Oder : Wenn man Studenten die Tourenplanung überläßt...Mali wollte in die Dolomiten zum klettern.
Naja, warum nicht denkt sich Yak, da ists immer warm, sonnig, man kann im T-Shirt vor der Hütte sitzen und ne leckere Pizza essen. Mitklettern muß man ja nicht, Claudia kommt ja auch noch mit, also schön in den warmen Felsen liegen und den Bunnys in ihren bauchfreien Shirts beim kraxeln zuschaun und dabei Radler und Rotwein schlürfen.
Paßt !
Fahr wir halt Freitag morgen bei miesem Wetter in Flintsbach los, ist ein ganzes Stück bis in die Dolos, aber es kann sich nur noch um Minuten handeln bis es heller wird.
Wird es auch tatsächlich...
An unserer Unterkunft in St. Vigil reißt es tatsächlich auf...
...und läßt tonnenweise Schnee herabrieseln
Aber OK, das macht nichts, morgen ist das in der warmen italienischen Sonne wieder weggetaut. Fahren wir halt einkaufen, Mali braucht dringend noch einen Kletterführer, um tolle Routen für morgen aussuchen zu können. Wir finden ein schönes Sportgeschäft in Bruneck, komischerweise geht Claudia lieber Dessous kaufen statt sich am herben, metallischen Geruch frischer Karabiner und Eisgeräte zu berauschen. Da ist bergsteigerisch noch etwas Aufbauarbeit zu leisten, scheint es.
Am Abend machen wir dann halt das, was man in unserer Sektion eh am besten beherrscht..
Am nächsten Morgen ist der Schnee bis auf ein paar mickrige Reste schon fast völlig verschwunden.
Hmm
Aber vielleicht ist der Fels noch etwas kühl !? Vielleicht gehen wir lieber einen Klettersteig !?
Mali hat das was rausgesucht, kleine Tour ganz im Sektionsstil. 1500Hm, auf nen 3000er mit nem langen Grat.
Klar, der geht sicher problemlos, machen wir !
Die Felsen sind eh fast schneefrei, alle Routen oberhalb IX+ sollten morgen trocken sein, also steht dem Kletterspaß ja nichts mehr im Wege.
Ok, der Anmarsch zur Hütte ist etwas verschneit, aber das taut bald und es ist ja auch gespurt.
Machen wir an der Hütte halt das was man in unerer Sektion eh am besten beherrscht..
Weitergehn ?
Klar, der Berg ruft, also schaun wir uns das mal an.
Sieht doch übersichtlich aus.
Für Yak überraschend ist der Weg sogar zu finden.
Sollte da echt ne Gipfelchance bestehen ?
Das Wetter ist gut, die Laune auch, wir näher uns in Minimalgeschwindigkeit dem Joch.
Aber dann : Eine Wolke zieht auf !
Mali besteht darauf, dass ein Whiteout bevorsteht und wir absteigen müssen.
Yaks Reaktion auf diese Vorhersage ist in dem Bild ganz gut erkennbar
Naja, OK, schaun wir mal, wie schlimm dieser Schneesturm so wird.
Klappt irgendwie nicht mit der Ausrede, die Wolke zieht vorbei, der Himmel ist wieder blau.
Dafür entdecken wir ein paar Spuren, die sicherlich nur von Außerirdischen stammen können. Viel zu gefährlich weiterzugehen.
Gehen wir noch auf einen Mikrobuckel neben der Hütte und machen statt bergsteigen eben dann das was man bei uns in der Sektion nunmal am besten beherrscht..
Und dann nix wie heim, der Durst wird unerträglich..
Für den nächsten Tag ist Mali davon überzeugt : Klettern ist möglich. Claudia will lieber zu den drei Zinnen, gemütlich wandern.
Aber auch da findet Mali einen Klettersteig. Auf den Knblinger Tobel, oder Toblinger Knobel oder wie auch immer.
Also schleppen wir mal alles was wir an Ausrüstung haben mit für die große Zinnenrundtour.
Hier war Yak noch gar nie. Ist schon recht eindrucksvoll.
Die Hütten haben zu, es sind zwar Leute unterwegs und es ist gespurt, aber ein paar Milimeter Schnee liegen immer noch.
Wir erreichen nach einer ganzen Weile einen Gipfel der auf der Karte wie ein 30-Minuten-Wandermuggel aussah.
War aber doch knackiger irgendwie, es ist supergeniales Wetter, aber kalt, der Schnee will immer noch nicht wegtaun, hoffen wir auf den Nachmittag
Und machen derweil das was man in unserer Sektion usw..
Der kleine Umweg über den Gipfel läßt uns dann nach insgesamt 7 Stunden die Dreizinnenhütte erreichen.
Dafür brauchen die Turnschuhwanderer ca. anderthalb Stunden direkt vom Parkplatz.
Aber der Blick von der Hütte ist krass, blöd nur dass die Hütte halt zu ist.
Und auch kein Mensch mehr dort außer zwei Holländern die sich Tee kochen und im Winterraum bleiben wollen.
Also klettern wohl heut eher nicht mehr, Claudia mag eh nicht mehr.
Mit etwas Cola bekommen wir sie aber noch mal hochgepuscht für eine 10-Minuten-50Hm Tour auf den Aussichtsbuckel neben der Hütte.
Dauert dann doch einen Hauch länger, ist elend tiefer Schnee, saukalt, windig, alles was bersgteigen schön macht eben.
Aber der Tag ist endlich rum, wir schaffens gerade noch im letzten Licht zur Hütte.
Die Frage wie weit es noch bis zum Auto von hier aus ist muß Yak jetzt doch etwas beschönigen, sonst dürfte Claudia es schon hier bereuen jemals jemanden aus der SAN kennengelernt zu haben und nicht erst unten am Auto.
Aber wir wollen diese Tour doch nicht im Hellen abschließen.
Nur im Dunkeln kann man die Kälte wirklich erfahren, spüren, eins werden mit ihr..
Verdammter Drecksabstieg, wir sind am Auto völlig alle und halb erfroren, so wie es sich gehört...
Tolle Tour also mal wieder und nach einem Zwischenstop im Restaurant Santer in Toblach (hervorragende Küche !) siehts im Rückblick doch gar nicht mehr so schlimm aus....
Oder ?
Aber hasei : den Bericht hab ich ja nur für dich geschrieben, damit Du siehst dass Du überhaupt nichts verpaßt !
So richtig nett ists nur im Bett, also husch husch wieder rein mit Dir !