Was für ein Drecksloch!
oder
Wie immer ist der Hasei Schuld!*sülz an* Herbstzeit! Die Blätter färben sich bunt und fallen langsam von den Bäumen, die Tage werden kürzer, Hasei klebt bereits seinen Skibelag an die Felsen und man hat sich Zeit sich zurück zu lehnen, zu entspannen. Die SAN-Wellness-Events wie Winterraumfondue und Seniorentour stehen an und ersten Weihnachtsvorbereitungen beginnen. Die Rückschau auf das vergangene Jahr, auf das Erlebte gibt innere Ruhe und Zufriedenheit. Herbstzeit! *sülz aus*
Was für ein Schwachsinn! Mist! Ein bescheidenes Jahr war das! An der Rofelewand von einem Lawinerl erschrecken lassen, wegen einem Minischneesturm am Elbrus geloost und einen hypochondrischen Anfall an der Cima Tosa bekommen. Die Kalender-Bilder gefallen auch keinem und dann die Katastrophe Tourenliste, in der ich mit ein paar Felsen in einem Gletscher in Asien in den Top 20 stehe, wo in Tibet ein Zug hinfährt, und in der bei den Höhenmetern der hasei vorn steht, um mich zu fragen, wo denn heuer meine Alpintouren sind. Dummerweise hat er auch noch recht. Blödes 2007! Und jetzt soll das Bergjahr schon rum sein? Oder?
Der ganze Alpenraum ist von Schnee bedeckt. Der ganze Alpenraum? Nein, ein kleines gallisches Dorf hört nicht auf, den haseischen Schneewahn die Stirn zu bieten. Und die Nordmeerfronten und Islandzyklonen, die Adria- und Genuatiefs haben es nicht leicht, ihre Schneemengen dort abzuladen! Da schaun ma doch mal hin!
Aufstehen am Samstag um 2:00 Uhr, gemütliche 8 Stunden fahren und weitere 7 Stunden auffi zum netten Winterraum, wie hier so üblich ohne Ofen. Bestes Wetter, beste Bedingungen und ein traumhafter Sonnenuntergang.
Die weitere Kommunikation am Abend mit drei Parisern (wer jetzt was anderes denkt, hat schlechte Gedanken) in mittelmäßigem Franzenglisch über die weitere Tourenplanung, brachte neue Ideen. Morgen nicht nur die 2-Stunden-Wanderung zur nächsten Hütte, sondern gleich zur Übernächsten, um tags drauf den Gipfel in einem Katzensprung zu bügeln. Meine Bedenken, das übernächste Hütterl sei nicht das Aushängeschild an Komfort, wurde von den Dreien schnell verworfen. Genauso so schön wie hier, sehr gemütlich usw.
Am nächsten Morgen Start beim ersten Licht um halb neun (Sind ja keine Westalpentouren hier, oder?). Etwas überrascht bin ich über die Ausrüstung der Drei, einer mit Sporttasche statt Rucksack, die Arme durch die Henkel gezogen und auch insgesamt nicht so trittsicher. Am Grande Couloir joggte ich mit meinen Steigeisen über frisches Wassereis (muss man mal gemacht haben), die Drei bleiben aber irgendwie hängen.
Auch als ich weiterging, nahmen sie die Verfolgung nicht auf, haben wohl keine Tourenliste in ihrer Sektion. Wie erwartet bin ich gegen Mittag am nächsten Hütterl, also klar weiter auffi. 550 Höhenmeter, ist ja weniger als die Ast’n und die geht in 55 Minuten her, dummerweise wurden es dann doch mehr als 3 Stunden.
Aber die Hütte dann ein Traum: Der Wirt stand schon davor und nahm mir den Rucksack ab, um mir gleichzeitig ein Weißbier in die Hand zu drücken, dazu ein Schälchen Pringels Cheese & Onion gemischt mit Funnyfrisch Oriential. Nachdem ich mich im geräumigen Einzelzimmer ausgebreitet und etwas ausgeruht habe, ging’s zum Abendessen.
- Als Vorspeise eine gefüllte Jakobsmuschel, dazu Prosecco mit einem Schuss Cassis
- Der Erste Gang bestand aus gegrilltem Hummer mit Radiccio an einem Hauch Knoblauch, dazu Federspiel vom 1000-Eimer-Hang aus der Wachau / Niederösterreich
- Der Zweite Gang ein Entrecote ‚Cafe de Paris’ mit Herzoginkartoffel, dazu ein kräftiger Barolo / Italien
- Und als Nachspeise Mousse au Chocolat a trois Couleur mit Erdbeerscheiben, dazu einen Hennesey XO
Danach in die Sauna, der erste Aufguss mit einer erfrischenden Mischung aus Eukalyptus und Pinie, der zweite Aufguss entspannender mit Limoncello (sehr trendig) und Rosenöl. Dazwischen 15 Minuten Massage von einer bildhübschen jungen Savoierin und danach entspannendes Bad im Whrilpool. Savoir Vivre, wie man hier in Frankreich sagen würde. Das alles für 41,- €, kann man nix sagen. Hotel Vallot, Du wirst weiterempfohlen!
Climby...Aufwachen!...wohl wirklich nur ein Traum im Höhenwahn. Die Wirklichkeit sah ein bisschen (?) anders aus, vor dem Eingang der erste Sch...haufen, gleich dahinter der nächste und rundum alles schön gelb eingefärbt. Ein großer Raum, in einer Ecke ein Müllhaufen, zwei Liegeflächen mit Rettungsdecken drauf, aber immerhin ein eigenes Häuschen, allerdings versch..., davor eine Plastiktüte mit Sch... drin. Und die Liegeflächen mit 2cm Gummimatten belegt.
Toll, hasei, Supertour und Superhütte ausgesucht! Und’s Daunenmatrazerl hat der Hasei auch daheim vergessen. Sch... darauf, bin ja ned zum Spass hier (der Spruch, der in keinem Tourenbericht fehlen darf). Schnee holen, dabei auf die Farbe achten, schmelzen und abendessen (Brot mit Salami, danach Schoki mit Mineraltablettengesöf) und sich auf eine kalte Nacht einstellen. Trotz Einsatz aller erdenklichen Mittel (außer den Sch...haufen), nach unten ging einfach zuviel Wärme verloren. Danke für den Tipp, ihr lieben Pariser, die grad im Hotel in Chamonix sitzen oder vielleicht sollte doch mein Französisch verbessern, die Sprache natürlich (Anmerkung der Frauenbeauftragten:
Typisch, dieser Macho-Spruch musste ja kommen).
Die Nacht ging so, Schädelweh hielt sich auch in Grenzen (von was auch) und am morgen wieder bestes Wetter, also auffi, 450 Höhenmeter, wie die Kesselalm und die geht in 34 Minuten, es waren dann doch wieder fast 3 Stunden. Gleich ist er geschafft, ahh doch nur ein Vorgipfel, aber dann endlich, ach Mist, also noch ein Stück. Aber irgendwann steht man dann doch oben, ganz allein, geiles Gefühl.
Ich finde, man sollte schon jedes Jahr einmal auf einen Berg stehen, wo man rundherum nix höheres sieht (@yak, kennst Du das Gefühl überhaupt? Und laber jetzt ned, bin ja im Nebel aufs Feichteck...auch theoretisch nicht höheres). Dummerweise ist das in den Alpen nur hier möglich. Ein paar Fotos machen, oh die Batterien machen schlapp, hey Hasei, gib schnell die Lithium-Dinger rüber. Wie, nicht dabei, immer das Gleiche mit Dir. Und das Gipfiweißbier...auch nicht. Für was nimmt man Dich eigentlich mit. Na dann wenigstens meine kleine Flasche Vanilla-Coke, noch flüssig, wird genüsslich geöffnet, doch was ist das? Druckverlust und lauter Eisklumpen, also hasei, jetzt langt’s, hättest die nicht in Deiner Jacke wärmen können.
Aber Schluss mit spinnen, das Wetter soll schlechter werden und es geht noch 1700 Höhenmeter mit Steigeisen runter und die ersten 400 sollte man definitiv nicht drüberstolpern, sonst nimmt man den Direktabstieg zu Gonella oder Moulet. Zwei kommen noch von Süden rauf, aber bis die da sind, das wird zu lang. Zu Glück geht’s flotter runter als rauf und Vallot und Gouter sind schnell erreicht. Der Weg runter zur Tete Rousse zieht sich noch mal und es kommt ja wieder das Grande Couloir. Für Ende Oktober fliegt da schon noch einiges, was ist da an einem warmen Sommernachmittag los? Wieder schnell drüber joggen, geschafft. Weiter zur Hütte mit dem bekannten und wirklich gemütlichen Winterraum, der Tete Rousse. Oder doch ganz Absteigen, noch mal 1700 Höhenmeter, ach nee Du, das tut nicht Not, ist ja nur ein Kinderweg ab hier. Kurz vor der Hütte nach 10 Stunden endlich die Steigeisen runter und Pflatsch, herrschaft hasei, pass halt auf, weil’st immer Deine Ski mitschleifen musst.
Noch den letzten Sprit verfeuern und diesmal mit zwei Franzosen ratschen, die alpin etwas mehr auf dem Kasten haben. Angenehm warm, Matrazen, Deckerl ein Winterraum halt und kein Dreckloch. Am nächsten Morgen frühstücken und ab ins Tal wandern, doch was ist das:
Super, also hasei, alles was recht ist! Und @pet: Pray for snow, aber hättest mit dem Runterleihern von Rosenkränzen, Koranverserl oder Mantras ned noch einen Tag warten können? Und klar, @Tarkan, Powder sucks, ...wenn’s mich auf den Hintern haut. Also runter bis zur Forsthütte noch mal die Steigeisen dran und im Schneefall absteigen, alles andere dann aber wirklich kein Problem mehr, mittags am Auto, frische Klamotten und gemütlich heimgurken. Beim Mäkki in Lindau habe ich mich dann als Busfahrer verkleidet und gesagt, dass ich eine Sammelbestellung für alle 52 Reisenden hab. Warum hat mein Sushi-All-You-can-Einistopf für 8,90 € nach meinen Besuch am Mittwoch Mittag eigentlich Insolvenz angemeldet. Zeit wird's für Wellness am Gardasee.
Viele Liebe Grüße von climby