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VRP (Gelesen: 14398 mal)
Lamл[tm]
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VRP
15.09.2010 um 23:45:48
 
VRP

Vorwort an alle selbsternannte Sittenwächter, Blockwarte, IMs und sonstige "korrekte" Denunzianten: Es handelt sich nicht um eine Völkische Reichspartei oder ahnlichen Blözinn, sondern um das Vorgezogene RentnerProgramm. Also bitte belästgt nicht den Webmaster, der hat nämlich zwischendurch auch mal Wichtiges zu tun.

Mich quält nämlich seit 6 Wochen eine Epicondylitis. Umgangssprachlich bezeichnet man das als Tennisarm und jegliches Klettern ist damit absolut ausgeschlossen.

Das hat eine Nebenwirkung, die jeden Kletterer vordergründig freuen würde: Das schlagartige Einstellen jeglicher Tätigkeiten, bei denen Kraft über die Hände übertragen wird, bringt meine Körpermasse in den Freifall, fast ein Kilogramm jede Woche - nur hat das eher mit Abbauen als mit Abspecken zu tun und damit kann kein sportlich aktiver Menschen wirklich glücklich werden. Wiederaufbau dauert vier Mal so lang. Traurig

Um nicht im Fernseh- resp. Computersessel festzuwachsen und zu verfetten geht es deshalb am schönsten Tag der Woche im Rahmen des VRP zum Thaneller. Christian und seine Freundin Diana sind so nett und nehmen mich mit bis nach Heiterwang. Vor der bequemen Mitfahrt ist jedoch der Schweiß gesetzt, und weil man am Wochenende gern ausschläft, müssen die für die 2 km resp. 220 Höhenmeter 15 Minuten ausreichen. Die Tour selbst soll eher gemütlich werden, Diana ist nicht so gut im Training, gesundheitlich angeknabbert und ohnehin eher ein "zierlicher" Typ.

Am Bf starten wir den neu gebauten Weg direkt zum Jochplatz, und danach die erste  Überraschung: Der Regen letzte Woche hat dem Steig ins Thanellerkar übel mitgespielt, gerade an den steileren zu querenden Hängen mit dem "festen Feinschutt" hätte ich mir fast schon Steigeisen gewünscht. Sind aber nur vier Mal je etwa 5-10 Meter. Latschen abhangeln ist einfacher, was dann auch viele (eigentlich alle die keine Stöcke mithatten) gemacht haben.

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Auch für Badetouris ideal.

Dann gleich die zweite Überraschung: Es geht ca. 200 Meter hinunter. Man hätte auch vorher auf die Karte schauen können. Das macht die lockeren 1340 Höhenmeter schon gleich zur richtigen[tm] Wandertour. Der Steig schlängelt sich gekonnt durch die Nordflanke. Es gibt kaum Kletterstellen, allerdings erneut etliche schmale Stellen und Gegenverkehr. Die Platzierung der Stahlseile erscheint unmotiviert und ist nicht wirklich nachvollziehbar. Vielleicht sieht man das bei nicht so optimalen Verhältnissen anders.

...
Die Nahblicke sind denen in einer Klettertour jedenfalls ebenbürtig.

Doch dass ich noch lang nicht in Rente gehen kann, wird mir "in der Wand" klar, als mich ein 76- Jähriger überholt. Ca. eine halbe Stunde lang kann ich mit dem rasenden Rentner mithalten, dann ist er weg. Von wegen VRP - die Rente werde ich mir wohl noch hart erarbeiten müssen. (Bevor Fragen kommen: Christian, Diana und ich haben abgesprochen, den Steig zum Gipfel jede(r) in seinem Tempo zu gehen.)

Oben merkt man, dass Herbst ist: Starker Wind lässt uns trotz warmer Jacken und Handschuhe in wenigen Minuten auskühlen. Diana sieht total abgefertigt aus, aber Berwang ist knappe 1000 Meter unter uns, also nur etwa 1 1/2 Stunden weit weg. Irgend wie werden wir von dort schon zum Auto kommen, notfalls mit dem Taxi. Bus fährt Samstags nur morgens und vormittags.

Der Abstieg geht südseitig runter und 100 Meter weiter unten ist wieder Sommer. Es ist so schön, dass wir doch noch den (je nach Wanderwegweiser- Schildermaler) Geissteig, Geißsteig, Gaissteig oder Goassteig bis zum Auto zurück laufen wollen. Auch Diana will das. Sind halt noch mal 300 Höhenmeter hoch.

Oben dann Überraschung 3: wir stolpern kilometerweit über Latschenwurzeln- dem zügigen Vorwärtskommen auch nicht förderlich. Das Panorama ist jedoch einmalig, bei Abendlicht erst recht. Die letzten 700 Meter geht es mit einer gefühlten Hangneigung von -110° hinab zum Auto. Dennoch niemand bedauert die Weg- Zugabe.

Auf jeden Fall mal einen ganz fetten Respekt an Diana, die alles ohne zu klagen mitgegangen ist und nach eigener Aussage sogar genossen hat. (Was ich ihr bis heute nicht glaube.)

Die Rückfahrt ist doch recht stressig. Christian hatte etwa 1 1/2 Liter Wasser gekotzt. Man sollte halt nicht zwei Liter Isostar trinken, schon gar nicht überdosiert. Christian schläft erschöpft auf der Rückbank. So darf ich dann mit 2060 Höhenmetern in den Knochen im Dunkeln allein heimfahren. Es gibt dann noch einen Schrecken, weil ich Autos entweder ganz ohne Tempomat oder nur mit Abstandstempomat kenne. Da wäre ich doch fast jemanden in den Kofferraum gestiegen Smiley Ein Aufschrei von Diana machte mich dann endgültig wach. Die Fahrer vor, links und hinter mir wahrscheinlich auch. Nur nicht den Christian. Der liegt immer noch auf der Rückbank & schläft wie ein Baby.
Die letzten 220 Höhenmeter vernichte ich in ca. 2 Minuten entlang der Alten Weinsteige, Tempo 30- Zone. Zum Glück lösen Fahrräder keine Starenkästen aus. Smiley.

Am nächsten Tag war ich dann zu nichz zu gebrauchen. Aber das soll ja gemäß der nicht unerheblichen Meinung vieler nicht ungewöhnlich sein.

Auf jeden Fall kommen vom Christian noch ein paar schöne Bilder nach.
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« Zuletzt geändert: 18.09.2010 um 17:10:04 von Lamл[tm] »  

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Re: VRP
Antwort #1 - 17.09.2010 um 12:58:40
 
Klär die lesende Gemeinde mal auf, was denn VRP sein soll hä?  hä?
Ich kenn nur eine VRP und die überschwemmen Europa mit billigen Kopien - richtig?
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Re: VRP
Antwort #2 - 17.09.2010 um 16:02:31
 
Habe ich doch geschrieben:

Vorgezogenes Rentner- Programm
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Re: VRP
Antwort #3 - 18.09.2010 um 10:39:54
 
Jetzt passt das mit den Fetten Buchstaben  Cool
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Re: VRP
Antwort #4 - 30.09.2010 um 00:19:09
 
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Als die rote Morgensonne sandte ihrten ersten Schein....

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100 km nach Grundremmingen

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Ziel in Sicht

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DAS Bild vom Heiterwanger Prospekt

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Wir sind dem Ziel nahe, entfernen uns aber dei nächste Stunde wieder

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...
Erst mal geht es bergab

...

...
Der Säugling Smiley

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Hier schlängelt sich der Weg durch.

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Der letzte Rest

...
o.W.

...

...
Pinkelecke

...
Brrrrrrrrrr ... Ich sag lieber nix.

...
Bergab

...
nach Berwang

...

...
und wieder nach oben zur Hochalm

...
auf halber Höhe zum Dach Deutschlands

...

...
Die kriegen heute abend auch noch etwas Sonne Smiley
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Re: VRP
Antwort #5 - 26.01.2011 um 18:57:17
 
Nachdem Christian und Diana noch ganz illuminiert von der schönen Bergtour zu Sankt Osama waren, musste am nächsten Feiertag, dem Tag der Einheit, wieder etwas folgen.

Dieses Mal nicht so lang, die sich täglich um 4 Minuten verkürzenden Tage erlauben nicht mehr. Außerdem ist der Diana das auch ganz Recht. Es geht mit Ingrid und Thomas zur Knittelkarspitze.
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Viel wenigger Schnee in den Hochlagen als gemeldet.

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Eine Traufhöhe durch eine südseitige Rinne. Im Herbst ideal.

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Zweite Traufhöhe durch herrlich aussichtsreiches Almgelände

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Endlich oben: Nach 2 Stunden ist der Reuttener Höhenweg erreicht

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was wir uns mit dem Leerfressen der Rucksäcke belohnen.

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Es geht nicht zum Galtjoch. Da war ich nämlich schon mal. Smiley

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Im ständigen Auf und ab etwa ein Viertel Jubiläumsgrat. An den ausgesetzten Stellen gesichert, sodass ein sehr homogener Weg bei herauskommt.

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Auf der Vorderen Steinkarspitze (2.181m) lag nur wenige Tage vorher geschlossen Schnee.

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Zwei weitere Stunden später liegt der Höhenweg hinter uns.

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und der Gipfelgrat vor uns.

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Mal linx und mal rechz erreichen Männlein und Weiblein gemeinsam den Höhepunkt.

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von wo sich eine grandiose Sicht bietet.

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Die Mitesser lassen sich natürlich nicht zwei Mal bitten.

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Irgend wann müssen wir uns losreißen

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Die Riesengruppe, die wir am Höhenweg überholt haben, ist jetzt erst am Übergang zum Gipfel und nimmt diesen nicht mehr mit. Dafür deckt sie uns mit Steinschlag auf dem ansonsten bequemen Abstieg durch die Nordflanke ein.

...

Hier stellte sie sich jedoch geschickter an. Der Weg war hier weggespült und wir mussten etwas klettern, um wieder zurück zum Weg zu kommen. Der Christian, dem ich unter normalen Umständen einen Grad abnehme, ist hier aber deutlich furchtloser als ich.

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Nach ausgiebiger Rast im Gasthof verlassen wir das Gebiet.

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bei herrlichem Alpenglühen.
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Re: VRP
Antwort #6 - 26.01.2011 um 19:13:42
 
Tipp:

  • Der Reuttener Höhenweg ist für jeden vollkommen schwindelfreien Wanderer zu begehen. Max. Kletterschwierigkeit I, alle ungesichert zu gehenden Stellen sind bruchfrei. Zugang ab Kelmen ca. 2 gemütliche Stunden, ab Berwang übers Galtjoch ca. 3 h.
  • Die Knittelkarspitze ist ein wunderbarer Aussichtsbalkon und als krönender Abschluss des Reuttener Höhenwegs wie geschaffen.
  • Achtung! In der Kompass-Karte sind noch zwei Wege eingezeichnet, die es nicht mehr gibt:
  • Der Südgrat ab Namlos ist nicht weiter gefährlich, man wird halt irgend wann mal in den Latschen stecken bleiben. Hier sind aber noch alte Markierungen erkennbar.
  • Die Südumgehung des Wetterkreuzes wird nicht mehr befestigt, seitdem der Steig durch die Nordflanke angelegt wurde. Hier gerät man nach einer Geröllabfahrt von ca. 150 m in absolut ungangbares, schuttiges und sehr ausgesetztes Gelände. Als Winterweg bei vereister Nordflanke aber alternativlos. (Nur ist da der Schutt zusammengefroren und daher bei Warnstufe 1 (angeblich) eine gute Tour.)
  • Am Wetterkreuz selbst ist irgend etwas weggebrochen, so dass bei der Besteigung heute "Kletterschuhe angenehm" sind. Den Nebengipfel mitzunehmen, lohnt sich nur für Sammler, die wegen 50 Metern Kletterstrecke sie einen Tag lang Ballast an den Rucksack hängen wollen.
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Re: VRP oder Ein Mann sieht rot.
Antwort #7 - 26.01.2011 um 20:33:11
 
VRP oder: Ein Mann sieht rot

Auch wenn am 10. Oktober kein Feiertag ist: Für nächste Woche sind die ersten größeren Schneefälle angekündigt, für das Wochenende selbst noch mal Föhn.

Das versetzt Christian, Dana, Tinchen und mich in Torschlusspanik und lässt hektische Betriebsamkeit aufkommen. Mitsamt Helmut, den wir als fünften Betriebskostenteiler mit ins Auto nehmen, geht es ganz gemütlich nach Holzgau. Denn heute ist nur die Simms- Hütte das Ziel. Auf die 2895m hohe (Für Oktober ist das viel) Holzgauer Wetterspitze geht es erst morgen.

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Die Straße zur Sulzlalm latschen kommt natürlich nicht in Frage. Voller Elan verfolgen wir die stärksten Spuren, und enden an den zerfallenen Resten eines Klettersteig in einer Schlucht. Dennoch: Wir haben Zeit und genießen den Abstecher.

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Christian entdeckt irgend wo eine verblichene rote Markierung, (daher der Titel), danach ein paar Steinmännchen und wir sind am richtigen Weg.

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Herrliche Blicke aus dem Sulzltal in die Allgäuer

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Das Tourenziel zeigt sich erst spät.

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Kunst am Berg

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Die Hütte sieht man erst wenn man kurz davor ist.

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Damit man es schön warm hat, muss man erst mal Schweiß treibende Tätigkeiten ausüben.
Nach leckerem Kochen in einem wunderschönen Winterraum verkriechen wir uns in die darüber liegende Schlafetage. Jetzt wissen wir warum es unten so kalt war: Die Wärme ist nach oben geflüchtet und hat das Obersgeschoss in eine Sauna verwandelt.

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Sch€ißhaus mit Aussicht

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Alsbaldiger Aufbruch

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Wir machen schnell, dass uns warm wird. Während ich mich eingepackt habe, sind Christian und Helmut im Trägertop bzw. T-Shirt zu Gange. Wir erreichen schnell die Verbindung mit dem Weg vom Stierlahnzugjoch.
Wir sind trotzdem zu spät - Das letzte mergelige Stück zum Fallenbacher Joch ist schon oberflächlich angetaut und glibberig. Die Grödel, die problemlos auf meine Bw- Schuhe passen, sind zu klein für meine total runtergelatschten Wanderschuhe. Ich bin schon kurz davor die Teile auf die nackten Füße zu schnallen. Aber irgend wie komme ich mit Sprung von Stein zu Stein nach oben.

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Am Fallenbacher Joch

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bietet sich erstmals eine neue Sicht, die muss ausgiebig genossen werden.

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Selbst die Nordseiten sind vorerst wieder fast schneefrei.

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Am Felsenfenster wird es ernst: Hier drehen laut der vorher recherchierten Berichte viele um. Selbst der Betreuer des von mir sehr geschätzen Bezirks- Bergforums, den allgemein so schnell nichts schreckt, hat hier schon mal "den Schwanz eingezogen". (Mittlerweile hat er den Sack natürlich abgehängt.) Und dabei geht es nur um die 20 Meter hoch zum eine Felsnase umgehenden Drahtseil.

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Deshalb habe ich mir noch meine Universalschlappen mitgenommen. Vollkommen Überflüssig. Zur Not hätte ich die 20 Meter auch barfuß klettern können. Ein 30 m Halbseil habe ich auch noch mitgeschleift, um im Fall eines Abstiegs gerade diesen Fall zu verhindern.

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Doch ehe wir uns versehen sind wir am Gipfel.

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Sogar die nicht so wild kletternde Diana hätte das dann doch ausgelegte Seil ("Wenn wir es schon mal dabei haben") nicht wirklich benötigt. Die Verhältnisse sind allerdings perfekt: handwarmer, trockener, griffiger und vor allem: bombenfester Fels. Das alles bei nur sehr mäßiger Ausgesetztheit.

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Selbst die zwei hätten es geschafft.

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Neuland für Adam Ondra

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Am Schuhwechselplatz habe ich meine Handschuhe liegen gelassen. Also: 10 Minuten zurück, 5 Minuten hinterher.
Danach rasant die Schuttrutsche Richtung Simms- Hütte. Was wir in fast einer Stunde rauf sind, brauchte runter ca. 5 Minuten.

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Die letzte Sonne des Jahres aufschnappen,

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beim überraschend aufgestiegenen Wirt jeder noch ein Bier, und es geht abwärts ins dunkle Tal.

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Ein letzter Gruß des zum letzten Mal in diesem Jahr schneefreien Allgäuer Hauptkamms,

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und der Bergsommer ist verabschiedet.

Tipp:

  • Der Selbstversorgerraum der Simms- Hütte heißt nur Winterraum - die riesigen tlw. südexponierten Grashänge lassen im Spätwinter, das sehr enge Tal unterhalb der Sulzlalm lässt im Hochwinter einen Zugang nicht zu. Einzige Möglichkeit ist evtl. von Kaisers übers Stierlahnzugjoch - aber was will man dann noch auf der Simmshütte?
  • Nicht von Berichten über die Schwierigkeiten abschrecken lassen
  • Über den mergeligen Anstieg unterhalb des Fallenbacher Jochs: entweder wenn alles durchgefroren ist oder wenn alles aufgetaut ist.
  • Auf der Sulzlalm kann man lecker und preiswert essen.
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