Bergsagen


Die Glücksblume am Hohen Göll

© Pet 2006

Im wildesten Gewände des Hohen Göll wächst eine kleine, unscheinbare Pflanze, die auf kurzem Stiel eine blendendweiße, vierblätterige Blumenkrone trägt.
Wer sie nach vielen Mühen und Gefahren findet, dem schlägt fortan alles zum Glück aus, und dieses wird zeitlebens nicht mehr von ihm weichen.

Mancherlei ist jedoch zu beachten, ehe man zum Berg steigt, um die Wunderblume zu brechen:
Zunächst muss man genau mit dem 12. Glockenschlag in der Neujahrsnacht von einem Haselstrauch ein Reis brechen, das neun Sprossen aufweist. Dieses Reis muss man zu Hause zusammen mit den geweihten Palmkätzchen bis zum 1. Mai aufbewahren.
An diesem Tag hat nun der Sucher der Glücksblume genau um Mitternacht bei Vollmond den Berg zu besteigen und muss dabei auf dem ganzen Weg das Reis in der Hand tragen. Das Haselzweiglein wird ihm dabei anzeigen, welche Richtung er einzuhalten hat. Auf dem ganzen Weg darf man sich außerdem nicht ein einziges Mal umdrehen, und nur der, der streng alle diese Bedingungen einhält, kann die Wunderblume finden.

© Strauchdieb 2007

Nur einmal soll es bisher einem Menschen gelungen sein, die Wunderblume vom Hohen Göll zu holen. Es war ein Bauer aus Golling, dem das Glück hold war und dem von dieser Stunde an alles wohl geriet. Sein Vieh und seine Äcker gediehen auf das Prächtigste, und er wurde zum reichsten Mann weit und breit.

Quelle: Brettenthaler – Laireiter „Das Salzburger Sagenbuch“

 

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