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Adrspach - Himmelfahrt zur glatten Hölle (Gelesen: 18695 mal)
Lamл[tm]
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Adrspach - Himmelfahrt zur glatten Hölle
02.06.2007 um 17:51:45
 
Adrspach - Himmelfahrt zur glatten Hölle

Als klimabewusster Mensch tut man ja was. So nimmt man nach Prag nicht das Flugzeug, sondern den Bus. Ist mir dieses Verkehrsmittel aus meiner Venezuela-Reise doch noch in bester Erinnerung. Ich ziehe es auch der Bahnfahrt vor, weil letztere nicht nur teurer ist, sondern auch Leute mit gutem Schlaf an jeder der 15  Halte wach werden. ( ganz abgesehen davon ist die Fahrplanlage des Busses genial: Mittwochs um 20:15 weg und Montag um 8:30 zurück, d.h. vier volle Urlaubstage und keinen Tag Urlaub zu viel verbraten) Doch jede Hoffnung wird enttäuscht. Das Innengeräuch ist erheblich, statt Nonstop-Fahrt 6 Halte (UL, A, M, R, Waidhaus, Pilsen), und in Regensburg werden noch Fahrgäste rangiert, weil eine korpulente Person ohne fremde Hilfe nicht in den Bus eindringen kann und außerdem auf einem einzelnen Platz keinen Platz findet.

In Prag angekommen, regnet es erst mal. Also verzichte ich auf die Weiterfahrt und schaue mir die "goldene Stadt" an. Das Entree, zumindest vom Busbahnhof im Stadtteil Florenc ist ja so was von hässlich.
Sicher kann man in Prag Monate zubringen; schauen wir mal in 30 Jahren. Aber bereits jetzt kostet eine Kugel Eis in den Touristen-Brennpunkten 40 Kronen, dafür bekommt man im Vorort schon einen Familieneisbecher. Ein ***-Menü steht derzeit bei 1000 - 2000 Kronen, da fehlt zur Wielandshöhe nicht mehr viel. Ich gehe dann doch lieber im Zielgebiet essen.
Die übliche 1-Tagesrunde: Altstadt, Karlsbrücke, Hradschin ohne Veitsdom, Hudy- Sport. 3/4 Stunden ist noch Zeit, da besuche ich einen gar gruseligen Ort: das Foltermuseum. Eine genauere Beschreibung der Exponate folgt, ideal für alle, die nicht mehr wissen, wie es ist, wenn einem richtig schlecht ist.
Fazit: Prag ist eine wunderschöne Stadt, und ich bereue nicht, an diesem Tag nicht an den Fels gekommen zu sein.


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Altstadt





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Karlsbrücke





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Veitsdom - zum Eintritt 3/4 Stunde warten.
Im Winter soll das noch viel schöner aussehen




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Sowas kann sich kein Einheimischer leisten




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Böhmische Kuriositäten die erste: Was im Bus so alles verboten ist ....




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Böhmische Kuriositäten die zweite: Wie hier die Nobelbutiken heißen ....




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Böhmische Kuriositäten die dritte: das Museum für den kleinen Ekel zwischendurch ....




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In China heute noch übliche Hinrichtungsmethode



Das Wetter bessert sich zusehens, ein Besuch im Internet-Cafe gibt mir Geswissheit, dass die nächsten 2 Tage nicht mit Regen zu rechnen ist. Denn in Adersbach ( http://www.adrspach.cz ) gelten die Sächsischen Kletterregeln - zur Sicherheit und nicht zur Schikane. Abends geht es dann etwa 200 km nach Nordosten in das Reich der schrecklichen Risse.



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Vom großen Zug in den kleinen Zug


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Endlich am Ziel



Die Sandsteinmafia des climbing.de - Forums heißt mich in der dortigen "pivnice" herzlich willkommen.
Obwohl ich mich im Forum in den O.T.- Diskussionen recht häufig mit den Sandsteinmafiosi anlege, kein böses Wort. Auch kein böses Wort, weil ich mich dort als Nur - Nachsteiger oute. Und schon gar keine Kleiderordnung - denn dieses Gestein macht den robustesten Sachen den Garaus.
Nur auf eine Bedingung werde ich hingewiesen: Niemals, auch nicht als Objekt der Anwendung der vor 6 Stunden noch "bewunderten" Geräte, soll ich den Kreuzberg erwähnen. Auch "Krizovy Vrch", die Bezeichnung der jetzigen Einheimischen, steht auf dem Index. Wer das verbotene K-Wort benutzt, wird zuerst ausgepeitscht , dann gekreuzigt, gesteinigt und gevierteilt. Die Einzelteile werden abschließend zu Seife, Schmiermittel, Hundefutter und Düngemittel verarbeitet.
Für die Sandsteinmafia sind die Risse nämlich nicht schrecklich, sondern geil. (Für die, die mit dem Begriff nichts anfangen können, das ist, wie man in den das Postfach verstopfenden unerbetenen Mails lesen kann, das Gleiche wie "horny".)

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Was sich bereits bis zu den Kartografen herum gesprochen hat.



Und Allerwelts- Wandkletterei hat im Umkreis von Adrspach nach deren Ansicht nichts verloren - schnödes Konsumklettern schon überhaupt gar nichts.
Wir machen, was die Eingeborenen auch machen: Bier saufen und völlern. Die Umdrehungszahl entspricht dem nordischen "Lättöl", es schmeckt aber deutlich besser. Suppe, Sauerbraten, Kuchen, 2 Bier für 7 Oiro.


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Jörg Brutschers jährlicher Risskletterkurs - in der Pivnice ist noch lang nicht Feierabend
(c) Uwe Horst / Helge Kramberger


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Prost
(c) Uwe Horst / Helge Kramberger


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« Zuletzt geändert: 18.07.2008 um 08:02:30 von Lamл[tm] »  

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Re: Adrspach - Himmelfahrt zur glatten Hölle
Antwort #1 - 02.06.2007 um 18:26:34
 
Hinweis: Alle Bilder mit freundlicher nachträglicher Genehmigung
(c) Uwe Horst / Helge Kramberger
Freitag
Bei sternklarem Himmel schlüpfe ich in meinen Sommerschlafsack und mit diesem in meine Dackelgarage. Kurz darauf bin ich wieder wach. Für -5 Grad bin ich nicht ausgestattet. 3 Wochen vorher waren es +20. Zwei Mal unausgeschlafen geht es am Freitag in die Wekelsdorfer Felsenstadt.
Der erste Weg, in den mich die Sandsteinmafia hängt, ist die "direkte Peitsche". Trotz relativ ausgiebiger - wenn auch schon lang zurückliegender - Elbsandstein- Erfahrung stelle ich mich an wie jemand, der noch nie Hand an den Fels angelegt hat. Wobei sich das mit der Wand ohnehin erledigt, denn von unten bis oben zieht sich ein Handriss - für die Leute, die Hände wie Klodeckel haben. Was Leute mit Abiturientenfingerchen wie ich machen, weiß ich nicht. Die Wände links und rechts daneben sind strukturfrei. Selbst innen ist der Riss glatter als ein Babypopo. Oben hängt es dann 45° über und einen Meter später ich im Seil - ohne jede Chance, wieder an die Wand zu kommen. Ich danke [krohsax] für die Geduld beim Sichern.
Anschließend macht [Komander] noch einen Sechser- Genussweg und ich darf hinterher. Das mit dem Vertrauen in die Klemmknoten wird bei mir wohl nicht mehr kommen.


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Teil der Sandsteinmafia




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Morgens das Zelt auf machen und ....




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Vorbereitungen für die schrecklichen Risse




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rampf, schrapp, autsch, keuch, schwitz, fluch...




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Der Rückweg erfolgt nicht nur Klima schonend, sondern auch aussichtsreich über die Hochfläche mit ständigem Blick aufs Riesengebirge. Die folgende Nacht geht es in eine Pension.

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Die Schneekoppe (Das ist keine Schleichwerbung, das Ding heißt schon länger so als es Reformhäuser gibt) trägt ihren Namen in der Tat, am Foto leider nicht zu sehen.




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Bizarr



Samstag
Heute sind wir in der Felsenstadt von Adersbach. [Flaschi] schleift mich über den Einstiegsboulder des Rathauses, danach geht es (für Adrspach-Verhältnisse) relativ flott über 2 Seillängen zum Vorgipfel. Die letzten 10 Meter soll es über einen Baum gehen, doch der ist abgestorben. Mit Seilwurf erreicht [Flaschi] die Abseilöse am Hauptgipfel, womit auch der Weiterweg gesichert wäre. Sonst wäre das eine überhängende Reibung oder ein Dreier-Sprung. Endlich sind wir oben - dieses Jahr waren wir die ersten. Das Gipfelbuch aus dem Jahr 1970 ist übrigens erst zu einem Drittel gefüllt.
Nach viel Schauen und Staunen finden wir uns an der Schildkröte wieder. Der Normalweg auf das Teil soll ein Dreier sein, aber da kenne ich einfachere Sechser Zwinkernd

Panorama beim Frühstück: http://img.photobucket.com/albums/v621/kleimber/20070517adr/Adersbach.jpg


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Der Baum unten links hat früher den Durchstieg vermittelt.




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Fast schon ein Mastwurf - Wie wäre es mit "Ringwurf?"




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Oben am Rathaus




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Immer mal wieder zu hören: Dieses Fahrzeug heißt im Volksmund Schienenschwein: Die Hupe erinnert entfernt an das "Oink", und wegen nicht vorhandener Spurkranzschmierung quietscht es in jeder Kurve. Die böswillige Interpretation bezieht sich auf die fehlende Abgasreinigung




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Auch hier kann das Klettern Spaß machen: Chillen am Stand und Seilbahn vom Bürgermeister zur Bürgermeisterin



Sonntag

Heute ist es kurz - zuerst verschlafe ich und muss die anderen suchen. Dann schwätzt mich jemand an einen Gipfel, an dem ich die entscheidende Knotenschlinge nicht nur anbringen, sondern mit ausgiebigen Reinhängen und einmal reinstürzen auch testen kann. Nur war das die falsche Stelle. An der richtigen Stelle gelingt es mir nicht, und der Weg zum Ring führt in weit über die doppelte Höhe. Zufällig treffen wir [greedyC] am Weg und der zieht das Ding locker weg. Selbst im Nachstieg muss ich an einer Stelle schummeln, um hoch zu kommen. [Frankie] kam übrigens recht locker hoch. Warum nur hatte der nicht versucht, vorzusteigen?
Ein letzter kleiner Gang durch eine Schlucht, und ich gehe zurück zur Pension und zum Zeltplatz, alles zusammenpacken, und ab ins Schienenschwein.

Vier tolle Tage liegen hinter mir, und jeder, der ein Mal dort war, wird bestätigen können, dass Adersbach geil (also "horny" Zwinkernd ) ist. Ein nicht zu intensiver Blick auf die Karte bestätigt das dann

Die Heimfahrt ist erholsamer als die Hinfahrt - Kein Halt in R und A, außerdem schlafen bis in die Puppen. Denn der nicht ortskundige Fahrer wusste an den sechs Autobahnausfahrten mit der Bezeichung "S-"irgendwas nix anzufangen und fuhr erst halb nach Karlsruhe. Inklusive verschärfter Grenzkontrolle (Sch.... G8-Gipfel), bei denen vier Fahrgäste ihr Gepäck in alle Einzelteile zerlegen mussten, fast 2 Stunden Verspätung

Ich danke [Flaschi] für die Organisation, [krohsax], [Komander], [Flaschi] und [greedyC] dafür, dass ich fünf großartige Wege mitmachen durfte und und allen anderen Sandsteinmafiosi für die Toleranz, von den OT- Diskussionen einmal abzusehen und einfach nur zu klettern.

Andere Berichte:
http://suedriss.de/adrspach05.htm

Mehr Pix:
http://db-sandsteinklettern.gipfelbuch.de/bildl.php
http://www.pfalz-klettern.de/Bilder/thumbnails.php?album=21
http://www.pfalz-klettern.de/Bilder/thumbnails.php?album=19
http://frank-berthold.magix.net/
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« Zuletzt geändert: 18.07.2008 um 08:05:55 von Lamл[tm] »  

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Re: Adrspach - Himmelfahrt zur glatten Hölle
Antwort #2 - 02.06.2007 um 18:32:04
 
Infos:
Anreise:
Adersbach ( www.Adrspach.cz ) liegt in Nordböhmen, ca 70 km nördlich von Hradek Kralove, für Leute mit höher auflösenden Karten: In der Mitte zwischen der Kreisstadt Nachod und Trutnov.
Adersbach erreicht man am besten direkt über Prag. Etwa alle 2 Stunden fährt ein Zug nach Trutnov (Trautenau), mit Umsteigen in Starkoc und Teplice n.M. (Wekelsdorf) ist man in etwa 3 1/2 Stunden, mit Umsteigen nur in Trutnov braucht man 1/2 Stunde länger.
Mit dem Bus bis Nachod und ab dort dort in den Zug Starkoc - Teplice n.M. kann je nach Umsteigezeit etwas schneller gehen, man spart zusätzlich den Weg in Prag vom Busbahnhof zum Hauptbahnhof.
Nächster größerer Flughafen ist Prag.
Per Auto ab Prag Autobahn bis Hradek Kralove, ab dann Landstraße über Trutnov, 2 1/2 - 3 Stunden je nach Bereitschaft, (angeblich) 200 Kronen pro km/h für Geschwindigkeitsübertretungen zu zahlen. Die Anreise über Polen ist nicht zu empfehlen.

Landessprache ist tschechisch (wer hätte es gedacht). An den üblichen Tagen ist das Gebiet mit Deutschen überschwemmt, von denen etliche schon -zig mal dort waren und die auch über das überschaubare Gebiet gut Bescheid wissen. Die einheimische Bevölkerung spricht- wenn überhaupt- eher Deutsch als englisch, wegen der Grenznähe auch viel polnisch.

Unterkunft/Verpflegung:
Gut ausgestattete Privatzimmer ab 9 Euro ohne Frühstück. Preise klassifizierter Gasthöfe / Hotels geringfügig niedriger als in ländlichen Gebieten Deutschlands. Camping 3 Euro 50 pro Person, wild Zelten oder WoMo einfach irgend wo abstellen wird nicht geduldet.
Schwere, aber schmackhafte einheimische Küche, oft sind sogar die Pfannkuchen (Palacinken) mit Fleisch gefüllt. Zu "nur" Kraut und Knödeln (kann man auch so bestellen) gibt es eine Fleischsoße. Strenge Vegetarier sind auf Süßspeisen angewiesen. "Ohne Knoblauch" muss man dazusagen. Nationalgericht ist "swickova", Sauerbraten (nicht mit, sondern) in Rahmsoße, Vorsicht Suchtgefahr. Selbst kochen lohnt nicht, ein Essen ohne Beilagensalat kostet etwa 2 Euro 50, beim Autor war danach allerdings noch Hunger übrig.
Als Käse gibt es fast nur Schmelzkäse, Wurst, Schinken und Brot wie in Deutschland, Obst ist günstig. Quark habe ich selbst im großen Supermarkt in Teplice nM nicht auftreiben können. Süßwaren dominieren das Angebot in den Läden. In den Bechern, die wir für Jokurtbecher halten, befindet sich eine Sauerrahm- Zubereitung; Sehr lecker, aber kein Beitrag zur sportgerechten Ernährung Zwinkernd.

Wandern:
Die Felsenstädte von Wekelsdorf (Teplice nM) und Adersbach enthalten viel mehr Wege und Pfade, als auf den üblichen Prospekten verzeichnet sind. Eine umfassende Karte im Maßstab 1:16500 hängt an verschiedenen Stellen aus. Die anderen Gebiete liegen in einer eher unspektakulär-  lieblichen Mittelgebirgslandschaft. Das Gebiet liegt 500-800 Meter hoch, in den Schluchten der Felsenstädte bleibt der Schnee vom ersten Schneefall im Oktober i.d.R. bis Ende Mai liegen. Im Hochsommer sind die Schluchten oft die einzigen Orte, in denen die Temperaturen angenehme Werte nicht übersteigen; außerhalb sind 30 Grad im Sommer "normal", manchmal wird es auch "richtig warm". Ins Riesengebirge sind es etwa 40 km Luftlinie.

Klettern:
Es gibt rund um Adersbach etwa genau so viele Sandsteingipfel wie in der gesamten Sächsischen Schweiz, wobei auf die meisten Gipfel nur ein Weg führt.
Das Gestein ist strukturlos, so dass die Risse unabhängig von ihrer Breite geklemmt werden müssen. Damit die Sandkörner mit einem Durchmesser von 1-4 mm von der Haut etwas übriglassen, sind die Hände vorher mit Tape einzuwickeln. Lange Hosen, lange Ärmel und Socken in den Kletterschuhen schützen den Rest der Haut. Für Wiederholungstäter gibt es im Kletterladen in Teplice nM spezielle Risshandschuhe zu kaufen.
Die geringe Begehungszahl führt dazu, dass Bruch, Flechten, Erde und Bewuchs oft nicht ausgeräumt sind und der Stein stark sandet.
Es gelten die Sächsischen Kletterregeln (http://de.wikipedia.org/wiki/Klettergebiet_Sächsische_Schweiz#S.C3.A4chsische_Kl... ) Erschwerend zum Verzicht auf in anderen Gebieten gebräuchliche Sicherungsmittel kommt hinzu, dass Ringe noch seltener und im Gegensatz zu denen in der Sächsischen Schweiz teilweise in schlechtem Zustand sind. (Ringe, an denen ein Standplatz eingerichtet werden soll, sind abzubinden, d.A..) So genannte Eisenplatten (zum Abbinden )als auch Sanduhren sind hier eher die Ausnahme. Für Kletterer, die keine ausgewiesenen Experten im Anbringen von Knotenschlingen sind, ist das Gebiet sicherheitstechnisch als bedenklich einzustufen. Sie sind gut beraten, sich einem einheimischen Führer anzuvertrauen oder die Touren gemeinsam mit Ortskundigen zu unternehmen.(Zitat Wikipedia)
Alternativ gibt es den Kreuzberg (das verbotene K-Wort), in dem überwiegend sehr schwierige Routen gebohrt sind. Ansonsten sind Keile und Friends auch hier unzulässig. Im Kletterladen gibt es je einen KleFü für die Adersbacher und Wekelsdorfer Felsenstädte sowie für den Kreuzberg. Insbesondere bei leichteren Routen sollte man auf Überraschungen gefasst sein, hier haben sich die Erstbegeher bei der Bewertung nicht selten einen Scherz erlaubt.

Ist Euch was aufgefallen? Kein Anlass für ein ...

Sonstiges:
In Wekelsdorf findet jährlich ein recht hoch aufgehängtes Bergfilmfestival statt.

Webtipps:
Wegedatenbank auf http://www.sandsteinklettern.de
http://db-sandsteinklettern.gipfelbuch.de/gebiet.php?gebietid=1
http://db-sandsteinklettern.gipfelbuch.de/gebiet.php?gebietid=2
http://db-sandsteinklettern.gipfelbuch.de/gebiet.php?gebietid=10
Adersbach: http://www.adrspach.cz/ (Übernachtung = "ubytování")
Bergfilmfestival http://www.teplicenadmetuji.cz/filmovyfestival.htm
Logo: http://www.teplicenadmetuji.cz/foto/MHFFlogo.jpg
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