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Zum Abschluss richtig krachen lassen ... Teil 4 (Gelesen: 5598 mal)
Lamл[tm]
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Zum Abschluss richtig krachen lassen ... Teil 4
06.11.2005 um 00:13:49
 
Heute ziehe ich mit Darko und Robert aus Esslingen und Ulla aus Augsburg an die Scharnitzspitze.


...
In Falllinie des Gipfels, den Pfeiler rechts umgehend, die heutige Tour.



Auf Anhieb klappt auch hier das Zusammenspiel mit Ulla in der "Hannemann" (V-, V+ V- III, IV) Die letzten beiden SL muss man auch hier nur machen, wenn man auf den Gipfel will- eine steinschlägige Rinne und ein splittriger Ausstieg sind relativ genussfrei. Aber was tut man nicht alles, um im Gipfelbuch einen Bepper unter zu bringen?
Darko und Robert probieren sich zuerst an der Spitzenstätter (begradigt VII, unsaniert VI+), brechen aber ab und folgen im Abstand.
Doch oben ist es nicht ganz so einfach. Wir erreichen wir den Gipfel bei etwa 30 Metern Sicht und Graupelschauern.
Alternative 1 ist der niemandem von uns bekannte Abstieg. In der Beschreibung steht:
"Durch Rinnen und am, bzw. knapp unterhalb des Ostgrats hinab. (tlw. abklettern, Stellen 3) bis in die Wangscharte. Nach Süden abklettern, [ab dann Abseilpiste]"
Der einzige sichtbare Trampelpfad verliert sich in 50-60 Grad steilem Geröll, dessen unteres Ende nicht sichtbar ist. Auf kurzen Stücken gibt es auch schon mal Schneeflecken. Wenn es mal kurz aufreißt, dann werden viele Rinnen sichtbar, von denen allerdings keine eindeutig als Abstieg zu erkennen ist.
Nach Kenntnis der Schüsselkarspitze gehen wir davon aus, dass auf dem Abstieg keine Sicherung möglich, das Gestein außerordentlich brüchig und bei unsichtigen Verhältnissen die Wegfindung schwierig ist. (Spätere Nachfrage bei Gebietskennern bestätigte das)

Alternative 2 ist Abseilen über die Route
Am Gipfel gibt es einen zum Abseilen vorgesehenen Schlingenstand. Wir wären zumindest nicht die ersten.
Die Standplätze liegen alle in Falllinie mit Ausnahme des zweiten, der etwa 30 Meter daneben liegt. Die Route ginge über einen Geröllkessel hinweg zu Stand 4 in einem weiteren Geröllkessel, ca. 50 Meter, dann durch eine Rinne mit vielen Absätzen zu Stand 3, ca 35 Meter.
Die Strecke von Stand 3 zu Stand 1 schätzen wir auf 80 Meter. Abseilen zu Stand 2 ist wg. Quergangs nicht möglich. Also am Stand 2 vorbei zu einer neu einzurichtenden Abseilstelle. Wir gehen aber davon aus, dass noch mehr Begeher dieser fühlbar beliebten 80 Jahre alten Route vor uns das gleiche Problem hatten und dass daher bereits ein Abseilstand vorhanden ist.
Der Rest ist dann unproblematisch.

Ohne große Beratung fangen wir zu zweit das Abseilen an, die anderen zwei folgen, Robert (als Einziger nicht nur im Klettern, sondern auch auf anderen Hochtouren und Nordwänden erfahren) allerdings sichtbar widerwillig. Die Vermutung, zwischen Stand 3 und Stand 1 eine Abseilstelle zu finden, bewahrheitet sich, es gibt dort sogar eine unbeschädigte Bandschlinge um einen mehrere Kubikmeter großen Block und eine alte Rundschlinge mit unübersehbar vielen Abzugsspuren.
Zurück am Einstieg (etwas weniger als 2 Stunden später) beginnt dann doch noch eine Diskussion, weil Robert wohl schon mal einen Bekannten bei einer solchen "wilden und frei hängenden Abseilfahrt" verloren hat. Weiter brachte er das Steinschlagrisiko in den Geröllkesseln, Problem beim Seilabziehen durch die Rinne sowie den schnelleren Fußabstieg.
Dagegen sprach dann das Absturzrisiko beim Solo-Onsight-Abklettern und auf den Schneeflecken (Steigeisen oder auch nur Grödel hat niemand dabei) sowie der ungewiss lange Aufenthalt auf der dem Wind und dem Regen ausgesetzten Seite des Berges während der Wegsuche im Nebel. Die Südseite, durch die wir abseilten, lag im Wind- und Regenschatten.

Trotz dichten Nebels finde ich noch die Schuttreise, die uns in wenigen Minuten (für die Gegenrichtung benötigten wir über eine halbe Stunde) zum "Gefallenenstein" bringt.


...
Hier wird nicht gemeckert - Die Krümel sind nämlich lecker!




...
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Auf der Hütte baue ich noch eine Hauswurst ein. Je 1/4 Kilo Wurscht und Kraut sowie Brot "ohne Ende" für 5€50 - und das in dieser Lage - das ist ein guter Preis.
Nach einer Nachtfahrt durch Regen bin ich um 23 Uhr zu Hause. Wenn jetzt noch Schnee den Regen ablöst, dann freuen sich auch die Herren (und Damen) der bretternden Zunft, denen ich jetzt gern das Gebirge überlasse.

Tipp: Wer nicht gern frei hängend an einem Block abseilt, quert die letzten 15 Meter der dritten Seillänge zurück (III) und seilt von dort zum zweiten Standplatz ab. VBA's, die dennoch absteigen wollen, was bei exakter Wegkenntnis etwa eine halbe Stunde spart, tun sehr gut daran, dies das erste Mal mit einem Ortskundigen zu tun.
Die Wangalm ist preisgünstig (ÜF 18 €, Tagesessen 5€50, Bier 2€80), die Lager relativ geräumig

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« Zuletzt geändert: 26.12.2006 um 02:16:12 von Lamл[tm] »  

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Re: Zum Abschluss richtig krachen lassen ... Teil
Antwort #1 - 07.11.2005 um 09:03:45
 
Hallo, wenn ich hier sehe, was ihr so treibt, dann sollte ichs lieber gleich lassen. Schöne Tour, wirklich. Mir guckt der Neid aus den Augen Lächelnd Zwinkernd 8)
Eure Amazona
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Re: Zum Abschluss richtig krachen lassen ... Teil
Antwort #2 - 07.11.2005 um 22:04:21
 
Zitat:
Hallo, wenn ich hier sehe, was ihr so treibt, dann sollte ichs lieber gleich lassen.

Wieso das denn? Wir sind doch dafür ausgebildet, so was zu treiben. Grinsend
Zitat:
Schöne Tour, wirklich. Mir guckt der Neid aus den Augen Lächelnd Zwinkernd 8)
Nicht neidisch sein, mitmachen!
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Re: Zum Abschluss richtig krachen lassen ... Teil
Antwort #3 - 26.12.2006 um 02:16:51
 
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