Nicht überall in den Bergen gibt es Internetzugang (Gott sei Dank...) - daher nun kompakt der Blog zu den letzten drei Tagen:
Donnerstag - ich verlasse mein Zeltquartier in Prad am Stilfserjoch und mache mich auf, das Ortlermassiv zu umrunden. Nein, nicht zu Fuß (wär auch mal eine Idee...), sondern mit dem Auto.
Unglaublich, wie weit man fahren muß, um am Ende wieder an Ausgangspunkten zu Bergen oder Hütten zu stehen die man schon mal auf dem Wegweiser hatte.
Mein Weg ging zunächst übers Stilfser Joch nach Bormio und weiter zum Gavia-Pass - Kurvernfahr- und Ausweichtraining auf schmaler Strasse kostenlos inclusive. Vom Gavia-Pass aus eine Tour mit zwei Abstechern zu Vorgipfeln des Mt. Gavia - die 3000er Marke wollte doch noch zweimal gekratzt werden... Danach weiter über den Tonale-Pass ins Val di Sole. Richtung Ortler hätte man immer wieder abzweigen können: Val Zebru, Val dei Forni.
Die Bilder vom Donnerstag:
https://sd2.1und1.de/guest?path=23-08%20von%20116635503&token=2BFD6B9227C8927B&m...Freitag: Der Vioz steht auf dem Programm. Von Peio aus sind das gut 2.100 Höhenmeter - danach schnaufe auch ich in dünner werdender Luft. Der Berg ist aber auch für weniger konditionsstarke erreichbar: die Seilbahn bringt Asprianten wahlweise auch auf Ausgangspunkte in 2.000, 2.300 oder 3.000 m Höhe. Wobei letzterer mit einer ziemlich nervigen Schutt- und Blockquerung zum eigentlichen Aufstiegsweg bestraft wird. Na ja, die Bahn wurde ja auch für Skifahrer gebaut...
OK, ich hab die Variante "by fair means" gewählt und einen langen, am Anfang heissen, ziemlich endlos erscheinenden Aufstieg gemacht. Die Belohnung: ein Wechsel der Natur - Wald, Bergwiesen, Bergrücken mit eindrucksvollen Felsen darüber und schließlich ein steiniger Aufstieg zum Gipfel - wunderbare Ausblicke permanent dabei.
Ganz oben pfiff es dann ordentlich - ducken, wenig Angriffsfläche bieten und schnell wieder ein paar Meter runter. Von der Zeit her wäre der Abstieg sogar noch drin gewesen - aber wenn da schon ein Rifugio auf über 3.500 m steht, soll man es nutzen und entspannen.
Die Bilder des Tages:
https://sd2.1und1.de/guest?path=24-08%20von%20116635503&token=B7480D4F29F63ABC&m...In der Nacht wurde dann aus Wind orkanartiger Sturm der mich daran zweifeln liess, ob denn am Morgen der Abstieg möglich sei ohne bei jedem Schritt vom Weg weggeblasen zu werden. Immerhin: die Hütte ist offenbar für alle Witterungsverhältnisse gemacht - da hat nichts gewackelt. Und irgendwann gegen Morgen wurde auch der Wind etwas müde - er hat sich zwar nicht schlafen gelegt, aber doch deutlich beruhigt. Und das Wetter hat einige wunderschöne Morgenfotos gezaubert...
Den gleichen Weg vom Aufstieg wieder runter ? Muss nicht sein. Da gab es doch die Verbindung zur Seilbahnstation Peio 3000 (s.o.), und zwischendrin den Abzweig zum Sentiero Tedeschi. Gedacht, getan - was dabei rauskam war zunächst die schon erwähnte Block- und Schotterquerung, aber dann ein wunderschöner Höhenweg, immer zwischen 2.300 und 2.500 m Höhe den Hang entlang. Der Weg wäre noch ein ganzes Stück so weiter gegangen - doch hätte ich mich dann vom Parkplatz meines Autos immer weiter entfernt. Also den nächsten Abzweig nach unten genommen. Foto-Highlight des Tages: ein "Wasserweg": Trittstufen, direkt in den Bach geschlagen. Siehe Galerie:
https://sd2.1und1.de/guest?path=25-08%20von%20116635503&token=AA3DB303E9DBDFF3&mandant=06&locale=de_DE&viewType=2
Mit dem Auto ging es nun weiter Richtung Brenner, um ab morgen von Hütte zu Hütte nach Meran zu wandern. Den Bericht gibt's dann separat.