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Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alphubel (Gelesen: 6297 mal)
Yak
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Um mani padme hum

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Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alphubel
11.08.2004 um 13:50:39
 
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Unser Plan sieht vor über den Alphubelpaß unter Mitnahme des Alphubel (4207m) zur Britanniahütte zu gehen. Zwar verzeichnet die Karte auf unserer angenommenen Route keinen direkten Weg, aber solche Kleinigkeiten haben Helden der Berge noch nie gestört.
Um 3 Uhr ist Weckruf, um kurz vor 4 brechen wir von der Täschhütte auf. Schnell ist der Gletscherrand erreicht, Yak darf führen und sucht natürlich den steilsten Weg durchs Eis um die lahmen Glieder zu erwärmen, das melodische knirschen der Steigeisen und das keuchen der Seilschaft sind die Zutaten der Westalpensinfonie.

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Langsam wird es hell, neben dem Matterhorn geht unschlagbar kitschig der Vollmond unter, vor uns führt eine gute Spur zum Alphubeljoch das wunderbare Aussichten ermöglicht.

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Wir dehnen die Rast etwas aus und beschließen den Alphubel auf dem Normalweg anzugehen da hasei über Höhenprobleme klagt.

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Die Sonne steigt schnell höher und fordert dem Fotografen und der Sonnencreme Höchstleistungen ab.

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Wir queren unterhalb des Alphubels den Feegletscher zum Normalanstieg. Leider sind haseis Höhenprobleme auf 3900m so massiv dass er nicht weiter mitgehen kann. So ist das nunmal am Berg : Die Schwachen werden zurückgelassen, die Starken gehen weiter  Grinsend Grinsend
OK, um den empörten kommentaren gleich vorzubeugen. Hasei hat an einer Lawinensicheren Stelle zusammen mit unseren Rucksäcken gewartet damit die SAN nicht wieder ohne Gipfelerfolg vom Alphubel zieht. Dafür nocheinmal danke Burschi, hast uns den Gipfel ermöglicht und dafür massive Kopfschmerzen in Kauf genommen !

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Der Aufstieg zum Gipfel nimmt trotz aller Eile 50 Minuten in Anspruch, schneller lassen sich die fast 300Hm in der Höhe von uns unakklimatisierten Gestalten nicht bewältigen. Oben weht ein eisiger Wind, einige Fotos, Viktoria ausgiebig zum ersten 4000er gratuliert und schnell wieder runter zum wartenden hasei.

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Im Abstieg geht es hasei zum Glück bis auf leichte Kopfschmerzen wieder gut, er übernimmt mit GPS-Unterstützung die Führung durch das Spaltenlabyrinth des Feegletschers

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Und tatsächlich einen direkten Weg gibt es nicht, aber Helden der Berge schaffen sich ihren Weg und wir kommen müde aber wohlbehalten an der Mittelstation der Seilbahn an um uns eine Cola zu genehmigen. Von der Station Felskinn sind es nur noch etwa 45 Minuten bis zum Ziel, der Britannia-Hütte wo nach schweizer Gründlichkeit Bettverteilung und essensausgabe auf uns warten. Für den nächsten Tag ist die Königsetappe geplant, das Erlebte dort schildert Teil3.
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Yak
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #1 - 11.08.2004 um 14:36:18
 
Nun, zu diesem Weg kommt noch etwas in Teil vier, aber verblüffend dass wir da was in unseren Tourenbeschreibungen haben.
Mit heutigen Wissen würde ich aber wieder den gleichen Weg wählen, denn trotz immenser Spalten scheint mir der Weg sicherer als der Abstieg am Nachmittag vom Allalinhorn, der Hohlaubgrat ist meiner Meinung nach so einfach nicht wie die Literatur ihn beschreibt, die Flanke ist teilweise steil, erfordert bei Eis und rutschigem Schnee (nachmittags!) solide Steigeisentechnik und es gibt eine fiese Spalte die sich im Zickzack teilweise ziemlich unberechenbar über diese Flanke zieht.
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hasei
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #2 - 11.08.2004 um 15:37:26
 
@Wuschl, leider war das bei nicht das erste Mal, hatte ähnliche Probleme schon am Venediger (den ich davor und auch danach schon ohne Probleme bestiegen habe) und auch am Piz Palü.
Habe deshalb, als Yak und ich dachten wir sind nur zu zweit, schon bedenken angemeldet, daß ich am ersten Bergtag wahrscheinlich nicht über 4.000mNN komme und wir auf den Alpubel verzichten müssen.
Lt. Olaf (Vogelfreund) muß ich mir dagegen Viagra besorgen. Finde ich bei dem Frauenmangel auf diesen Bergen aufgrund meiner Heterosexualität nicht so günstig.
Werde deshalb für solche Touren in Zukunft Aspirin als Blutverdünner und Kopfschmerzmittel mitnehmen.
Die Kopfschmerzen waren übrigens schon zu ertragen aber die Übelkeit (auf einem der Fotos sieht man mich im Hintergrund im Schnee knien, bei dem Versuch mein Süppchen auf Oralem Wege wieder von mir zu geben)  Smiley und der Schwindel ergaben ein dermaßenes Vollrauschgefühl auf das ich selbst als übertrainierter Bergtrinker Smiley verzichten kann.
Aber hast recht, jede paar Meter Abstieg brachten eine Besserung, zuerst die stechenden Augenschmerzen, dann die Übelkeit und stetig die Kopfschmerzen ließen nach.
Das Drehen der Berge hat schon während der Warterei aufgehört.
Also @Yak, quäl mich weiter du Sau.  Smiley
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hasei
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #3 - 11.08.2004 um 15:44:33
 
Zitat:
Zu Euerer Tourenplanung, es gibt doch nen Weg zur Britannia, eben über den Feekopf (siehe SAN-Tourentipp Alphubel-Allalinhorn http://www.sektion-alpen.net/komp_touren/alphubel.htm - und dann über den Holaubgrat runter.


@Yak, da hätten wir am 4. Tag wohl doch dein Seil zerschneiden sollen.  Lippen versiegelt
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TOM
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #4 - 11.08.2004 um 18:15:41
 
Ja gibts das, da war die SAN dort aber mal wieder gut vertreten.
gggg, bernidOZ und meine Wenigkeit (plus Unterstützung aus der DAV Comm) waren auf dem Allalinhorn und haben unseren ersten 4000er gemacht  Smiley
Das wär was gewesen, beim Abstieg auf euch zu treffen.

TOM
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Andy
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #5 - 11.08.2004 um 21:33:54
 
... es kommt halt immer auf Situation und die beteiligten darauf an. Wir haben lange überlegt, was zu tun ist und waren auch für einen gemeinsamen Abstieg bereit. Wir warteten auch erst eine Zeit lang, um zu sehen, ob sich Haseis Zustand verschlechtert, stabilisiert oder bessert. Wir sind erst weiter gegangen, als klar war, dass sich sein Zustand hier leicht bessern würde und er uns versicherte, dass das in Ordnung ginge. Ansonsten hätten wir diese Tour auch als Aklimatisationstour verbucht und wären gipfellos abgestiegen... (was mich natürlich etwas gewurmt hätte, denn das war fast genau die gleiche Stelle, an der wir damals vor 4 Jahren im Unwetter umgedreht waren). Das hätten wir bei unerfahreneren Bergsteigen auch nicht gemacht, aber der Hasei ist durchaus erfahren und in der Lage, sich selbst einzuschätzen. (M)Eine Dame hätte ich hier nie im Leben alleine zurück gelassen!
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hasei
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #6 - 12.08.2004 um 08:18:05
 
[quote author=Andy link=board=bergst2;num=1092225039;start=0#8 date=08/11/04 um 21:33:54Eine Dame hätte ich hier nie im Leben alleine zurück gelassen! [/quote]
  SchockiertWo bleibt da die GLEICHBERECHTIGUNG  ???
Aber stimmt schon, ich habe selbst gesagt sie sollen ohne mich aufsteigen und wenn es schlimmer geworden wäre hätte ich mich an eine Seilschaft nach unten gehängt, denn unterwegs waren genug. Nur waren mir dann doch zu viele "dunkle" Gestalten unterwegs (ich glaube es waren rumänische Räuberbanden)  Grinsend um die Rucksäcke dann doch alleine dazulassen.

Naja und außerdem kenn ich das ja von mir, den ersten Bergtag muß ich eigentlich meistens mit kleiner Höhenanpassung verbringen.  Traurig Dafür gehts normalerweise dann die nächsten Tage um so besser. Und so wars dann auch, als ich Fit war wollte der Rest schon nicht mehr. Lag aber wahrscheinlich daran, daß ich aufgrund des zu langen Aufenthalt auf für mich zu großer Höhe gleich für noch einen 4.000 ausfiel.

Außerdem war ich als Sherpa angestellt und die brauchen nicht unbedingt auf einen Gipfel Grinsend Grinsend Grinsend
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Yak
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #7 - 12.08.2004 um 15:12:27
 
Auch bei den Sherpas mehrt es Ruhm und Ansehen einen hohen Berg bestiegen zu haben Sherpa Haseiing  !
Aber wichtig ist es für einen Sherpa seine Sahibs mit Leckereien aus dem Tal verwöhnen zu können, so wie Du es gemacht hast.
Was ich aber bemängeln muß Sherpa Haseiing , merke er es sich fürs nächste Mal, auch wenn der Sherpa fast am Ende ist trägt er trotzdem noch alles schwere Gepäck und gibt nicht das Seil an ein armes Yak weiter !  Grinsend Grinsend

@Jan : Für so einen altmodischen Quatsch fehlt uns die Zeit, wir überlegen doch schon ob sich der Monte Rosa nicht als Tagestour von Rosenheim aus machen läßt, bei flotter Nachtfahrt scheint mir das machbar....  Lächelnd
Aber ich gebe dem Artikel schon recht : Nur ein Dummkopf wird an einem Tag von Frankfurt nach Zermatt fahren und erst am nächsten Tag zur Monte-rosa-Hütte aufsteigen, das kann man ja nun wirklich an einem Tag machen  Grinsend
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« Zuletzt geändert: 12.08.2004 um 17:39:46 von Yak »  

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Lisanne
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #8 - 26.08.2004 um 13:23:28
 
Glückwunsch zum 4000er. Sind leider über das Allalinhorn nicht hinausgekommen. Natürlich nicht die Hardcorevariante über den Hohlaub, sondern die Weicheitour. Aber man will ja mal wissen, wie sich die Höhe anfühlt. Hab nix gemerkt von höhenkrank. Scheint mir sehr gut zu bekommen. Nächstes Jahr mehr davon. Gell Tom. Zum Glück steht dann das Wallis auch noch.

Gruss
Lisanne
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Re: Walliser Odysseen, Teil 2 : Der verflixte Alph
Antwort #9 - 26.08.2004 um 16:49:40
 
stimmt auffallend, lisanne... wie hat meine kleine doch so nett ge-sms-t? "verrutsch das hügelchen nicht, mama!"
und das, wo wir uns SOO bemüht haben...  Zwinkernd
lg
gisela
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