fortsetzung von oben
die hänge hinter der materialseilbahn leuchteten im abendlicht - schwacher trost dafür, dass wir den ganzen hüttenhang wieder raufmussten. tanja ärgerte sich, unterstützt von hasei, mit ihrer bindung herum, yak mit seiner sich immer übler entwickelnden blase am fuß und wir beide uns mit einer echt viel zu steilen drecksspur, wirklichem drecksschnee (mischung aus sulz und harsch), viel zu viel ausgeaperter drecksbotanik usw. - wie waren wir nur von allen "wegen", die hinauf zur hütte führten, auf diesen drecksrücken geraten
über speckknödeln mit kraut und gemüsenudeln gaben wir wieder die säue, vor die die perlen geschmissen werden - haseis wiederholte gefrozzelte hinweise, dass jetzt doch kurs sei, kamen und kamen einfach nicht so bei uns an, wie sie gemeint waren. die dünne luft in 3189m höhe (gleirscher fernerkogel) hatte wohl doch zu einer art hirnerweichung geführt...
der zwieselbacher rosskogel war angedacht, wegen der schönen langen abfahrt nach haggen, hasei traute ihn uns zu. yak (blase! haupthügel erfolgreich niedergebügelt!) und scrat wollten sich ausklinken und allenfalls eine kleine tour vorm abstieg machen. also machten tanja und ich uns an die planung und planten so richtig nach dem lehrbuch den ganzen aufstieg durch, mit checkpoints, hangneigungen, anschleichen an die richtige scharte... hasei bestätigte uns, dass wir die route richtig geplant hatten.
bloß warum fragte er, der doch den zwieselbacher selbst vorgeschlagen hatte, jetzt dreimal nach, ob wir uns den hang unter der scharte (o.k., a weng steil war er scho) auch wirklich zutrauten?
aber wenn wir wirklich um 8 uhr wegkamen, musste der mugel selbst bei großzügigster schleichzeit machbar sein... selbst eine aufbruchszeit gegen 9 uhr sollte reichen...
hm.
schönstes morgenlicht über den hüttenbergen...
und wieder schnappte die haseifalle zu.... munter marschierten die drei angehenden rosskogelbezwinger in die richtige richtung - zum schartlkopf! nach einer guten halben stunde, wo endgültig kein bachtal mehr weiterführte, hatte der "chef" ein einsehen und ließ uns drauf kommen, was für tolle pfadfinder wir wieder waren. wie wäre es mit berücksichtigung des sonnenstandes und vielleicht doch etwas ausführlicherem kartenzücken?
also zurück und nochmal von vorn, diesmal in die richtige richtung. natürlich war es mittlerweile 9 uhr durch...
rückblick ins gleirschtal
so ganz glatt ging allerdings auch der restaufstieg nicht, denn wie am vortag gerieten wir auf eine höhergelegene spur und mussten ewig queren, durch teilweise 35° steile hänge, auf einer in der vorhersagegemäßen vormittagswärme (südostexposition...) schon sulzig nachgebenden spur. der normalaufstieg wäre unten in der sohle des rotgrubenkars gewesen...
nicht nur jürgen guckte hier sekptisch...
oben in der scharte war klar, dass der gipfel ausfallen würde - wir hatten zwar noch zeit, aber die überquerung des kraspesferners sah doch ziemlich weit aus, und dann musste man ja noch den eigentlichen kogel raufkraxeln, auf dem sich bereits die heerscharen drängten...
das hatte keinen taug, wenn wir noch vor dem stau auf die autobahn wollten.
also runter, durch fast pistenartig zerfahrene hänge mit gutem schnee...
rückblick zu den oberen hängen unter der scharte
wo es langging, war glasklar, und immer noch fast kein harsch...
aber nun kam das erste "hindernis", die obere zwing, ein relativ enger steiler durchschlupf zwischen zwei felsriegeln. da sie zwar völlig zerbuckelt, aber kein bisschen vereist war, war's nix mit dem hindernischarakter...
danach wieder eher genussreich weiter...
dasselbe nochmal mit mehr landschaft (weitwinkel)...
eine zweite "untere zwing" war noch zu überwinden (links der bildmitte am unteren schattenrand) und wurde auch bewältigt, dann ging es sanft und gemütlich dem sellraintal entgegen. (rückblick)
in haggen wurde dann das taxi bestellt (will sagen, yak und scrat mit den autos aus st. sigmund nach haggen zitiert...), und nach dem üblichen logistischen chaos gab es dann in gries die obligatorische abschlussrunde.
ähm... die route, die wir aufgestiegen waren, war natürlich nicht die geplante gewesen... die pforzheimer hütte "liegt" genau am kartenknick, und so war es tanja und mir nicht aufgefallen, dass wir munter die zwar durchaus auch als aufstieg machbare, aber viel schwerere hüttenabfahrt des rosskogels durchgeplant hatten anstatt der eigentlichen aufstiegsroute... na, wenn man auf so einem dämlichen hüttentisch halt keinen platz hat, die karte richtig auszubreiten...
jedenfalls wussten wir jetzt, warum hasei plötzlich solche zweifel gekommen waren, ob wir diesen "aufstieg" auch wirklich schaffen würden.
pleiten pech und pannen also - ungemein lehrreich und sozusagen "ein echter hasei"
!
wir schafften es fast ohne stau nach oberaudorf!
dem yak nochmal ein fettes dankeschön fürs stufentreten am fernerkogel.
hasei, wir haben wieder echt viel gelernt - und gemerkt, wieviel wir noch zu lernen haben.
schließlich waren wir ja nicht zum vergnügen da...
(obwohl wir natürlich trotzdem jede menge spaß hatten)
D A N K E !!!
G
p.s.
bevor man uns und mich insbesondere für die letzten alpintrottel hält:
normalerweise komme ich bei skitouren da rauf, wo ich eigentlich hinwill.
hasei ist schuld.
er hat uns total verwirrt
.
und ja, ulli, es war in der tat "mal wieder ein äußerst nettes SAN-Event", das kann man wohl sagen!
und warum hasei abgeschnallt hatte? ich nehme an, schieres verantwortungsgefühl - er wollte uns halt runterbegleiten und aufpassen, dass keine/r abrutschte.
oder, hasei?