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R2 : Traum und Schicksal... (Gelesen: 1639 mal)
Yak
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Um mani padme hum

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Nepal und Tibet
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R2 : Traum und Schicksal...
06.05.2005 um 22:19:07
 
Die SAN hat Geburtstag liest Yak im Forum. Da wäre es doch ein tolles Geschenk unserer Sektion einen glorreichen Gipfelsieg am R2 zu schenken.
Ist eh keine Zeit für ne Hochtour und  Wettervorhersage und Schneeverhältnisse sollten dafür sorgen dass der R2 auch der R2 bleibt und nicht zum langweiligen Rettenstein mutiert. Aber diese Sorge war natürlich unbegründet....
Bereits am Parkplatz zeigt sich der R2 eher von seiner grimmigen Seite.
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Der R2, Schicksalsberg der SAN

Es nieselt leicht und ab ca.1500m scheint Neuschnee gefallen zu sein aber im Großen und Ganzen scheint das Wetter noch zu halten. Von der Hintenbachalm (1100m) geht es über einen matschigen, rutschigen Steig relativ schnell hinauf ins Schöntal und zur gleichnamigen Alm (1600m). Der leichte Regen geht in Schnee über und es tauchen erste größere Schneefelder auf die schnell in eine geschlossene Schneedecke übergehen, die schon auf 1800m ziemlich massiv wird.

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Warnungen sind zum ignorieren da

Der Schneefall wird stärker und die Sicht verschlechtert sich rapide, aber noch ist der Weg am Bach entlang zu verfolgen, auf 1900m läßt sich der Bach allerdings nicht mehr ausmachen.

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Noch kann man ein Sück weit sehen

Auf 2000m findet sich eine Rinne die meterhoch mit Schnee gefüllt ist und leicht ansteigend den Weg zur R2 Nordwand ebnet. Längst kommen die Schneeschuhe zum Einsatz aber im härter werdenden Schnee kommt unsere Seilschaft gut voran. Leider wird die Seilerste immer wieder von Kleinigkeiten aufgehalten  Zwinkernd

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Der Weg durch die Steilrinne zur Wand

Es wird immer mühsamer und steiler aber laut Kompaß und Karte sollten wir bereits in der R2 Nordwand sein. Hätten wir bloß den Orientierungskurs gemacht Grinsend Schneefall und Nebel haben inzwischen die Sicht auf ein Minimum reduziert, zudem kommt eisiger Wind auf, der immer stärker wird. Wir halten uns weiter rechts und steigen im Trittfirn durch die gewaltige R2 Nordwand, auch wenn von ihr praktisch nichts zu erkennen ist und treffen in 2200m Höhe auf Felsen aber keine Markierung weit und breit. Noch geht es aufwärts aber nicht mehr lange. Am Einstieg zum berüchtigten Strobl-Pfeiler ist so gut wie klar: Es wird mal wieder eine Abfuhr geben.

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Das Aus am Strobl-Pfeiler

Wir beratschlagen kurz : Keinerlei Sicht, vereister Fels, harter Schnee und immer noch über 100Hm. Es wird gefährlich, also wie es sich am R2 gehört : Kneifen wir und kehren um.
Der Abstieg führt uns wieder weit nach rechts zum Grat der sich auch relativ leicht finden läßt.
Das Wetter ist inzwischen zum Schneesturm mutiert

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Am Grat, gemütlich ist anders, nix wie weg hier

Wir finden eine Rinne in der sich der Abstieg recht komfortabel gestalten läßt und erreichen relativ schnell wieder die Schöntalalm. Hier kurze Pause dann weiter runter und die letzten 300Hm in strömendem Regen zum Auto.
Ha, das war doch mal wieder so wie es sein soll : Ein Versuch unter wahnwitzigen Verhältnissen kläglich gescheitert. Oh R2, Du Berge der Berge!  Lächelnd

Fazit : Noch ganz enorme Schneemengen an der Nordseite des R2. Traut sich einer von euch allen ? Die Verhältnisse sollten Samstag und Sonntag noch vernünftig sein (Sturm, Kälte, Schneefall) ab Dienstag wird das Wetter dann wohl wieder langweilig und der R2 könnte dann recht schnell wieder zum Rettenstein werden... Zwinkernd

PS : Wer mit der R2-Story noch nicht vertraut ist und sich jetzt fragt was der Quatsch sollte, der durchstöbere mal die Tourenberichte. Eingeweihte dagegen werden nicht umhinkönnen das gekonnte Versagen zu würdigen....  Smiley
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Wir können es auch nicht, aber wir versuchen es wenigstens !
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Climby
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Re: R2 : Traum und Schicksal...
Antwort #1 - 06.05.2005 um 23:25:03
 
Augenrollen Wie aufregend, am R2 gescheitert  Augenrollen

Ich befürchte, noch ein oder zweimal und selbst die letzten Groupies finden das nicht mehr interessant  Traurig

Aber es ist super, dass Du die letzte Chanche zum Scheittern jetzt noch ergriffen hast, denn schon bald ist ja der R2 ja bis frühestens Ende Oktober nicht mehr möglich.

Die erreichte Höhe ist übrigens beachtlich und mit der der letzten Versuche durchaus vergleichbar. Es scheint sich hier "The Impossible Point" gefunden zu haben.

Ich freu mich schon auf das nächste Scheitern am Unbesteigbaren im Frühwinter, da climby  Grinsend
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