Skitourenkurs für Fortgeschrittene - 24. - 26.03.2006 im Sellrain


Mit von der Partie:
Karl, Gisela, Angelika, Steffi, Lilo und Renate

Den Wetterprognosen vom Freitag zeigten wir heißblütig die kalte Schulter und fanden uns wie verabredet am Nachmittag auf der Dortmunder Hütte ein. Zum Glück, denn irgendwie wich das Hoch doch nicht so stürmisch wie vorhergesagt dem greisligen Tief aus West und so waren uns bei milden Temperaturen immer wieder ein paar lichte Momente im sonst recht diffusen Einheits-Weiß beschert…

Doch was hätte dieses Wochenende - zumindest aus Sicht von Karl- schon ernsthaft trüben können, war er doch umringt von fünf wissbegierigen „Skihaserln”, die sich für 2 1/2 Tage in seiner Obhut befanden…

Wir starteten zur Begrüßung mit einer kleinen Piepser-Suche, die uns allerdings recht schnell zum eigentlichen Kursinhalt führte. Unser Pieps-Opfer konnte nach 25 minütigem, ziemlich unkoordiniertem Suchen leider nur noch „tot” geborgen werden.
Na ja, wir trugen´s mit Fassung und gaben uns Karls nächster Aufgabenstellung hin:
Die verbleibende gute Stunde sollten wir uns unser Abendessen erst mal mit selbständiger Spuranlage am Hang gleich nördlich hinter der Dortmunder Hütte verdienen.

© medl 2006
Karl, Lilo und Steffi

Gesagt, getan, so zogen wir also unsere nicht sichtbare Spur eine ziemlich ausgefahrene harte, bucklige Rinne rauf bis sich das Gelände wieder neigte und den Blick zu dem südl. des Pirchkogel gelegenen Grieskogel freigab. Wir schlappten noch ein wenig die Hänge rauf, hantierten mit Snowcard, Stöcken und Winkelberechnungen bis die Uhr zur Umkehr drängte. Die Abfahrt bei diffusem Licht im leicht verharschten Gelände war dann so eine Sache für sich… sie machte wohl nur zweien von uns richtig Spaß! Doch wir schafften es und genossen danach in netter Runde unser Abendessen. Dann packte Karl sein „Büro” aus und wiegte uns mit schwer verdaulicher Lawinentheorie sanft in den Schlaf…

Für den Samstag hatten wir uns einstimmig das Wetterkreuz über das Wörgetal vorgenommen. Nach ein paar Höhenmetern lichten Bergwaldes, der die seltsamsten Affirmationen gerade bei unseren nicht ganz so routinierten Abfahrerinnen hervorrief, öffnete sich der Blick auf herrlich geschwungene Hänge bis hin zu unserem Tagesziel.

© medl 2006
Lilo, Steffi, Gisela, Angelika und Karl

Der Weg dorthin war abwechslungsreich und kurzweilig - so manch einer erschloss sich hier das Wunder der „Kickkehre” und der damit verbundene Aufstiegsgenuss in steilerem Gelände…

Wir waren nicht die einzigen, aber das störte nicht, die Hänge waren eh schon alle zerfahren.

© medl 2006

© medl 2006

Pünktlich zur Mittagszeit standen wir am Gipfel und genossen den herrlichen Blick ins Ötztal. Die Abfahrt war g´schmackig und Karl beglückte uns durch kleine Videoaufnahmen, anhand derer wir am Abend dann unseren Abfahrtsstil begutachten konnten.

© medl 2006
Steffi, Renate, Lilo und Angelika, Gisela und Karl im Dreierpack

Bevor es dann zum letzten Ritt durch den befürchteten, nun schon etwas sulzigen lichten Bergwald ging, gab´s noch einmal eine LV-Suche. Aber diesmal waren wir Mädels gewappnet! Nach guten 12 min hatten wir unser Rucksack-Opfer sondendurchstochen und erfolgreich reanimiert im Rettungssack und klopften uns stolz auf die Schulter…
Zum Glück hat man wenigstens bei der Übung dieser ernsten Thematik doch jedes Mal einen Heidenspaß!
Zufrieden mit uns und der Welt erwarteten wir den Sonntag…

…und der empfing uns erst mal mit Regen!
War aber halb so schlimm, denn das hörte recht schnell auf. Wir hatten allerdings kurzfristig von Rietzer Grieskogel auf Pirchkogel umdisponiert, da uns die Pisten im unteren Teil bei dem immer stärker werdenden Sulz sowohl für Aufstieg als auch Abfahrt angenehmer erschienen.

© medl 2006
Sieh an, auch climby hatte sich zu uns verlaufen…

Zwischendrin fanden wir uns in einer Rettungsstaffel-Lawinenhunde-wie auch immer-Übung wieder ¡© einfach klasse was die Vierbeiner da so alles draufhaben! (Die Jungs daneben waren aber auch nicht schlecht ;-) )

© medl 2006

Am Gipfelhang rissen wir etwas auseinander; jede kämpfte mit irgendwas vor sich hin: Die eine mit mangelndem Schlaf, die andere mit zentimeterdicken Stollen an den Fellen, die nächste mit dem Gedanken an die Abfahrt…

© medl 2006
Wie war das? Sch… Schnee!?!

…nur der Karl hatte für jede von uns sein nettes Lächeln auf den Lippen und brachte uns am Gipfel mit seinen akrobatischen Selbstauslöser-Fotostellungen wieder in volle Begeisterung.

© medl 2006
Das Dreamteam

Die Abfahrt war lecker und krönte mit einer netten, gut geneigten Rinne, die für so manch eine von uns magische Schwerkraftübungen bereithielt!
Der Rest war Sulz und so freuten wir uns über die letzten Carving-Schwünge, die wir dank Piste dranhängen konnten.

Mit etwas Wehmut kam dann die Abschlussbesprechung. Wir blickten zurück auf ein Wochenende, in das jede mit bestimmten Erwartungen gegangen war und waren einstimmig der Meinung, dass der Karl es hervorragend geschafft hatte, allen optimal gerecht zu werden. Sicher werden sich die einen oder anderen mal wieder auf einer gemeinsamen Tour treffen und allen wird dieses Wochenende in wirklich netter Erinnerung bleiben.

Danke an Karl und alle Mittourerinnen

medl

 

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