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Was für ein Drecksloch! (Gelesen: 15191 mal)
Climby
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #15 - 07.11.2007 um 14:56:39
 
Ach, hasei, Balsam für meine Seele, wenigstens einer der mich versteht, Dank Dir.

Das mit dem am Berg bleiben ist in der Sektion ja ned so einfach, denn werd sollte denn dann den Tourenbericht schreiben und die Höhenmeter in die Liste eintragen. Dummerweise hatten Chips und Bier neben Daunejackerl, Schlafsack und Kocher keinen Platz mehr im Rucksack.

da climby
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Yak
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #16 - 07.11.2007 um 15:55:37
 
Ay hasei, wen hastn das Gesülze schreiben lassen, das hast Du dir doch nicht selber ausgedacht, bekommst doch sonst kaum nen gescheiten Satz heraus !?  hä?

Wenn das echt von Dir ist hast uns bislang aber ganz schön veralbert !

Aber recht hast schon, die Leistung vom Climby wird a bisserl wenig gewürdigt, das muß ich auch zugeben. Ne Solo-Halbwinterbegehung vom Mont Blanc würd ich fast mal als ganz schön knackig bezeichnen.

Also ich weiß nicht ob ich mich das allein getraut hätte, eher nicht, ich kann nicht ein Wort französisch und fahre nur mit meiner Dolmetscherin in den franz-sprachigen Teil der Alpen, gell Lisanne ?  Grinsend
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Wir können es auch nicht, aber wir versuchen es wenigstens !
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Lisanne
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #17 - 07.11.2007 um 16:37:54
 
Yak schrieb am 07.11.2007 um 15:55:37:
Also ich weiß nicht ob ich mich das allein getraut hätte, eher nicht, ich kann nicht ein Wort französisch und fahre nur mit meiner Dolmetscherin in den franz-sprachigen Teil der Alpen, gell Lisanne ?  Grinsend


Die Dolmetscherin hätte um diese Jahreszeit mutterseelenallein, ohne Trampelhorde, die einen retten kann auf dem MB,  gekniffen. Ich weiß, wie schweinekalt es da oben werden kann. Das haben wir am Tacul ausprobiert. Bäh, eisig und schneidend und das war im Juli. Nein ich finde wir sollten jetzt mal das Schmähen aufhören und den Helden richtig würdigen. 

Das hat er nämlich verdient.  Obwohl, a bisserl leichtsinnig war es schon. Aber  ist halt ein verrückter Hund, unser Climby. Irgendwann komme ich auch noch auf das Teil, wenn mal alles zusammen passen sollte, was ja bei uns nicht so einfach ist.

Gruss

Lisanne

P.S. Das Vallot schaut wirklich so scheußlich aus, wie überall beschrieben. Ich hoffe, ich muß da nie übernachten. Ich glaube ich kriegte so angenehme Träume wie der Climby nicht hin, sondern würde über mein Schicksal hadern, was mich an so einen miesen Ort verschlagen hat.
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Climby
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #18 - 08.11.2007 um 10:30:53
 
Dank, dank, dank für soviel Lob.

Es ist natürlich schon was anderes den Montblanc außerhalb der klassischen Bewirtschaftungszeiten zu machen. Man hat mehr zu schleppen, die Tage sind kürzer und es sollte nichts passieren, die Fehlertoleranz ist viel geringer, weil keine schnelle Hilfe zu erwarten ist. Auf der anderen Seite kann man sich aber auch nicht sicher sein, ob von Kunden, die 1100,- € für einen Bergführer hinblättern, soviel Hilfe zu erwarten ist. Da man eigentlich auf dem ganzen Zustieg Handyempfang hat, sehe ich das nicht so problematisch. Richtiger Mist wäre natürlich ein Schlechtwettereinbruch.

Dagegen gibt's aber auch eine ganze Menge Vorteile:

- Die Herbstwetterlagen sind stabiler und keine Gewittergefahr, dazu beste Sicht
- Da es in Chamonix im Herbst (auf alle Fälle die letzten 3 Jahre) wenig Niederschläge gibt, sind es keine anderen Verhältnisse als Ende August oder September und durch die die Kälte waren die paar Spaltenbrücken sehr stabil.
- Der Steinschlag an der Wegstrecke Tete Rousse - Gouter durch andere Besteiger ist nicht vorhanden
- Das Grande Couloir ist wesenlich ungefährlicher
- Man kann wegen der Kälte (keine Spaltenbrücken aufgeweicht) und dem stabilen Wetter (keine Gewitter) immer am Tag gehen und muss nicht durch die Finsterniss stolpern
- Man muss an Bosses-Grat niemand ausweichen (und das stell ich mir ganz schön nervig vor)
- Man kann die Hütten frei wählen, da man nicht auf Reservierung, Überfüllung oder sonstiges achten muss und zumindest in der Tete Rousse und der Gouter ist ein erholsamer Schlaf möglich. Dadurch kann man auch seine aktuelle Höhenanpassung gut variieren, denn es steht alle 500 Höhenmeter ein Hütterl rum.
- Es ist billiger, nur 2 x 6,- € für die Tete Rousse, und das nur weil ich so ehrlich bin.

Das mit der Übernachtung auf der Vallot würde ich sicher nicht mehr machen, auf der anderen Seite ist der Gipfel halt wirklich nur ein Katzensprung. Von der Schwierigkeit überrascht hat mich der Bossesgrat. Ich habe mit einem Anstieg wie beim Similaun gerechnet, dem ist nicht so. Es geht sehr ausgesetzt rechts und links schon verdammt weit runter, zum Teil hab ich neu gespurt. Wenn mir da alle 5 Minuten stolpernde Japaner entgegen kommen würden, na Merci Mausi. Da ist die Spur im Frühsommer wahrscheinlich besser. Dafür ist der Anstieg zur Gouter über Fels im Herbst fast schneefrei, dieser ist gut wie ein Klettersteig abgesichert, aber bei vielen Leuten natürlich steinschlaggefährdet.

Summa summarum halte ich es nicht für so blöd, den Montblanc im Oktober über den Gouteranstieg zu machen, da diese Massen an Leuten einfach ein Gefahrenpotential sind, das dann wegfällt.

Viele Liebe Grüße von climby
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« Zuletzt geändert: 08.11.2007 um 12:59:38 von Climby »  

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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #19 - 08.11.2007 um 11:22:06
 
Ja da hast wirklich was geleistet.
Und die Frage die mir auf den Fingerspitzen brannte hast auch schon beantwortet.
Nämlich ob es nicht besser wäre auf die Vallot zu verzichten und das in einem Tag durchzuziehen.
Aber zwei hätt ich noch:
1. Wäre es zu der Zeit nicht besser mit Ski? Gut die Bahn wird nicht mehr fahren also zu weit tragen, oder fährt sie doch noch? Oder warum nicht mit den Skiern hä?
2. Wärs nicht doch gscheiter gewesen mindestens zu zweit zu gehen. Bei Spaltensturz hilft halt kein Handy verlegen

hasei
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #20 - 08.11.2007 um 11:26:30
 
Mir fallen vor lauter  Smiley und Hochachtung keine Fragen ein.

Haste einfach fein gemacht!

lg
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #21 - 08.11.2007 um 13:54:17
 
hasei schrieb am 08.11.2007 um 11:22:06:
...
1. Wäre es zu der Zeit nicht besser mit Ski? Gut die Bahn wird nicht mehr fahren also zu weit tragen, oder fährt sie doch noch? Oder warum nicht mit den Skiern hä?
2. Wärs nicht doch gscheiter gewesen mindestens zu zweit zu gehen. Bei Spaltensturz hilft halt kein Handy verlegen

zu 1. NEIN! Also bei den Verhältnissen hättest die 2400 Höhenmeter vom Tal bis zur Gouter getragen um dann die 500 Höhenmeter weiter zur Vallot mit Ski zu gehen und das auf bockhartem, extrem windgepresstem Schnee. Dort kannst die Ski stehen lassen und die letzten 500 Meter den Bossesgrat wieder zu Fuß gehen. Oiso sorry, aber das musst sogar Du bescheiden finden.
Der übliche Skianstieg geht über die Grand Moulet, aber da brauchst momentan Deine Feuerwehrleitern, um über die Spalten zu kommen. Vor März/April (je nach Schneehöhe) ist das bei den Löchern eher ein Suizid-Versuch als eine Skitour
zu 2. Wegen den Spalten brauchst da nicht zu Zweit gehen. Sowas wie ein Gletscher ist es eh nur von der Gouter zur Vallot, davor ist es Fels, dahinter Grat. Es waren auf dieser Strecke vielleicht 3 Spalten zu erkennen, alle festgefroren und meines Erachtens problemlos begehbar. Auch die Literatur schreibt an diesem Anstieg nur was von geringer Spaltengefahr. Aber am Skianstieg ist das ganz was anderes. Mir ist kein Spaltenunfall im Sommer am Gouteranstieg bekannt, dagegen kenn ich 2 von Moulet-Skianstieg im Winter. Natürlich war es bei meiner Tour ein Risiko, aber meines Erachtens nur ein sehr geringes! Selbst die 2, die mir am Sonntag entgegen gekommen sind, waren ohne Seil unterwegs. Und wenn ich dann so einen Bär wie Dich am anderen Seilende hab, kann ich mit meinen paar kg da eh nix halten, da liegen wir beide drin. Zwinkernd
Außerdem spart man sich wieder 3 kg und das Seil bleibt ganz.  Lächelnd
Zum Weißbier rauftragen wär allerdings so ein Partner schon praktisch!  Grinsend

da climby
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #22 - 08.11.2007 um 14:47:56
 
Climby schrieb am 08.11.2007 um 13:54:17:
Auch die Literatur schreibt an diesem Anstieg nur was von geringer Spaltengefahr. Aber am Skianstieg ist das ganz was anderes. Mir ist kein Spaltenunfall im Sommer am Gouteranstieg bekannt, dagegen kenn ich 2 von Moulet-Skianstieg im Winter.

Hallo climby,

das müsstest Du mal erklären. Der besagte Gletscher liegt in einer Mulde, da liegen was weiß ich wieviel Quadratkilometer beschneite Fläche bis zu 1500 Meter höher. Im Winter besegen sich Gletscher (angeblich) nicht. Da gibt es ein paar Möglichkeiten:
Die Spalten sind offen.
- Die nächste Lawine, die kommt, füllt die Spalten nicht auf. --> Spalte immer noch offen. Wer da reinfällt ist selbst schuld.
- Die nächste Lawine, die kommt, füllt die Spalten vollständig auf. --> Spalte gibt es nicht mehr
Die Spalten sind überdeckt.
- Die nächste Lawine, die kommt, rutscht drüber --> Spaltenbrücke wird auch einen Menschen aushalten
- Die nächste Lawine, die kommt, zerstört die Überdeckung --> siehe offene Spalte

Also entweder die sind sehenden Auges da reingefahren oder irgend was ist mir entgangen.
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #23 - 08.11.2007 um 15:03:08
 
Wovon reden ?

Wieso bewegen sich Gletscher im Winter nicht ? Das sind ja ganz neue Erkenntnisse. Klar bewegen die sich auch im Winter, warum sollten sie denn nicht ?

Spaltenbrücken entstehen zudem nicht nur durch Lawinen sondern in viel stärkerem Maße durch den Wind und diese Brücken können manchmal verdammt dünn sein.
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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #24 - 08.11.2007 um 15:52:08
 
Guckst Du mal folgendes Bild (verlinkt von www.summitpost.org) vom Skianstieg (nicht mein Weg):

...

Wie Du siehst, ist es keineswegs so, dass der Gletscher so in einer Mulde liegt, dass dort überall Lawinen drüberrauschen (zumal man ja auch als Skitourengeher lieber da geht, wo nicht so häufig Lawinen kommen). Es gibt durchaus flache Passagen ohne Lawinenüberdeckung mit erheblicher Spaltengefahr, und wenn man den Gletscher von oben sieht, bekommt man schon Respekt vor der Tour. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Dimensionen am Montblanc doch ganz andere sind als bei uns in den Ostalpen. Der Gletscher oberhalb der Grand Mulet ist fast 1 km breit, der Höhenunterschied hier auf dem Bild zwischen Grand Mulet und Vallot ist ca. 1300 Meter, der zum Gipfel fast 1800 Meter.

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Re: Was für ein Drecksloch!
Antwort #25 - 08.11.2007 um 16:11:53
 
Hallo climby,

danke!

Und ich dachte immer im Winter könnte man bedenkenlos ....

Die Info hatte ich aus der Newsgroup - da ging es darum, ob man Gletscher im Winter eher in Mulden oder über Rücken begehen soll. Da gab es eine heiße Debatte der Spalten- gegen Lawinengefahr.

Ansonsten: Glückwunsch und noch viele gute Touren. Ich darf mir jetzt erst mal wieder 4-5 Monate mit Verfassen von Tourenberichten, Regen von innen anschauen etc. vertreiben. Du schaffst das (mit dem ersten Platz Smiley )
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