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Blauberge (Gelesen: 3047 mal)
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Bergsteiger
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Blauberge
12.10.2006 um 23:23:57
 
Die erste Bergtour für Fabian sollte ihn zu den Blaubergen führen. Diese sind südlich von Wildbad Kreuth an der bayerisch-tiroler Grenze. Wir haben eine Männertour beschlossen und auf den Termin Freitag bis Sonntag, 06-08. Oktober 2006 gelegt. Wir, das sind mein Bruder Helmut, seine Söhne Dominik und Reinhard, mein Kollege Rupert, Fabian und ich. Fabian war zu dem Zeitpunkt zwei Jahre und einen Monat alt.
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Die Tour geht von Wildbad Kreuth durch die lange Au zur Gufferthütte und dann über den Grat der Blauberge zurück nach Wildbad Kreuth.

Der Anfang ist eine flache Forststrasse, die in die lange Au hinein führt. Das ist nach ein paar Stunden im Auto eine willkommene Aufwärm- und Lockerungsphase.
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Am Schwarzen Kreuz haben wir eine Brotzeit abgehalten. Fabian hat da auch eine Pause gebraucht.
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Danach geht es weiter bis zum Steinernen Kreuz, wo der Weg zur Gufferthütte dann rechts den Berg hinauf losgeht.
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Einen Teil dieser Strecke hat Fabian an der Hand geführt ganz tapfer selbst bewältigt.
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Zwar mußte er manchesmal auch getragen werden, aber er hat doch etliche Höhenmeter selber erlaufen. Ein Stück weiter oben trifft man dann auf den Weg zur Bayrbach Alm. Wir gingen aber nach rechts weiter in Richtung Guffert Hütte. Dabei hat sich dann Fabian mal ein ganzes Stück Huckepack auf Ruperts Schultern tragen lassen. Zwischenzeitlich war er natürlich auch in der Kraxe gesessen, die mit ihm darin über 20 kg gehabt hat.
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Möglich war für uns diese Tour eh nur, weil die ganzen vielen Utensilien, die ich nicht in der Kraxe unterbringen konnte, von Dominik, Reinhard und Rupert in deren Rucksäcke getragen wurden und Helmut den ganzen Proviant schleppte. Dafür möchte ich mich hier mal noch recht schön bedanken. Denn die Rucksäcke waren auch nicht gerade so viel leichter wie die Kraxe. Nach weiteren Pausen, Belohnungen für Fabian und Brotzeiten haben wir die Hütte dann am späten Nachmittag erreicht.
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Die Sonne legte sich eine halbe Stunde noch schön auf die Terrasse.
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Es ist eine ordenliche Hütte, mit sehr freundlichen Wirtsleuten und gutem Essen in großen Portionen. Die Lager sind ok, es gibt viele Haken, es ist sauber und die Preise sind im Rahmen. Spezi 2,50€, Bier 3€, Bergsteigeressen 5€, Teewasser 1,80€ usw. Toiletten und Waschräume sind im Haus, es ist alles sehr praktisch eingerichtet.
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Bei der Hütte und im näheren Umfeld ist ein Mobil-Funk-Loch, 30 min weiter Richtung Halserspitze ist allerding eine Stelle, die Handystation heißt, dort gibt es ein bisschen Netz.
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Der Freitag ging dann mit Lagerbeziehen, Windeln wechseln, Abendessen und Pläne schmieden zuende. Nachts hat Fabian dann mal einige Aufwacher gehabt und seine Mama verlangt, konnte aber mit den Kuscheltieren besänftigt werden und schlief dann wieder ein.
Der Samstag war dann ein Tag, an dem eine Kaltfront mit Schlechtwetter durchzog. Es hat zwar nicht immer geregnet, aber es gab nur einige recht kurze Schauerpausen, die wir aber sofort nutzten und Fabian alles mal erkunden konnte. Wir haben die Schweine besucht, Steine gesammelt und die Umgebung erkundet.
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Später war dann das Wetter noch schlechter geworden und wir mußten den Nachmittag und den Abend in der Gaststube verbringen. Beim Packen habe ich natürlich ein paar Luftballons eingepackt, weil damit immer was anzufangen ist. Wir haben dann in der Gaststube Luftballon-Fußball gespielt. Damit war Fabians Laune gerettet und er war abends dann ordenlich müde.
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Reinhard und Dominik haben das ganze musikalisch umrahmt und ich muß sagen, es war beeindruckend, was die Zwei da so mir nichts dir nichts abgeliefert haben.
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Nach einem umfangreichen Abendessen war dann eine Vollmond Nacht in der Fabian ganz ruhig durchschlief und wir die einzigen Übernachtungsgäste in der Hütte waren.
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Am Sonntag war dann wieder gutes Wetter, die Sonne schien und der goldene Oktober machte seinem Namen alle Ehre. Die Moorlandschaft nördlich der Hütte war mit Bodenfrost überzogen und die hölzernen Brücklein und Trittbretter waren sehr rutschig. Da hieß es gut aufpassen.
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Wir stiegen dann Richtung Halserspitze, die wir aber, um unseren stark erhöhten Zeitbedarf wissend, rechts liegen liesen. Die Überschreitung des Grades hat Fabian dann meißt schlafend in der Kraxe verbracht.
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Die Aussicht war herrlich, die Nordabstürze atemberaubend und die Sonne strahlte uns warm an. Die Überschreitung ist eine kurzweilige Sache gewesen, wobei da auch einige Höhenmeter rauf und runter zu bewältigen waren. Aber es hielt sich in Grenzen.
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Am Ende des Grates steigt man dann zur Blauberg-Alm ab, wo reges Treiben herrschte. Wir machten dort mal wieder Pause, damit Fabian herum laufen konnte. Er entdeckte so allerhand und auch Murmeltiere gab es da zu sehen.
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Der weitere Abstieg geht dann Richtung Wolfsschlucht, die wir aber nicht durchstiegen. Wir blieben oben und haben den Schildenstein links umgangen und sind dann an der Gaisalm vorbei wieder nach Wildbad Kreuth gegangen.
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Die Heimfahrt war dann ein Fiasko, weil der sonntägliche Homerun des Großraum Münchens an diesem tollen Sonnentag besonders extrem ausfiel. Für die ersten 20 km haben wir ca. 2 Std gebraucht. Auf die Autobahn kamen wir um 20 Uhr, drei Stunden nach dem Start der Heimfahrt. Fabian wurde es in seinem Kindersitz einigermaßen unangenehm aber eine richtige Rast konnten wir im Stop and Go Verkehr leider nicht machen. Das war echt Mist.
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Fazit: Die Tour ist für ein Kind zum selbst laufen zu lang. Das Tragen in der Kraxe ist für Träger und Passagier anstrengend und ca. jede Stunde muß pausiert werden. Dadurch ist die gesamte Gehzeit recht lang. Ich habe deswegen im Bericht auf Zeitangaben bewußt verzichtet. Fabian hat es gut überstanden. Er hatte allerdings beim letzten Teil des Abstieges durch den Wald, ohne Aussicht dann doch etwas Langeweile. Für erwachsene Personen mit leichtem Gepäck ist es eine schöne Tour, die auch an einem Tag zu gehen ist. Aufstieg ist dann aber vermutlich über die Sieben Hütten Route, ohne Übernachtung auf der Guffert Hütte. Die Heimreise sollte aber nicht unterschätzt werden.

Viele Grüße

Manni

http://www.kreuth.de/A-Z/Wandertour11.htm
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..bitte lasst auch mal den Bergen ihre Ruhe..
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