Die
Tour beginnt an der Bergstation der II. Sektion des schon ein bisschen
rustikal anmutenden Kaiserliftes in Kufstein, daneben ist das
Weinberger Haus auf 1272m, doch für eine Einkehr wäre es wohl noch
zu früh. Dieser Ausgangspunkt ist auch auf Forststraßen durch das
Skigebiet von Kufstein in ca. 2 Std. erreichbar. Auf einer
Forststrasse geht es dann im großen Bogen, immer den Wegweisern
folgend in einer knappen Stunde hinüber zur Kaindlhütte auf 1293m.
Nun weiter über eine Bergwiese zum Waldrand (nicht ganz leicht zu
finden, der Wegweiser liegt derzeit am Boden), dann aber weiter durch
lichten Hochwald den Markierungen und dem Weg folgend, zum Teil über
begehbare Felsen zum Fuße der Scheffauer-Nordwand. Hier sind auch die
Einsteige zu den Kletterouten durch die Scheffauernordwand (Ostlerführe
IV-, Leuchsweg II und diverse andere Kletterrouten sowie an den
Platten ein kleiner Klettergarten bis zu 3SL). Wir queren aber
unterhalb der Nordwand vorbei in Richtung Osten bis zum Beginn der
Versicherungen. Hier kam uns auch noch einen freundlicher
Einheimheimischer entgegen, der auf die Frage, ob der Anstieg denn möglich
und unter dem Schnee der Fels vereist sei, mit einem kurzen, es ginge
schon, aufpassen müsste man halt, antwortete. Kurze Zeit später
verloren sich seine Spuren, er ist gerade mal ein paar Meter am
Klettersteig gegangen. Vielleicht war es sinnvoller.
Bereits
am Beginn der Steiganlagen lag Schnee, das Drahtseil war vereist.
Oberhalb der Platten neben dem Einsteig mussten wir lange queren,
dabei schon sehr viel spuren, der Schnee lag mittlerweile fast hüfthoch.
Nach der Querung verläuft der Klettersteig in kleinen Serpentinen
hinauf zum Gipfel. Zwischen verloren wir scheinbar die richtige Wegführung,
nur erkennbar an ein paar Markierungen und manchmal aus dem Schnee
hervorblitzendem Drahtseil, und ich glaubte einen schönen Durchstieg
zu finden. Doch nein, da ging es nicht weiter. Also wieder zurück und
nach kurzen Suchen war der richtige Weg wieder gefunden. Weiter
hinauf, stets mit immenser Spurarbeit und permanentem Drahtseil aus
dem Schnee ausgraben, da dieses den Aufstieg wenigstens ein bisschen
erleichterte. Kurz vor dem Ende der Steiganlagen, an der Scharte ein
wenig unterhalb des Gipfel, war noch einmal Vorsicht geboten, da sich
unter dem vielen Schnee einige Felslöcher versteckten, in welche ein
Hineinfallen eher unangenehm gewesen wäre. Endlich, das Gelände
wurde offener, der Schnee bis auf ca. 20cm abgeweht (dieser lag ja
dort, wo wir uns vorher noch durchgewälzt haben) und die Scharte war
erreicht. Ein eisiger Wind pfiff, doch der Hunger zwang uns hinter
einem Felsen doch zu einer kurzen Brotzeit. Im Verhältnis zum
bisherigen Anstieg war der kurze Abstecher zum Gipfel ein Spaziergang
im Schnee, eine Spur durch den Anstiegsweg von Süden war vorhanden.
Auf dem Abstieg dort hinunter lag nur noch 30cm Schnee und dieser war
gut zu begehen, jedoch musste man schon noch auf Platten unter dem
Schnee achten, die auch mir bei einen kleinen Sturz verursachten. An
der Schneegrenze trafen wir noch auf Gamsrudel am Wegesrand, die sich
wohl verwundert fragten, was wir bei dieser Wegbeschaffenheit da oben
noch verloren haben.
Bei
der ersten Wegteilung halten wir uns rechts in Richtung Hochalm
(1275m), die dann auch recht schnell erreicht ist.
Von
hieraus besteht nun die Möglichkeit über die Walleralm und das
Hocheck zu zur Kaindlhütte (ca. 2,5 Std, 400 Höhenmeter Aufstieg)
und weiter zum Ausgangspunkt zu gehen oder alternativ über ab der
Walleralm über den Rechersteig und der Locherer Kapelle zurück nach
Kufstein (ca. 3 Std. von hier). Wir gehen aber weiter durch einen
Graben und dann einen breiten Weg zum Gasthof Bärnstatt, wo das Auto,
aber auch eine Einkehr auf uns wartet.
Für
alle die mit Öffentlichen Verkehrmitteln unterwegs sind,
geht’s weiter am Hintersteiner See entlang, möglichst
linksseitig (südlich), da rechts nur der Asphaltweg ist. Kurz nach
der Jausenstation Hagenhof geht’s es hinab über die Steinerne
Stiege zur Bundesstraße, wo eine Bushaltestelle ist (vom Gasthof Bärnstatt
noch eine gute Stunde)
Blick vom Gipfel nach Süden
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