Es ist jetzt schon fast einen Monat her, dass wir aus Ecuador zurück gekommen sind, da wird es Zeit, auch hier mal einen kleinen Überblick über die Reise zu posten. Dass wir (also der Ralle) derzeit das Tourenbuch mit den höchsten Bergen anführen, ist ein schöner Nebeneffekt, aber entgegen anders lautenden Gerüchten, war das *nicht* der Grund für die Reise nach Südamerika
Selbstverständlich war es super in Ecuador und die Reise war extra so ausgesucht, dass wir nicht 'nur' bergsteigen waren, sondern auch noch ein bisserl Land und Leute mitbekommen haben. War ja schliesslich das erste Mal Südamerika für uns, da ist das auch wichtig. Hier in der SAN sind aber natürlich die 'Heldentaten' das interessante
Wir haben 2 Viertausender, 4 Fünftausender und 1 Sechstausender versucht, mussten an einem Fünftausender wegen der Umstände abbrechen und den Sechstausender hat nur der echte Held geschafft
Auf dem Rest der Berge war ich auch
Details und mehr Bilder von Ecuador gibt es auf obadoba.de (
http://www.obadoba.de/chronik/2009/ecuador/, ist noch nicht fertig, wird nach und nach ergänzt), hier die Übersicht:
14.05.2009: Pasochoa, 4199mErstaunlich anstrengender Aufstieg zu einem sehr netten Akklimatisations-Vulkan im Süden Quitos. Nach weiten Weiden folgt am alten Kraterrand ein wenig Krabbeln durch nahezu mystisch anmutenden Nebelwald, dann ein freier Gipfelfelsen. Abstieg im Regen.
15.05.2009: Guagua Pichincha, 4794mAkklimatisations-Tour Nummer 2. Erst ein Fahrweg, dann durch Gras über einen Rücken und wieder den Fahrweg hinauf zur (knallroten) Hütte. Am Kraterrand dann Nebel und Wind, am Gipfel war es dank der aufgeheizten Lavasteine trotzdem erstaunlich gemütlich.
16.05.2009: Aufstieg ins Illiniza Camp, 3978m17.05.2009: Illiniza Norte, 5116mAkklimatisationsgipfel Nummer 3. Vom Zeltlager bei 'La Virgen' zunächst lang und flach über Wiesen und durch Wäldchen zur Moräne, dann hinauf zur (knallgelben) Hütte und zum Sattel zwischen den Illinizas. Über den Grat zum Nordgipfel und über schöne lange Schuttrinnen zurück zum Fuss der Moräne und zum Lager.
18.05.2009: Illiniza Sur, 52480mExtragipfel, den wir auf den Vorschlag vom Ralle gemacht haben, weil die Verhältnisse und das Wetter so gut waren. Abmarsch um 1 Uhr Nachts bis in den Sattel zwischen den Illinizas, dann links hinauf zum Gletscher. Über 40-45 Grad steile Firnfelder in 3 Aufschwüngen zum Gipfel. Geniale Sicht!
19.05.2009: Aufstieg zur Cotopaxi-Hütte, 4851m20.05.2009: Cotopaxi, 5374mStart um 1 Uhr Nachts bei Schneesturm und Nebel. Nachdem wir den Grat erreicht hatten (sehr mühsam), fiel einer der Bergführer um (nach Besuch beim Doc: Anämie), so dass abgebrochen werden musste. Sämtliche anderen Seilschaften am Berg mussten aber ebenfalls wegen des Schneesturms umdrehen, keiner erreichte den Gipfel.
(Gerhard blieb in der Hütte und schaffte den Gipfel im zweiten Versuch am nächsten Tag.)
22.05.2009: Aufstieg zur Chimborazo-Hütte, 5048m23.05.2009: Chimborazo, 6310mStart um Mitternacht bei klarem Himmel und - wie sollte es anders sein - heftigem Wind. Nach Erreichen des Grates und nachdem wir die steileste Stelle dort geschafft hatten (etwa Hälfte des Aufstiegs), musste einer der Gruppe umdrehen. Um den starken Bergsteigern (Ralle, Gerhard) die Gipfelchancen nicht zu verderben, bin ich umgedreht.
Für den besten Allgäuer von Allen war der obere Teil eine echte Willensprüfung, er erreichte mit Gerhard und Benno im Morgengrauen den Gipfel.
26.05.2009: Aufstieg zur Cayambe-Hütte, 4610m27.05.2009: Cayambe, 5796mNach einem wunderschönen Sonnenuntergang um 1 Uhr bei klarem Himmel gestartet. Gipfel schliesslich in Schneesturm und Nebel erreicht. Anschlag und schnellstmöglicher Abstieg.