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Schweizer Wasserwege (Gelesen: 1251 mal)
Renntier Karsten
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Freising
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Schweizer Wasserwege
03.08.2009 um 23:39:39
 
Ein Wettkampf hatte mich in den südlichsten Kanton der Schweiz gelockt - "Staffetta del Gottardo" nennt sich das Ganze, und besteht aus einer Abfolge von Inlineskaten, Rennrad, Berglauf, MTB und Crosslauf.

Da ich aber den weiten und stauträchtigen Weg nicht des Wettkampfs allein wegen machen wollte, habe ich noch zwei Wandertage dran gehängt - in der Planung noch nicht wissend dass dies zwei Duschtage werden würden...

Aber der Reihe nach: am Samstag, dem 1.8. - dem Schweizer Nationalfeiertag - fand die Staffetta del Gottardo bei bestem, wenn auch recht schwül-heißem Wetter statt. In der Nacht gewitterte es dann heftig (nicht zu verwechseln mit den Feuerwerken zum Natinalfeiertag...) - na gut, das hält einen SAN'ler ja nicht davon ab, am nächsten Morgen trotzdem loszulaufen. Am Vormittag grummelt es noch etwas in den Bergen rund um den Nufenenpass, und es nieselt gelegentlich.
Doch dann das: Zwischen San Giacomo und der Capanna Como-Gries fängt es plötzlich an zu hageln, es stürmt, und Blitze zucken aus allen Richtungen. Mir wurde beim Überqueren der Schneefelder schon ganz anders um mein Leben...
Als tropfnasser Pudel, aber wohlbehalten erreiche ich die Capanna Corno-Gries - ein moderner, freundlicher Hüttenbau mit einer ebensolchen Wirtsfamilie. Während meine Kleidung zwar nicht trocknete, aber zumindest abtropfte, genoß ich eine heiße Minestrone. Danach ging es auf der anderen Seite der Straße zum Nufenenpass zurück.
Wer nun denkt, sowas könnte mich abschrecken, der irrt. Am nächsten Tag hatte ich mir die Gegend um den Oberalpstock ausgesucht - von Sedrun aus über den Chüzlipass zur Etzlihütte, und dann über die Mittelplatten zurück nach Sedrun. Gedacht - getan: wieder gab es im Aufstieg "nur" Nieselregen - und wieder hat es mich auf der Wegstunde vor der Hütte bis auf die Haut durch geduscht. Diesmal zum Glück ohne Blitz und Donner...
Der Abstieg gestaltete sich dann zur "Wasserwanderung": entweder man lief im Bett diversester Bäche - oder über durchnässte Wiesen. Wasser allerorten...
Falls sich also die Schweiz eines Tages entschließen sollte, eine Flotte aufzustellen: Wasser-Wege haben sie schon mal zur Genüge...

Fazit: viel Regen, viel Nässe, aber trotzdem eine wunderschöne - und erstaunlich einsame - Zentralalpengegend. Die beiden Hütten sind uneingeschränkt empfehlenswert: freundliches Personal und moderne Ausstattung, was will man mehr. Dazu die Einträge im Bereich Hüttenempfehlungen.

Ich komme gern wieder - buche aber nächstes Mal schönes Wetter...
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« Zuletzt geändert: 04.08.2009 um 08:03:29 von Renntier Karsten »  

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