noch wolkenlos und zum Start um 9 - für ein Mittelgebirge im Frühling - noch richtig kalt. Aber es ist windstill und die Sonne wärmt.
Der Blick in die 150 Meter tiefe Altenburger Pinge-hier stand mal ein Berg, dann war da ein Berg_werk_ und 1620 tat sich da vollkommen unerwartet ein Loch im Boden auf
Die im Wandervorschlag empfohlene Route gehe ich jetzt erst mal rückwärts:
BIWAK- Kuppe (da oben sind bereits Spuren so dass das gleich doppelt so schnell geht) 8280 dm
Immerhin schauen hier ein paar Steine aus dem Sumpf - Warum also das Ding nicht zum Gipfel erklären? Den nächsten Gippl muss ich suchen: Die Scharspitze (8080 dm)
Kaum ein Bergname liegt so daneben wie dieser: Im Gipfelbereich ist es so flach, dass man sich den eigentlichen Gipfel definieren muss. Von Spitze keine Spur.
und Fuchshübel (8130 dm)
Auch hier ist der höchste Punkt am Weg und nicht markiert.
Gespurt ist übrigens seit dem Tauwetter letzte Woche nicht mehr - der Schnee vorerst ein einziger Eisblock, der im Laufe der Tage durchweichen soll. Wo es nicht reicht ,dass der Schnee bis zum Grund durchweicht, wird das Eis in der folgenden Nacht wieder etwas härter. Wo es reicht, da fließt die Matschbrühe innerhalb weniger Minuten ab und es entstehen vom Eise befreite Stellen am Weg.
Weiter gehz zu den Lugsteinen. Diese tragen den Namen in der Tat - eine größere Felsengruppe gibt es hier.
Der Höhepunkt des Tages: 8970 dm
Einer der Felsen trägt einen eigenen Namen, der "kleine Lugstein" (8774 dm)
Jetzt geht es erst mal abwärts - zuerst in rasender, dann immer steiler und vorsichtiger - Fahrt nach Rehefeld.
Nachdem ich versehentlich in "Beehmsche" geraten bin und der Grenzfluss -eigentlich nur ein "Soichwässerle"- durch die Schneeschmelze zum reißenden Strom wurde, muss ich erst eine Brücke suchen. In Rehefeld, tlw. unter 6000dm hoch, ist der Schnee besser las im höheren Altenberg. Rehefeld liegt windgeschützt und da hielt sich das Tauwetter in Grenzen-es wurde geloipt und sogar der Pistenbulli fuhr. Jetzt geht es auf den Hemmschuh.(8460 dm)
Ein paar lebensmüde Tschechen heizen mit Langlaufski die Piste im Schuss hinunter. Bei mir vergeht die Zeit wie im Pflug - und zwei Mal auch wie im Flug.
Schickelshöhe, Steinkuppe, Kannelberg und Stephanshöhe muss ich leider aus lassen, denn bis 18 Uhr will ich zurück sein. Es bleibt der unbenamste Gippl (8280 dm)
und der Pöbelknochen (8330 dm).
Jetzt noch zum
http://www.altes-raupennest.de (ca. 8200 dm)
und dann ziemlich flott über die Loipe mit idealem Gefälle zurück, fast zur Haustür der Pension.
Wenn man die Karte etwas genauer studiert, wird man übrigens ein Paar Dinge fest stellen:
- Mindestens ein Achttausender wurde vergessen: Das alte Raupennest oberhalb von Altenberg, da wo der Skilift hoch geht.
- Die (mindestens drei) böhmischen Achttausender sind offensichtlich überhaupt nicht enthalten.
- Mit diesen vier Zusätzen könnte man von 14 Achttausendern um Altenberg sprechen
- oder es wäre gar nicht nötig, einige "unbenamste Gippl" mit zu zählen, einem davon einen neuen Namen zu geben und die Lugsteine als zwei Gipfel zu zählen.
Die Langlaufsäsong hat sich hiermit fulminant verabschiedet - der Frühling kann kommen.