Iglu 2008 - Der Bericht
Samstag gegen 10 ist es so weit: Wir (Yvonne, Hartmut, Micha, Benni, Lamл[tm], Heiko und seine Zwillingsableger Christiane und Felix ) marschieren mit 8 Rucksäcken und zwei Transportschlittenüber den zugefrorenen Vilsalpsee zum üblichen Bauplatz. Die Fa. Vachek ist gut ausgerüstet, eine 200-Liter Alu- Box enthält alles, was man brauchen könnte, incl. Holz fürs Grillfeuer.
Die durch relativ hohe Tagestemperatur von ca. 5° gespeiste Hoffnung, Bausteine formen oder gar abstechen zu können, erfüllt sich nicht. Nicht nur forztrockener, sondern sogar richtig trockener, grobkörniger Pauda.
Also stapeln wir alle Ausrüstung und legen zwei Planen drüber, eine Stunde später ist ein 3 Meter hoher Schneekegel mit 7 m Durchmesser entstanden. Jetzt kommt noch eine auf der Süd- und Westseite von der Sonne unterstütze Eiskruste drauf, damit beim Aushöhlen nicht alles wieder zusammen stürzt. Dann kommt die große Stunde von Felix, der zur Ausrüstung einen Tunnel graben darf. Denn Felix ist nur etwa 1,40 m kurz und braucht deshalb erst mal nur einen kleineren Tunnelquerschnitt. Eine halbe Stunde später gebärt der Schneekegel einen Rucksack nach dem anderen, kurz darauf folgt die Alubox. Das restliche Aushöhlen zu drittt geht schnell, schwierig wird der Transport des Schnees aus dem Iglu, denn die Plastikboxen geben eine nach der anderen den Geist auf, genauso wie eine Plastik- Lawinenschaufel. Der Aushub wird direkt neben das Iglu geworfen und noch ein Mal ausgehöhlt, damit auch alle 8 Leute Platz haben. Noch bei Tageslicht starten wir das Lagerfeuer, braten unser Abendessen und lassen im Gegensatz zu den Vorjahren keine Bierflaschen kreisen (man muss den Kindern das Saufen ja nicht vormachen.) Bis wir in den Federn liegen, steht der Mond am höchsten Punkt (5 Tage VOR Vollmond).
Auf gehz
Ritt über den Vilsalpsee
Die ersten 1000 Liter Aufschütten kann man sich schon mal sparen
Die Hülle des großen Iglu steht schon mal
Held des Tunnels
Jetzt noch eine Kruste drauf
Vom Schnee reflektierte und nicht von irgend welchen dumm in der Landschaft herum stehenden Bergen verdeckte Sonne hat selbst im Februar schon Kraft
Kalte Arbeitsstelle von Hartmut
Es ist .. eine Kiste
!
Noch lang nicht ausgehöhlt
Man kann fast drin stehen
Mahlzeit
Bis nun 8 Leute ausgeschlafen, wieder draußen und aufgerödelt sind, vergeht eine Weile - gegen 10 Uhr starten wir Richtung Gaishorn. Für Micha, Hartmut, Benni und Yvonne wird das reichen, Heikos Ableger hingegen haben nur Skibekleidung für den Winter. Im Aufstieg wird es abartig warm - Skijacke, Fleecepulli, ein Langarm- und ein Kurzarmtop heizen den Felix schwer auf - Benni, der mit Heiko und mir geht, erklärt sich bereit, die sackschwere Skijacke in seinen Rucksack mit nach oben zu nehmen. Nicht helfen können wir bei dem Schnee, der richtig eklig schwer wird, auch ohne Einsinken strengt das selbst uns Erwachsene abartig an.
Kaum hatten die Kinder wieder Luft, fingen sie wieder an, sich nach Herzenslust zu zoffen. Das wird dann beendet, indem Heiko mit Christiane vorläuft und Felix mit mir im Sicherheitsabstand hinterher. Mit einem Viertel Liter über eine halbe Stunde verteilten Traubensaft halte ich den Kreislauf des Felix noch am Laufen, dann sind wir (sogar noch einige Minuten vor dem mit den Schneeschuhen kämpfenden Benni) auf der Scharte zwischen Rau- und Gaishorn. Irgend wo haben wir auch noch Heiko und Christiane überholt. Im Gras auf der Scharte machen wir lang Pause - für meine vier Begleiter ist es die erste Wintertour überhaupt. Außerdem wollen wir den Abstieg im Schatten absolvieren, das sei nach Aussage entgegenkommender Skitourengänger besser wegen der Schneemäuler. Die Aussicht ist dem Heiko vom Sommer her bekannt, sie steht der vom zum Greifen nah scheinenden Gipfel kaum nach.
Guten Morgen!
Zunächst noch fast apere Südseite
Benni, ich, Christiane und Felix (vvnh)
Noch fix und alle vom Vortag der arme Kleine
Man sieht die Iglus bis oben
Blick auf die andere Seite zur Willersalpe
Rauhorn - im Winter nicht trivial
Geschafft! (Die Leute auch)
schwarzbraun ist die Haselnuss Herrliche Berge, sonnige Höhen ...
In einer guten Stunde sind wir wieder an den Iglus - bis dann alles in der Alubox ist, vergeht noch mal eine Stunde, dann geht es zum krönenden Abschluss in den Adler nach Pfronten.
Wie nicht anders zu erwarten, habe ich kein Problem, die zu einem nicht unwesentlichen Teil aus Knochen bestehende Haxe zu verspeisen. Benni lässt von seinem Riesenschnitzel fast die Hälfte übrig (ein Viertel geht dann auch in meinen Magen), aber selbst der Felix mit seinen 36 Kilo Lebendgewicht verdrückt ein 200-gr-Rumpsteak incl. Bohnensalat und Beilage fast vollständig. Und von dem Kilogramm Kässpätzle verdrückt Christiane nur zur Hälfte. Echt schade, dass der Rest zurück gegangen ist. Gegen 23 Uhr liegen wir dann zu Hause in den Betten.